lespoir
Sehr geehrter Herr Dr. Brügel,
ich habe Sie schon öfter etwas bezüglich unseres fast 3-jährigen Sohnes gefragt und immer sehr hilfreiche Antworten erhalten. Vielen Dank dafür Ich hätte daher erneut eine Frage zum Thema Milchtrinken. Unser Sohn liebt noch immer seine Pre-Nahrung vor dem Schlafengehen bzw. nach dem Aufstehen. Immer wieder hört und liest man, dass man diese in seinem Alter gar nicht mehr geben muss / soll. Wir sind etwas verunsichert, ob wir hier etwas ändern sollten oder einfach dem Wunsch unseres Sohnes weiterhin gerecht werden sollen. Er möchte sowohl vor dem abendlichen Schlafengehen als auch vor dem Mittagsschlaf als auch beim Aufstehen am Morgen seine Pre-Nahrung und zwar unbedingt aus der Flasche direkt im Bett. Bieten wir ihm stattdessen eine Kuhmilch aus dem Becher an, reagiert er mit einer Weinkrise. Er spricht schon sehr gut (kleines "Plappermäulchen"
) und sagt ganz klipp und klar, dass er unbedingt diese Milch aus der Flasche möchte. Schon das Abstillen / Umstellen auf die Flasche war bei ihm nicht einfach. Wenn es nach ihm gehen würde, würde ich ihn bestimmt heute noch stillen. Er war und ist kein riesiger Esser und mit seinen 96 cm und 12,7 kg eher zierlich. Nun ist es mittlerweile sogar so, dass er am liebsten noch mehr Pre-Nahrung haben möchte. Aus den 110 ml am Abend sind nun 165 ml geworden und aus den 165 ml am Morgen sind nun 200 ml geworden, er trinkt also morgens 165 ml + nachmittags 165 ml + abends 200 ml Pre-Nahrung aus der Flasche und manchmal hätte er gerne noch eine zweite. Hier haben wir aber die Regel eingeführt, dass es nur eine Flasche gibt. Tagsüber trinkt er Wasser und ab und zu Organgensaft oder Apfelsaft, aber wenig, meist fast nur zum Essen oder wenn er viel rennt. Er ist tagsüber schon meist sauber und sagt auch meist selbst, dass er auf die Toilette muss. Er war sogar nachts schon komplett sauber, aber seitdem er abends nun statt 110 ml sogar 165 ml vor dem Einschlafen trinkt, ist die Windel morgens fast immer voll. Es ist auch interessant, dass er, wenn er mal bei den Großeltern Mittagsschlaf macht, weiß, dass es dort keine Flasche gibt. Dann trinkt er nachmittags einfach mehr Kuhmilch aus dem Glas.
Wie ist Ihre Einschätzung? Würden Sie ihm seine "geliebte" Pre-Nahrung aus der Flasche einfach lassen oder etwas verändern? Was wäre für seine Entwicklung am besten? Er ist seit etwa zwei Wochen voll in der Trotzphase und sobald es nicht nach seinem Kopf läuft, tobt er durchaus auch mal 10-15 Minuten. Wenn wir hier also etwas verändern wollen, wird es sicherlich mit großem Protest einhergehen. Bitte nicht falsch verstehen: Wir sind sehr konsequent und wenn er sich nicht an gewisse Regeln hält, muss er eben mal toben und es so lernen. Dennoch fragen wir uns, ob es in diesem Fall größere "Krisen" lohnt um ihn von der Flasche weg zu bekommen?
Hallo lespoir, Ich würde hier dringend empfehlen, einiges zu ändern. Und ich verspreche Ihnen: wenn sie es richtig angehen, dann wird Ihr Kind auch was die emotionale Reife angeht davon profitieren. Der Reihe nach: empfohlene Milchmenge nach dem ersten Geburtstag: 200-300 ml. Milch hat sehr viele Kalorien, Calcium und sonst nicht wirklich viel. Ein Kind, dass sehr viel Milch trinkt holt sich fast alle Kalorien über die Milch und ißt oft relativ schlecht. Zudem ist natürlich in dem Alter das Trinken via Nuckelflasche wirklich nicht gut für die Zähne. Pre-Milch ist jetzt kein riesiger Fehler, aber im Prinzip einfach unnötig, da ihr Kind problemlos normaale handelsübliche Milch trinken könnte. Ich persönlich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass wenn Eltern konsequent, liebevolle den Schritt wegn von der Milchflasche begleiten, dass die Kinder nach einer kurzen Wut/Trauerphase (die wie gesagt gut begleitet werden sollte) auch emotional gewachsen sind, weil sie plötzlich selbst merken: Mensch, ich bin doch kein Nuckelflaschen- "Baby" mehr. Daher: ich würde Sie gerne ermutigen hier ein paar Korrekturen vorzunehmen und Ihr Kind wird es Ihnen auf lange Sicht danken. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel
lespoir
Herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Verstehe ich Sie richtig, dass Sie ihm gar keine Milch mehr aus der Flasche geben würden? Wie würden Sie dies alternativ gestalten? Nur noch Milch vor dem Schlafen aus der Tasse z.B.? Oder ein Ausschleichen? Z.B. nur noch abends vor dem Schlafen etwas Milch in der Flasche (nicht mehr nachmittags und morgens) und irgendwann gar nicht mehr? Ich weiß, dass das letztlich unsere Sache ist, wie wir diese Enttäuschung und Wut von ihm Stück für Stück begleiten, aber vielleicht haben Sie ja einen guten Vorschlag
Schönes Wochenende auch Ihnen!
Genau step 1: ich würde die Menge deutlich reduzieren step 2: ich würde die Flasche durch einen Becher ersetzen (und solange das nicht geht zumindest nach der Flasche die Zähne putzen!)
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