opheliad
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mir ist bewusst, dass das Thema häufig auftaucht, aber vielleicht ist unser Fall anders,- daher wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir weiterhelfen. Ich habe am 25.09. meine Tochter per Kaiserschnitt entbunden (28. Woche + 5). Am 1.10. waren wir zu Hause, und ich bemerkte abends, dass mir die Lippe etwas wehtut, verfolgte die Sache aber nicht weiter, da ich zuvor etwas Heißes getrunken hatte. Am folgenden Morgen kuschelte ich mit meiner Kleinen. Später vor dem Spiegel bemerkte ich Lippenherpes und war sofort alarmiert. Ich bin dann zum Kindernotdienst gefahren, es dauerte sehr lange bis wir drangenommen wurden und ich habe an dem Vormittag noch mehrmals gestillt. Mir wurde gesagt, ich müsse von nun an vor engerem Kontakt bzw. Stillen einen Mundschutz anziehen, Hände waschen und desinfizieren. Es fielen auch die Worte "Wären Sie nicht die Mutter und würden stillen, sollten Sie überhaupt keinen Kontakt zum Kind haben." Eine weitere ärztliche Untersuchung des Babys am 5.10. war unauffällig. Nun beunruhigt mich v.a. das morgendliche Kuscheln, als ich vom Herpes noch nichts wusste. Wie lange muss ich bei der Kleinen auf Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, Krämpfe etc. achten? Meine Hebamme erzählte zudem, dass Hirnentzündung bei so kleinen Babys oft völlig unbemerkt geschieht und man dann u.U. Jahre später Entwicklungsstörungen feststellt. Es habe diesbzgl. Gerichtsfälle gegeben, weil Hebammen einen Herpes ihrer Kunden nicht bemerkt hätten. Auch Informationen aus dem Internet verunsichern mich zutiefst (z.b.: http://www.kinderarzt-augsburg.de/baby/gesundheit-in-den-ersten-wochen/herpes/) . Muss ich mir nun Jahre lang Sorge machen?? Was ist mit all den Materialien, die ich angefasst habe - die Kleidung der Kleinen, unsere Möbel etc.? Und wann darf ich wieder "normal", ohne Mundschutz mit dem Baby interagieren? Die Bläschen sind mittlerweile (7.10.) abgeheilt, aber ich habe gelesen, dass man noch wochenlang ansteckend ist. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Einschätzung. Eine ganz verzweifelte Mama
Liebe O., lesen Sie doch bitte die vielen Antworten, die es schon zu diesem Thema gibt. Hundertmal am Tag besteht die Situation, dass Eltern eines Babys ein Herpesbläschen haben - und trotzdem ist eine schwere Herpesinfektion abgesehen von Ansteckung an genitalem Herpes der Mutter eine Rarität. Was die Hebamme da erzählt hat, finde ich schon fast bösartig einer jungen Mutter gegenüber und entspricht nicht der Realität. Alles Gute!
Aurora30
Ohhhhh ich kann dich soooo gut verstehen !!! Sitze im selben Boot wie du ...meine Tochter wurde am 24.9 geboren und ich habe heute Bläschen im Mund bemerkt und mach mir jetzt Sorgen. Bin gespannt was Dr.Busse dir antwortet!
Josefina3
Hallo, Ich bin zwar nicht Dr. Busse, aber vielleicht kann ich dir trotzdem weiterhelfen. Kurz nach der Geburt hatte ich ebenfalls Herpes und eine Wahnsinnspanik, was meinem Baby passieren koennte. Deshalb habe ich mich informiert. Also wegen der Gegenstände etc, die du angefasst hast, brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Herpesviren überleben auf Gegenständen in der Regel keine Viertelstunde. Nach spätestens einer Stunde sind sie eingetrocknet und völlig ungefährlich. Beim Herpes ist in der Regel nur die Flüssigkeit aus den Bläschen ansteckend und die ist ja erst nach zwei, drei Tagen da. Somit war das von dir beschriebene Kuscheln noch nicht gefährlich. Dieses wochenlang ansteckend sein, von dem du schreibst tritt in der Regel nur auf, wenn du zum ersten Mal Herpes hast, sonst sind wie eben schon geschrieben nur die gefüllten Bläschen gefährlich. Ausserdem hat dein Kind, wenn du schon früher Herpes hattest, Antikörper von dir im blut. Die koennen eine Ansteckung zwar nicht verhindern, mindern aber den verlauf, so dass so gut wie nie eine gehirnentzundung auftritt. Ich selbst habe mich damals wegen dieses Themas völlig verrückt gemacht und das völlig sinnlos! Vergiss den quatsch mit den spätfolgen! Es hat keine ansteckung gegeben, weil du dein Kind nicht mit aufgeplatzten herpesbläschen geküsst hast. Liebe grüße
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