Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Diclofenacgel in der Stillzeit verträglich?

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Frage: Diclofenacgel in der Stillzeit verträglich?

Leni1203

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich habe eine Frage zum Wirkstoff Diclofenac. Meine Tochter ist dreieinhalb Monate alt. In der Stillzeit habe ich kürzlich und bewusst nur selten mein Knie aufgrund recht starker Knieschmerzen, die mich in meiner Bewegung einschränkten, mit einem rezeptfreien Diclogel eingerieben. Laut Beipackzettel geht eine geringe Menge in die Muttermilch über, dies sei aber in der Stillzeit in Ordnung, solange nicht großflächig und nicht zu häufig gecremt wird. Nun mache ich mir Vorwürfe: Aufgrund eines schmerzenden und geröteten Knotens in der Brust (unsere Hebamme meinte am nächsten Tag, es handele sich um ein entzündetes Milchbläschen und hat mich mit einer natürlichen Salbe versorgt) habe ich vor wenigen Tagen vor dem Schlafengehen einmalig einen kleinen Klecks von dem Gel auf die betroffene Stelle aufgetragen. Vor dem nächsten Stillen an der betroffenen Brust vergingen ca. fünfeinhalb Stunden und ich habe sie mit warmem Wasser vorher gereinigt, damit meine Tochter keine Rückstände in den Mund bekommt. Leider hatte ich im Beipackzettel übersehen, dass man das Gel in der Stillzeit nicht im Brustbereich anwenden soll, um den „direkten Kontakt mit dem Säugling zu vermeiden“. Mir ist nicht ganz klar, ob mit „direktem Kontakt“ hier gemeint ist, dass das Kind das Gel direkt nach dem Auftragen beim Trinken in den Mund bekommen würde – denn hier hatte ich ja wenigstens vorgesorgt. Ich mache mir im Nachhinein eher Sorgen, weil ich das Gel durch das örtliche Auftragen ja quasi direkt in die Muttermilch befördert habe. Ist die Wirkung des Gels nach dem ja relativ langen Zeitraum noch gegeben bzw. bleiben die Inhaltsstoffe in der Milch erhalten oder werden sie dort auch abgebaut? Zudem ist mir bei den Inhaltsstoffen aufgefallen, dass das Gel Ammoniak enthält. Ist das nicht auch sehr schädlich oder ist die Konzentration in solch einem Medikament so gering, dass kein Schaden angerichtet werden kann? Dann dürfte es ja aber wohl kaum in der Stillzeit zugelassen sein. Ich nehme den Vorfall mal als einmaligen Ausrutscher, der hoffentlich keinen Schaden angerichtet hat, und weiß es jetzt besser … Ich bedanke mich schon im Voraus ganz herzlich für Ihre Antwort.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe L., die Aussage im Beipackzettel ist ja ganz klar und gilt auch für Ihre Frage. Also bitte keine Sorgen machen. Alles Gute!


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