Frage: Entwicklungsrückstand

Sehr geehrter Herr Busse, mein Sohn ist jetzt nun 26 Monate alt und spricht sehr wenig. Ein paar einfache Worte wie Arm, Schoß, an, aus, auf, Tisch usw. zweitwortsätze kommen nicht und auch sonst mehren sich die Worte sehr schleppend. Wir tun alles zur Unterstützung, viel Lesen, viel Reden und Erzählen und positiv korrigieren. Bei der U7 meinte mein Kinderarzt, wenn er einfache Aufforderungen versteht und umsetzt, sei alles in Ordnung. Hören tut er sehr gut, er ist vielmehr seit Geburt besonders geräuschempfindlich. Als Baby hat er bei raschelndem Papier oder dem Zischen einer öffnenden Flasche fürchterlich geweint. Beim Kinderwagenfahren durfte ich im Herbst auf kein Blatt treten... auch heute fällt ihm jedes Hintergrundgeräusch sofort auf. Ein Vogel, ein Flugzeug, die Heizung... Generell war er schon immer irgendwie anders. Sehr viel anhänglicher und vor allem sehr viel sensibler. Stimmungen nimmt er sofort auf und empfindet sie wie seine eigenen. Nicht selten weint er nach einm Besuch einer Freundin, die traurig war, wie ein Schlosshund. Auch sehr zurückhaltend ist er mit anderen Menschen und eher schüchtern. Wenn ich Gleichaltrige sehe, habe ich vermehrt das Gefühl, dass diese geistig viel weiter sind. Auch im Spielverhalten. Mein KiA blockt da ab und sagt es sei alles in Ordnung. Ich mache mir Gedanken. Was würden Sie mir raten? Könnte eine Intelligenzminderung oder autistische Störung vorliegen? Wobei hier die Kinder eher nicht sensibel sind, oder? Soll ich einfach noch abwarten? In den Kindergarten kommt er erst mit 3 Jahren.  Ich freue mich über einen Rat! Herzliche Grüße   

von Christa_2010 am 30.04.2024, 12:29



Antwort auf: Entwicklungsrückstand

Liebe C., Kinder sind unterschiedlich!! Und was Sie berichten klingt nach einem der vielen unterschiedlichen aber normalen 2-Jährigen. Insofern dürfen Sie auch Ihrem Kinderarzt vertrauen und dankbar sein, dass er mit seiner Erfahrung das eben gelassen sieht. Hören Sie bitte einfach auf mit irgendwelchen Vergleichen oder dem Suchen im Internet, wo dann ein Kind in Schubladen geschoben wird, die der kindlichen Entwicklung in keiner Weise gerecht werden. Es wäre schön und vor allem auch für Ihren Sohn wichtig, dass Sie ihn so annehmen, wie er ist. Sich mit ihm über Dinge freuen, die er tut und kann, ihn weiter aber ohne Ehrgeiz fördern und unterstützen - und ihn einfach  lieben! Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 30.04.2024



Antwort auf: Entwicklungsrückstand

Achja, interessanterweise kann er beinah alle Buchstaben erkennen und auch richtig benennen. Alle bis auf C, J und Y.

von Christa_2010 am 30.04.2024, 12:51



Antwort auf: Entwicklungsrückstand

Was für Tests machst du mit ihm, wenn er schon das Alphabet kann? Mit 2 ist er weder spät dran mit dem sprechen noch geistig zurück (in dem Alter spielen Kinder sehr auf sich bezogen - fangen etc mag in der Gruppe eventuell funktionieren). Sowas könnte sich durch den Kindergarten aber zum Beispiel schneller entwickeln.  Es klingt einfach als sei er sehr sensibel und du vergleichst zu viel. Und, zumindest wenn ich den Text lese, man bekommt den Eindruck dass die Messlatte für ihn hoch gesetzt wird...    

von E.M.M.A am 30.04.2024, 13:45



Antwort auf: Entwicklungsrückstand

Danke für die Antwort! An Buchstaben hat er ganz alleine Interesse gezeigt und wollte sie unbedingt "kennen". Ich habe das überhaupt nicht initiiert. Sehr sensibel ist er, ja. Die Vergleicherei ist ja immer so ne Sache. Zum Spiel: er hat halt null Interesse am Puzzeln usw. Der sucht sich lieber was zum "Schaffen". Saugt, putzt, mistet den Pferdestall, inspiziert den Traktor oder schraubt aufm Holzbett rum :)

von Christa_2010 am 30.04.2024, 13:54