Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Beikosteinführung bei Allergiegefährdung

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Beikosteinführung bei Allergiegefährdung

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Hallo, meine Tochter wird nächste Woche 6 Monate alt, und ich möchte dann mit der Beikost beginnen. Auf Anraten des Kinderarztes habe ich damit bis jetzt gewartet. Jetzt habe ich dazu einige konkrete Fragen. Meine Tochter hat seit dem 3. Monat Ausschläge im Gesicht, hinter dem Ohr, am Hals und vereinzelt am Rücken und den Beinen. Außerdem ist ihre Gesichtshaut sehr trocken, und auch die Hand- und Fußgelenke sind sehr trocken. Sie wird mehrmals täglich mit „ungt. Molle“ eingecremt an den betroffenen Stellen. Der Kinderarzt möchte sich nicht auf eine Diagnose Neurodermitis festlegen, und wir hoffen, daß dieser Ausschlag bis zum 1. Geburtstag unserer Tochter verschwunden ist. Bisher bekommt sie ausschließlich Flaschennahrung HA 2. Die Beikost wollte ich mit Kürbis- bzw. Karottenbrei beginnen. Wie lange muß ich abwarten (vorausgesetzt, meine Tochter akzeptiert grundsätzlich das Essen mit dem Löffel), bis ich den Brei mit Kartoffeln aufstocken kann? Und wie lange, bis dann das erste Fleisch dazukommt? Mein Kinderarzt meinte in einem früheren Gespräch einmal, daß ich immer so zutatenarme Kost wie möglich anbieten soll. Kann ich außer Kürbis und Karotten noch andere Gemüse füttern, die als allergenarm gelten? Welche sind das? Wenn meine Tochter irgendwann den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei als Mittagsmahlzeit ißt, ab wann führe ich dann die nächste Mahlzeit ein (ich glaube, es soll ein Milchbrei am Abend sein)? Soll dieser Brei dann weiterhin mit HA-Pulver zubereitet werden, oder kann ich irgendwann zu „normalem“ Milchpulver wechseln? Ich möchte zum Teil die Beikost auch selbst zubereiten. Rezepte dazu habe ich auch. Jetzt steht in den Rezepten, daß man noch eine kleine Menge O-Saft darunterrühren muß. Ich nehme an, daß es um die Vitamin C-Zufuhr geht dabei. Mein Kinderarzt hat aber mal erwähnt, daß gerade Zitrusfrüchte im 1. Lebensjahr gemieden werden sollen wegen der zu aggressiven Fruchtsäuren. Was kann ich alternativ nehmen? Und jetzt noch ein anderes Thema: Meine Tochter wird in einer Kinderkrippe betreut, wo sie auch einen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei als Mittagessen bekommen kann. Leider wird das Kartoffelpüree in der Krippe zur Hälfte mit Wasser, zur anderen mit Vollmilch zubereitet. Könnte meine Tochter das essen oder lieber nicht? Darf sie überhaupt Milchprodukte zu sich nehmen (ich denke da an Gläschen „Crèmegemüse“ etc.)? Ich entschuldige mich für den langen Brief und die vielen Fragen auf einmal, bedanke mich aber gleichzeitig für die Antwort. Mit lieben Grüßen, Alexandra


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Alexandra, bis zum Ende des ersten Lebensjahres sollten Sie keine normale Kuhmilch, kein Soja, Hühnereiweiß, Fisch, Nüsse und Weizen geben. Den Milchgetreidebrei, mit dem Sie 1 Monat nach dem Gemüsebrei anfangen können, sollten Sie also auch mit HA-Nahrung zubereiten. Bleiben Sie bitte bei 2 Gemüsesorten und stocken so etwas im Wochenabstand mit Kartoffeln und dann Fleisch auf. Zitrussäfte sind nicht nötig und sollten auch eher vermieden werden. Sinnvolle Rezepte finden Sie beim Forschungsinstitut für Kinderernährung www.fke-do.de Alles Gute!


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