Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Hat mein Sohn Drei-Monats-Koliken? Und was können wir tun?

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Frage: Hat mein Sohn Drei-Monats-Koliken? Und was können wir tun?

Cassyhh

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Sehr geehrter Dr. Busse, mein Sohn ist jetzt 3 Wochen alt und leidet seit ca. 1 Woche offensichtlich unter Bauchweh. Seit ein paar Tagen ist er nur noch am schreien und auch auf den Arm nehmen, kuscheln, Bauchmassagen und sogar Sab Simplex haben nicht geholfen. Körnerkissen hilft nur bedingt. Wir hatten das Gefühl dass es durch die Tropfen sogar noch schlimmer wurde. Wenn er schreit zieht er die Beinchen an und streckt den Rücken durch. Anfangs hat er Bebivita Pre bekommen, füttern aber nun seit 2 Tagen Beba Pro Pre, da uns gesagt wurde Bebivita sei nicht gut, da es keine Verdauungsfördernden Inhaltsstoffe enthält (LCP?). Nach langem Überlegen, was er haben könnte, vermuten wir, dass er vielleicht unter Drei-Monats-Koliken leidet. Aber wir wissen nicht mehr weiter. Es gibt von Aptamil eine Nahrung die nennt sich Aptamil Comfort und soll speziell für Drei-Monats-Koliken, Verdauungsproblemen und Blähungen sein. Allerdings steht drauf, dass man diese nur unter Ärztlicher KOntrolle füttern darf, daher sind wir uns unsicher, ob wir sie ihm einfach füttern dürfen. Vielleicht können Sie uns ja helfen. Lg Cassyhh


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe C., Mijou hat Ihnen freundlicherweise schon genau die richtige Antwort gegeben: Nehmen Sie das alles bitte gelassen und als völlig normal. Und verfallen nicht in Aktionismus, der nur Unruhe erzeugt und damit Ihr Baby mehr irritiert als beruhigt. Der Hauptgrund für Unruhe bei jungen Babys ist nämlich die Überflutung mit vielen Reizen, die nicht so rasch verarbeitet werden können. Und das Resultat ist Schreien zum Abreagieren. Dabei werden die Beinchen angezogen, die Kinder können sich krümmen, es geht viel Luft ab - das ist aber die Folge nicht die Ursache der Unruhe. Ein abgedunkelten Zimmer, leise reden oder singen, nur ruhig die Hand auf dem Kind halten,....... das sind die wirksamsten "Rezepte". Alles GUte!


Mijou

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Hallo, ich möchte als zweifache Mama auch gern etwas dazu sagen, wenn ich darf: Es ist einfach ganz normal, dass sehr junge Babys Koliken haben. Ihr Darm ist noch nicht ganz ausgereift, das ist erst mit etwa drei Monaten der Fall. Daher der Name Dreimonats-Koliken. Fast alle Babys haben davor noch Probleme, lediglich die Stärke der Blähungen Krämpfe ist unterschiedlich. Meine Tochter hatte auch sehr viel Ärger mit den Dreimonats-Koliken, mein Sohn dagegen weniger. Mein Tipp: jetzt nicht in zuviel Aktionismus und Aktivität verfallen. Viele Eltern wechseln jetzt ständig die Milchnahrung, wärmen Körnerkissen und Wärmflaschen auf, probieren es mit der Homöopathie, machen und tun - das ist alles gut gemeint, aber es hilft nichts. Denn das Herumprobieren und die Unruhe macht auch das Baby noch unruhiger - und damit auch seinen empfindlichen Darm. Das Beste ist jetzt: nur ganz wenig machen. Dem Baby Gelassenheit vermitteln. Die Milchnahrung beibehalten, denn auch mit einer anderen geht das Problem nicht weg. Der Darm braucht seine Zeit, um auszureifen, und das kann man nicht beschleunigen. Bei meiner Tochter half am besten die "Flieger-Stellung": Man legt das Baby mit dem Bauch auf den Unterarm des Erwachsenen, Gesicht nach vorn, damit es was zu schauen hat, und hält es mit er anderen Hand gut am Rücken fest. Dann spaziert man ihm durch die Wohnung und summt oder singt leise irgendwelche Melodien. Das beruhigt die Kleinen und es lösen sich in dieser Tragestellung auch die Blähungen am besten. Trotzdem muss man gefühlt denn doch viele Kilometer auf diese Weise wandern, bis die Koliken ganz weggehen. Bei uns machten sie ihrem Namen Ehre: Nach ziemlich exakt drei Monaten hörten sie beinahe von heute auf morgen auf. LG


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