Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Hashimoto - Auswirkung auf Baby?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Hashimoto - Auswirkung auf Baby?

Ruto

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Hallo, Ich bin seit vielen Jahren in internistischer Behandlung wegen autoimmun bedingter Schilddrüsenunterfunktion. Während der Schwangerschaft war nach Erhöhung der Thyroxin-Dosis alles ok. Seit der Entbindung vor fast fünf Monaten ist sie aber (wieder) "außer Rand und Band" (Zitat Internistin). Ich schwanke von einem Extrem ins nächste (extreme Überfunktion in die extreme Unterfunktion usw), das Einstellen der richtigen Dosis wird also noch eine ganze Weile dauern. Der Autoimmunprozess ist voll im Gange. So, da ich (größtenteils) stille (plus Zufüttern von Pre), frage ich mich, ob dieses Hormonchaos negativ auf mein 4,5 Monate altes Baby wirken könnte. Antikörper hat sie keine übertragen bekommen, wurde im Krankenhaus nach der Geburt überprüft. Meine Ärztin nimmt mir alle vier Wochen Blut ab, überprüft dabei nur die SD-Werte. Gibt es aus Ihrer Sicht Werte, die ich aus gesundheitlicher Sicht des Babys dringend überprüfen lassen sollte? Jod supplementiere ich seit ihrer Geburt, Vitamin D bekommt sie in Tropfenform. Ich halte eigentlich am Teilstillen fest. Wäre es mit dem Hintergrund ratsamer, komplett auf Pre umzusteigen, damit der Nährstoffbedarf gesichert ist? Oder ist Stillen in Hinblick auf meine Grunderkrankung sogar positiv?


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe R., bei Hashimoto-Thyreoiditis in der Schwangerschaft besteht ein reger Übergang von Antikörpern durch die Plazenta, weil der Fötus gegen Krankheiten geschützt werden muss. Bildet eine Mutter Antikörper gegen ihre eigene Schilddrüse, so können auch diese Antikörper schon in der Schwangerschaft auf das Kind übertragen werden. Neugeborene von Müttern mit dieser Krankheit haben solche Antikörper. Diese haben gewöhnlich jedoch keinen Einfluss auf die Schilddrüse des Kindes. Vorübergehend können diese Säuglinge eine Unterfunktion haben. Die Antikörper der Mutter hemmen die Schilddrüsenfunktion des Kindes, werden jedoch in den ersten Wochen abgebaut, so dass sie verschwinden und sich die Schilddrüse des Kindes normalisiert. Es ist aber zu empfehlen die Thyroxinversorgung des Kindes in Abständen überprüfen zu lassen. Kritisch sehe ich Ihre Angabe, dass Sie bei Ihrer Krankheit, bei der Sie ja auch Schilddrüsenhormon einnehmen, auch noch zusätzlich Jod nehmen. Bitte klären Sie das mit ihrer behandelnden Ärztin. Alles Gute!


Ruto

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Danke für die Rückmeldung. Ja, die Jodeinnahme ist abgesprochen. Außerhalb der Stillzeit soll/werde ich wieder darauf verzichten.


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