Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Beikost bei Allergiegefährdung

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Beikost bei Allergiegefährdung

Mitglied inaktiv

Meine Tochter ist nun 16 Wochen alt und wird bis jetzt voll gestillt. Da sie seit ca. 1 Woche alle 2 Stunden hunger hat ( auch Nachts), bin ich an überlegen ihr Beikost (Brei am Abend) zu geben. HAbe es bereits mal probiert ihr eine Flasche zu geben, diese verweigert sie aber. Da eine allergie Gefährdung vorliegt, weiß ich aber nicht ob es Ratsam ist ihr jetzt schon Brei zu geben? Falls ja welcher ist zu Empfehlen? Ich habe gesehen das es auch HA-Brei gibt, sollte ich diese verwenden, anstatt normale Breie. Ich hoffe sie haben einen Tip für mich.


Mitglied inaktiv

zufüttern ? Liebe Saenta, leider schreiben Sie nicht wie alt Ihr Sohn ist, denn das ist ein wichtiger Punkt, wenn es um das Thema Abstillen geht. Der Zeitpunkt, zu dem die Einführung der Beikost beginnen sollte, sollte immer vom Kind abhängig gemacht werden und nicht vom Kalender. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Sie können Ihrem Kind langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Falls Ihr Kind also noch keine sechs Monate alt ist und die obigen Anzeichen noch nicht erfüllt, bleibt nur der Weg zum Abstillen zur Flasche hin. Dabei sollten Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt besprechen, ob eine HA-Nahrung erforderlich ist oder normale Pre-Nahrung verwendet werden kann. Pre-Nahrung ist der Muttermilch am weitesten angenähert und kann das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden. Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche (oder auch deutlich länger) können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Mit der Beikost sollte erst mit einem halben Jahr begonnen werden. Auch für nicht (mehr) gestillte Kinder gilt, dass sie im ersten Lebenshalbjahr ausschließlich Milchnahrung bekommen sollten. Fangen Sie mit der Beikost langsam an und geben Sie zunächst immer nur ein neues Nahrungsmittel pro Woche. Auch die Menge sollte nur langsam gesteigert werden, so dass der Organismus des Kindes Zeit hat, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Wenn Mahlzeiten ersetzt werden, dann etwa im Abstand von einem Monat jeweils eine neue Mahlzeit einführen. Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort finden Sie sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind, allerdings wird dort noch geschrieben, dass ein Kind ab vier Monaten Beikost bekommen kann und auch der Punkt mit der Vollmilch ab sechs Monaten ist kritisch zu betrachten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Hallo, also mein Sohn ist jetzt 6 Monate alt und wird bis jetzt voll gestillt. Zwischendurch hatte er auch immer mal wieder solche Phasen, wo er alle 1 1/2 bis 2 Stunden Trinken wollte. Das hat sich dann nach ein paar Tagen wieder von alleine reguliert, da er offensichtlich einen Wachstumsschub hatte. Mit 16 Wochen passt das auch ganz genau ins Bild! Und da die Milchproduktion von der Nachfrage abhängig ist dauert es eben einige Zeit, bis sie sich wieder steigert. Ich würde schon wegen der Allergiegefährdung auf gar keinen Fall abstillen und auch ja nichts Zufüttern, da das der Anfang vom Abstillen ist und auch Allergene enthält. Es gibt ein ganz interessantes Buch zu den Wachstumsphasen, leider weiss ich nur den Titel, nicht den Autor: Hilfe, ich wachse. Also, durchhalten Gruß Christina


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