Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Busse, ich bitte Sie um Rat. Mit unserer Tochter (im Mai 2 Jahre geworden)haben wir seit ihrer Geburt Probleme mit dem Essen. Sie könnte pausenlos essen, wenn man sie lassen würde. Jeder Teller, egal wie viel draufliegt, wird vertilt. Steht dann noch was auf dem Tisch, wird noch um Nachschlag gebeten. Mein Mann und ich denken beide, dass sie eine Esstörung im weitesten Sinne hat. Merkwürdig ist jedoch, wenn ich ihr kleinere Portionen gebe (tue ich eigentlich ohnehin fast immer)und liegt nichts mehr auf dem Tisch, wird das ohne Probleme akzeptiert. Es scheint es ist die reine Gier, die sie dazu verleitet soviel in sich hineinzustopfen wie möglich. Gleiches gilt mit dem Trinken. Schmeckt ihr ein Getränk, würde sie wahrscheinlich einen Liter davon trinken. Wir sind etwas ratlos. Unser Kinderarzt meint, sie liegt ja mit dem Gewicht im Rahmen (87cm und 13,3 kg) und das wäre schon in Ordnung. Er vergisst dabei aber nur, dass wir ihr wirklich nur soviel auf den Teller legen, wie wir denken, dass es ihr reicht. Sie bestimmt also effektiv nie selbst, wieviel sie isst. Normal ist das ja eigentlich nicht. Wir essen sehr gesund und unsere Tochter wird sehr ausgewogen ernährt. Wir machen uns dennoch Sorgen, da sie ein völlig atypisches Essverhalten wie ihre Altersgenoss
Liebe Melanie, machen Sie so weiter, es ist der richtige Weg. Genetik, Hormone, Stoffwechsel, all das spielt bei Hunger, Sättigungsgefühl, Essverhalten und Gewichtszunahme oder auch nicht eine Rolle. Viele Zusammenhänge sind noch nicht erforscht oder nur in Ansätzen bekannt. Aus manchem Suppenkasper wird später ein übergewichtiger Esser und umgekehrt, ohne dass es eine Möglichkeit der ursächlichen Beeinflussung gibt, nur gegensteuern kann man. Also regulieren Sie, solange sich Ihr Kind danach richtet und versuchen Sie das Essen nicht zum wichtigsten Thema zu machen. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
...wie ihre Altersgenossen zeigt. Wir können sie doch nicht ihre ganze Kindheit über "regulieren". Könnte es sich bei ihr um eine Krankheit handeln, oder ein psychisches Problem? (Sie wurde 3 Tage übertragen und hatte bei einer Länge von 49cm nur 2.460 Gramm). Vielleicht meint sie, sie würde nicht "ausreichend versorgt". Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!
Mitglied inaktiv
Da hast Du meine 3jährige Alexa ( 102 cm, 18 kg, bei der Geburt 51 cm, 4130 g) genau beschrieben. Wir leben damit und regulieren. Servus Karin
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte die gleiche Frage schon im KiGarten, hier im Forum und bei unseren Kinderarzt gestellt und überall kam die Antwort, daß dies nur durch Erziehung zu bewältigen sei. Wir erklären Alexa, daß sie Obst und Gemüse essen darf so viel sie will, andere Sachen nur begrenzt. Inzwischen wissen auch alle Bekannten und Nachbarn Bescheid und füttern unser Kind nicht mehr ohne uns zu fragen. Auf dem Spielplatz und am Baggersee gibt es eher mal Probleme wenn ein Kind etwas zu essen dabei hat - Alexa ißt so lange das Kind oder die Mutter ihr etwas geben, während das andere Kind schon längst lieber wieder spielt. Bei uns ist diese Gier aber vererbt. Alexa sagt inzwischen manchmal daß sie satt sei und schiebt den Teller weg, allerdings muß ich ihn dann sofort wegräumen, denn sonst ißt sie nach einer kurzen Pause trotzdem weiter. ich bin allerdings froh, daß sie auf "Regulierungen" problemlos reagiert. Anfangs hatte man uns in der Krippe nicht geglaubt und dort ein Experiment mit ihr gemacht - es gab Reis als Beilage und Alexa durfte so viel davon essen wieviel sie wollte. Alle anderen Kinder waren schon längst fertig und im Bett, Alexa aß immer noch (wenn auch langsamer und deutlich mühsamer). Mehrere Bekannte haben das gegenteilige Problem, die Kinder essen sehr wenig und haben kein Hungergefühl - meine Tochter hat leider kein echtes Sättigungsgefühl bzw. einen Eßzwang. Interessant ist zu erwähnen, daß sie 6 Monate nach Bedarf voll wurde und weiter 5 Monate nebenher gestillt wurde. Seit dem Zufüttern ißt sie sehr gerne. Trinken (aber interessanterweise nur aus bequemen Flaschen) analog. Solltest Du mal eine "Lösung" finden, dann wäre ich auch sehr daran interessiert - aber ich glaube nicht mehr daran. Meine Hauptsorge ist aber, daß sie auch von Fremden essen annimmt. Aber auch das lernt sie langsam, daß sie das nicht darf. Servus karin