Sehr geehrter Herr dr Busse, Mein Sohn ist 10 Jahre alt und hat kein gutes Verhältnis zu seinem Essen. Er ist sehr dünn und blass, aber auch sehr groß. Er isst am Tag weniger als seine drei jährige Schwester oder sein acht jähriger Bruder. Wenn er isst, dann nur ungesundes und auch nur sehr wenig. Jeder Erziehungsversuch scheiterte, sei es ein gemeinsames Kochen bis hin zu keine Alternative zu dem gekochten Essen anbieten und ihn "hungern" lassen. Wir haben es dann irgendwann soweit akzeptiert und das Problem weitgehend ignoriert. Das Essen gab es immer zu den gewohnten Zeiten, aber wenn er nicht gegessen hat, hat sich dann keiner weiter damit beschäftigt. Das hatte Konsequenzen. Er wurde immer dünner und blasser und ist dann beim Sport, Leichtathletik in der fortgeschrittenen Klasse, zwei mal umgefallen weil ihm schwindlig war und ihm die Kraft gefehlt hat. Spielverabredungen hält er nicht bis zum Ende durch und möchte sich ausruhen. Er ist dann sehr reizbar und möchte in Ruhe gelassen werden. Wir machen uns Sorgen um ihn. Wir waren beim Arzt und haben dem Arzt das alles erzählt. Da der BMI normal ist, zwar im unteren Bereich, aber normal, meinte der Arzt, dass es nichts schlimmes sein kann. Die gemachtenBlutwerte sind auch unauffällig und er war sogar beim Kardiologen um ein LeistungsEKG zu machen, welches er aber abbrechen musste. Ohne weiteren Befund. Mein Sohn lässt trotzdem sichtlich nach und ist fast täglich leistungseingeschränkter. Er möchte nicht mehr bei schönem Wetter vor die Tür gehen und möchte nicht mehr zum Sport. Das gewünschte Sportgymnasium möchte er nun auch nicht mehr besuchen. Heute (20 Uhr) hat er bis jetzt ein Bratwürstchen gegessen und ich bezweifle dass da noch etwas dazu kommt. Ich weiß, unser Arzt hat sich Mühe gegeben und er hört schließlich auch sehr oft, dass Kinder nicht Essen. Aber ich sehe meinen Sohn langsam seine Lebensfreude verlieren und muss etwas unternehmen. Bitte geben Sie mir einen Ratschlag. Mit freundlichen Grüßen Bettina
von Eraypasa am 17.04.2022, 19:50