Reiatea
Sehr geehrter Dr. Busse,
ich bin selbst Ärztin für Anästhesie, wir und befreundete Kollegen stehen folgendem Problem aberhilflos gegenüber:
Mein Sohn ist nun 22 monate alt, läuft frei erst seit er 21 monate ist. Frei stehen ist erst seit 1-2 wochen möglich. Geburt, entwicklung waren bisher unauffällig. Seit er etwa 13-14 monate alt war beobachteten wir dass er nur auf zehenspitten stand wenn er sich hochzog, mit dem rechten fuß senkte er sich hin und wieder auf die fußsohle ab. Mit dem linken fuß gar nicht.
Mit unserem kinderarzt besprach ich das Thema schon damals, damals sollten wir noch zuwarten da sich das häufig im Zuge des Laufenlernens zeigen solle. Allerdings versuchte ich zu Hause auch passiv den linken Fuß durchzubewegen was nicht möglich war.
Daraufhin erhielten wir eine überweisung zur kinderorthopädie. Unsere bevorzugte klinik in st. Augustin bot aber nur termine in fast einem hahr an. Trotzdem habe ich dort einen termin ausgemacht, sowie einen termin in der neuropädiatrie.
In der uniklinik bekamen wir schon im oktober ‚21 einen termin, der untersuchende Oberarzt bewegte den Fuß unter massiven Schmerzen und geschrei durch und kam bis auf dorsalextension0-10 grad. Daraufhin war schon die untersuchung beendet und er verwies mich zur neuropädiatrie da hier keine operationsbedürftige achillessehnenverkürzung vorliegen könne. Kurzum: wir haben uns sehr schlecht behandelt gefühlt und waren nachher nicht schlauer als vorher. Immerhin wusste ich dass durchbewegen trotzdem möglich sei und besprach mit unserem Kinderarzt krankengymnastik. Diese half uns aber eigtl auch kaum weiter. Inzwischrn mache ich alleine mit meinem sohn passive dehnübungen die ihm scheinbar such weh tuen Immerhin läuft er seit 1 monat auf zehenspitzen bds oder nur auf einem fuß im zehenspitzengang- dann mit humpelndem gangbild. Steht er, bin ich in der lage den fuß kurzzeitig flach auf die erde zu drücken, dies scheint ihm weh zu tun. Auch wenn er steht liegt das gewicht auf dem rechten fuß. Wir machen uns darum natürlich auch sorgen um schiefen rücken, beckenfehlbelastung etc.
Alle waren immer ratlos warum mein sohn so einen isoliert steifen fuß haben könnte. Ansonsten liegen keine schwächen, halbseitenlähmungen, geistige behinderung usw vor.
Die Termine in St augustin rücken immerhin näher, diesesind ende märz geplant.
Aber hätten Sie irgendwelche ratschläge/ideen was das sein könnte?
Geburt und schwangerschaft waren absolut unauffällig- wäre eine isolierte spastische parese des Fuße bei Cerebralparese möglich? Ich dachte das wäre eher unwahrscheinlich. Oder ein fersensporn der das auftreten schmerzhaft macht? Oder habituelle fehlhaltung und dadurch achillessehenverkürzung?
Ich würde mich sehr freuen wenn Sie uns Ihre gedanken mitteilen würden und wenn Sie vllt schon einmal einen ähnlichen Fall behandeln konnten. Wir machen uns sehr sorgen um unseren kleinen Mann und möchten ihm so gerne helfen.
Freundliche grüße und vielen Dank
Liebe R., das sollte sich meiner Ansicht nach vorrangig ein Kinderneurologe genauer anschauen. Sicher lässt sich als Kollegin doch dort ein zeitnaher Termin vereinbaren. Aus der Ferne lässt sich das leider nicht beurteilen. Alles Gute!
Justme89
Hallo, Wir hatten bzw haben hier ähnliches, sind aber diagnostisch schon etwas weiter. Im Raum steht auch bei uns eine Cerebralparese. Das MRT war bei meiner Tochter unauffällig. Sie ist 23 Monate und trägt seit einem halben Jahr Orthesen, gelaufen ist sie ebenfalls mit 21 Monaten. Kannst mir gerne per PN schreiben. Lg
Reiatea
Hier die Thread erstellerin, möchte zukünftigen Lesern nochmals eine Rückmeldung zum Verlauf geben.
Leider habe ich trotz meines Berufes keinen früheren Termin in einer Klinik bekommen. Kinderorthopäden und neurologen sind zu rar gesät und so müssen familien leider fast 1 jahr auf einen Termin für ihr Kind warten.
Um es kurz zu machen:
Es handelt sich bei unserem Sohn am ehesten um einen habituellen Spitzfuß (angewöhnten Spitzfuß)durch den eine leichte Achillessehnenverkürzung links enstanden ist. Eine Ursache gibt es dafür nicht, Schuld hat daran niemand.
Der Neurologe kann eine leichte Cerebralparese nicht ausschließen, diese ist jedoch höchst unwahrscheinlich da es sonst keine beeinträchtigungen gibt. Dennoch wird es einen neurologischen Kontrolltermin geben.
Es sollen nun orthesen angefertigt werden und physiotherapie gemacht werden um die verlängerung der Achillessehne zu erzielen.
Mein Sohn hat mit dem 2ten Lebensjahr angefangen selbst häufig den Fuß flach abzusenken und auf dem ganzen fuß zu laufen. Dennoch läuft er noch sehr gerne auf zehenspitzen, da er das bisher besser kann.
Wir sind jedoch guter Dinge dass er normal laufen können wird und auch sonst keine Beeinträchtigungen haben wird.
Sollte jemand einen ähnlichen Fall haben darf man mich gerne kontaktieren.
Amina12345
Hallo, wie geht es Ihrem Sohn heute? LG