Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Bittere Erfahrungen mit Nachtdienstkinderarzt usw.

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Bittere Erfahrungen mit Nachtdienstkinderarzt usw.

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Hallo ihr Lieben! Ich bin so enttäuscht und sauer. Mein Baby ist 5 Wochen alt. Gegen 23.30 hab ich ihn gestillt. Es war alles okay. Gegen 2.30 hat er wieder gebrüllt. Ich dachte gut, es ist wieder Zeit zum Stillen. Aber dann hat mein kleiner Schatz geröchelt, als bekommt er kaum Luft und als hat er was in der Nase. Es lief auch schon ein bissel Schleim raus. Er hat gebrüllt wie am Spieß. Ich war erstmal geschockt. Ich dachte, er erstickt. also hab ich ein bissel versucht, die Popel aus der Nase zu pulen. Er hat sich aber nicht beruhigt und weitergeröchelt. Also hab ich bei uns im Krankenhaus angerufen. Die Hebamme (ne Bekannte von mir) war sehr behilflich - muttermilch in die Nase. Als ich ihr aber vom Röcheln erzählte und daß ich Angst habe, daß er erstickt, meinte sie ich soll sofort den Notarzt anrufen. Ich soll nicht ins Krankehaus kommen, wer weiß was unterwegs passiert. Also ich den Notzarzt angerufen. Er klang sehr gelangweilt. Ob mein Kind schon blau wäre. Nein sagte ich. Er hat so ein bissel rumgeredet, aber er kommt nicht. Ich solle doch mal im nächsten Krankenhaus mit Kinderstation anrufen. Ich war so fertig und konnte nix dazu sagen. Also Krankenhaus im Nachbarkreis angerufen. Ja wir sollten doch hinkommen wenn was wäre. Oder ich sollte den diensthabenden Bereitschaftskinderarzt anrufen. In meinem Ort gibt es sowas gar nicht!!!!! (ich bin fast ausgeflippt) Also den Kinderarzt vom Nachbarkreis. Angerufen. Ist er denn schon blau? war die erste Frage. (Häh?!) Also um diese Uhrzeit (mittlerweile war es gegen 3.30) könnte sie gar nichts machen. Außerdem bei den Sympthomen solle ich ihm nur Mumi in die Nase und das Kind an die Luft rausstellen. Es hätte Zeit bis morgens mein kinderarzt die Praxis offen hat. Es sei ja nicht zu befürchten, daß der Kleine den morgen nicht mehr erlebt. (ich war so was von geschockt. mir fiel gar nichts ein) Außerdem sei sie für meinen ort nicht zuständig. Wie bitte??????? Muß mein Kind erst halb ersticken (blau anlaufen) oder so, bis sich endlich mal jemand zuständig fühlt? Ich war echt verzweifelt. Auch mein Freund war total von die Socken. Er hat den kleinen Kerl getröstet und auf seine Atmung geachtet, während ich sinnlose Telefonate geführt habe. Ich werde mich damit an die Zeitung wenden. Das kann doch nicht sein. Weiß jemand von Euch, wer der "Chef" von diesen Bereitschaftsärtzen ist, damit ich mich beschweren kann? Oder wo ich mich sonst beschweren kann? Ich bin grad heim von der Kinderärztin. Der Kleine hat "nur" Schnupfen und ne zue Nase. Wir haben Medikamente bekommen. Ich denke, es geht ihm schon wieder besser. Ich wünsche niemanden, daß er mal in so eine Situation gerät. Ich wünsche Euch einen schönen Tag mit Euren Kindern. LG Kerstin


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Kerstin, ich verstehe gut, dass junge Eltern sehr besorgt sind, wenn und dann auch noch nachts, ihr Kind Probleme hat. Wenn Sie den ersten Schrecken verdaut haben, dann sollten Sie aber dann doch mal darüber nachdenken ,was die objektiven FAkten waren. Ihr Kind hat einen Schnupfen und dadurch eine verstopfte Nase. Zu keiner Zeit war es in irgendeiner Form wirklich bedroht, konnte laut schreien und damit offensichtlich auch normal atmen. Der Ton am Telefon der jeweiligen Ärzte mag vielleicht nicht der freundlichste gewesen sein, ein FAll für einen eiligen Hausbesuch oder den Notarzt war das mit Sicherheit nicht. Im Zweifelsfall wäre die FAhrt in die Kinderklinik kein Problem gewesen. Alles GUte!


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Hallo Kerstin, also an die Zeitung brauchst Dich damit nicht wenden, so bös das klingt, das wird die nicht interessieren. Es klingt jetzt sicherlich etwas hart und grob, aber für NOTÄRZTE ist sowas eine Lapalie, bei denen muss das Kind wirklich erst blau anlaufen oder nen Fieberkrampf haben, damit die kommen. Und die Mütter werden schnell für leicht überdreht gehalten. Ich erzähl Dir dazu mal zwei Geschichten: Mein Sohn war 3 Monate alt, als er abends nach dem Essen auf einmal wie geisteskrank anfing zu schreien. Er hörte nicht mehr auf. Nach einer Stunde Dauerbrüllen bin ich mit ihm ins Krankenhaus gefahren, wo er immer noch brüllte. Sie haben ihn untersucht, nichts gefunden, schoben natürlich alles auf Bauchweh, was mir im Nachhinein auch einleuchtet. Aber eher fahre ich einmal zuviel ins KH als zuwenig. Naja egal, ich saß da also mit meinem Kind und der Arzt wollte sehen, wie ich ihm die Flasche gebe (mußte damals leider sehr früh abstillen) Also haben sie dem Kleinen, obwohl er erst ca. 1,5 Stunden vorher ne Milch hatte, nochmal ne Milch geben. Der Arzt meinte, ich würde mein Kind falsch füttern und es halten, als wäre es ein Insekt. Ob ich vielleicht ein bißchen überfordert wäre? Ich hab ihn angesehen wie die Kuh wenns blitzt. Ich war so perplex, daß ich das Heulen angefangen habe und daraufhin fragte der Arzt, ob mich nicht jemand entlasten könnte. Ich sagte, daß ich alleinerziehend wäre. Da meinte der Arzt, ja ich würde auch schon ganz schön fertig aussehen und ob ich das Kind nicht über Nacht im KH lassen möchte und morgen oder irgendwann abholen, damit ich mal wieder richtig ausschlafen könnte... Ja, Du hast richtig gelesen. Der Arzt ist dann zur Tür raus um mit der Nachtschwester was zu bequatschen, ich hab die Milchpulle in die Ecke geschleudert, mein Kind angezogen und bin abgehauen... Zweite Geschichte, mein Sohn war damals fast 9 Monate alt. Er ist sonst ein Sonnenscheinchen, hat aber die ganze Nacht nur gebrüllt und gebrüllt und nicht irgendein Brüllen, nein so ein Schmerzbrüllen. Ich zum Arzt, nix gefunden. Mittags gefüttert, auf einmal fängt er so komisch an zu zucken, stößt auf und brüllt, als hätt ich ihm Nadeln zu trinken gegeben. Dazu halt immer wieder dieses Zucken und Schreien. Fast 2 Stunden lang. Habe den Notarzt gerufen (und ich bin wirklich kein Typ, der wegen jedem Mist zum Arzt rennt) So, ich also Notrufnummer gewählt. Wie alt mein Kind sei. 9 Monate? Nee, da rufen sie mal den Kindernotdienst an. Nummer? Ja, geb ich ihnen. Angerufen. Wie alt das Kind sei. 9 Monate? Nee, da sind sie hier falsch, rufen sie mal da und da an. Die Nummer war dann nicht vergeben. Während das Kind zuckte und brüllte hab ich mir dann im Internet ne Notrufnummer rausgesucht, die für unseren Landkreis (wohne ebenfalls etwas außerhalb) zuständig war. Da wurde ich dann auch ähnliches gefragt wie Du (ist das Kind ansprechbar?) und ich glaube, bevor das Kind nicht ohnmächtig ist oder ihm die Gliedmaßen abfallen kommt da keiner so schnell. Sie haben mir dann einen Rettungswagen vorbeigeschickt, der nach FÜNFZEHN Minuten da war, während mein Kind röchelte und brüllte. Es kamen zwei Typen, sehr jung. Der eine sah aus wie zugekifft und roch ehrlich gesagt auch so. Sie sahen den Kleinen an und sagten: Das ist eine typische 3-Monats-Kolik... HALLOOOOOO? Jemand zuhause??? Mein Kind war NEUN Monate alt. Und dann kam der Spruch, daß alleinerziehende Mütter schnell überreagieren und schnell überlastet sind. Das würden sie häufiger erleben. Und sind wieder gefahren. Am Nachmittag bin ich mit dem total erschöpften Kind zu noch einem anderen Arzt. Mein Sohn hatte Rachenentzündung und eine Mittelohrentzündung und zwar richtig gut heftig. Soviel zu Notärzten. LG und alles Gute Sue


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Hallo Sue! Boah!!! ich könnte brüllen vor Wut!! Da ist meine Erfahrung ja keine Ausnahme!!! Warum gibts dann Notdienste? Leisten die Ärzte nicht einen Eid, anderen in Not immer zu Helfen? Warum tun sie dann nichts? Vorallem bei den ganz kleinen hilflosen Wesen? Ich kann nur mit dem Kopf schütteln. Ich gehe auch lieber einmal öfters zum Arzt, als einmal zuwenig. Hoffentlich wird unser Kleiner niemals ernstlich krank, sodaß wir den Notarzt wirklich mal brauchen. Danke für Deine Antwort. Ich wünsche Dir einen schönen Tag. LG Kerstin


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Weißt Du, ich denke mir, die bekommen am Tag an die 100 Anrufe, daß ein Kind schreit. Ich kann die Gelassenheit der Ärzte irgendwie sogar ein wenig verstehen. Wenn Du Notarzt wärst und am Tag rufen 100 Frauen an, daß das Kind seit ner Stunde schreit und bei den meißten Einsätzen sehen die dann, daß es (für sie) nichts Schlimmes hat, dann wird man einfach abgebrüht. Für uns ist das alles schlimm, wäre ja auch fürchterlich wenn nicht, für uns sind das neue Situationen. Vor allem voher soll man das beim ersten Kind bitte alles wissen?! Was ich supergeil finde, wir haben in München ein Kinderspital, die Haunersche Klinik. Da gibt es (leider nur im Internet und auch nur durch Suchen gefunden) eine Rufnummer, wo man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit mit dem diensthabenden Notarzt verbinden lassen kann und die erklären einem dann wirklich lang und breit am Telefon ALLES, was man wissen möchte und hinterfragen das auch. Mein Sohn hatte z.B. vor 2 Wochen 40,5 Grad und ich war unsicher, wie ich weiter verfahren soll (Zäpfchen, KH, Notarzt rufen, schlafen lassen) Sie haben mich sehr beruhigt und mir auch gesagt, was ich genau machen muss wenn mein Sohn auf einmal z.B. n Krampf bekommt oder so. Euch wünsch ich gute Besserung und hoffe, Ihr kommt nie wieder in die Verlegenheit einen Notarzt rufen zu müssen. LG Sue


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