Kathi123
Lieber Herr Dr. Busse, ich bin schon lange stille Mitleserin und Ihre Tipps haben mir schon oft weitergeholfen. Vor allem schätze ich sehr, dass Sie auch das Wohl der Eltern bei Ihren Antworten im Blick haben, was mir bei Hebammen manchmal zu kurz kommt (etwa bei Tipps wie „Tragen, tragen, tragen“ oder Familienbett bis ins Kleinkindalter). Mein Problem ist Folgendes: Unser Sohn ist nun knapp 4 Monate. Er war bis zum 4. Lebensmonat ein „Schreibaby“ wie schon unsere erste Tochter, was eine ungeheuere Belastung für uns war. Im Prinzip haben wir nur geschaut, dass unser Sohn überhaupt in den Schlaf findet (das Hauptproblem) und weniger auf das Mittel, weil unser Hauptfokus auf der Schreiproblematik/Überreizung lag. Glücklicherweise hat sich das Schreien nach 3 Monaten vollständig gelegt, nur haben wir das Problem, dass sich unser Sohn nun an den ständigen Körperkontakt gewohnt hat (ich weiß, nicht überraschend, aber durch das exzessive Schreien hatte ich gefühlt kaum andere Möglichkeiten). Er schläft nur in der Trage oder wenn ich mich dazu lege und lässt sich auch tagsüber überhaupt nicht ablegen. Sogar nachts schläft er nur in unmittelbarem Körperkontakt, was mich stark belastet, zumal ich auch ein zweites Kind habe und er schwerer wird. Auch bzgl plötzlichen Kindstods ist mir nicht ganz wohl dabei, da ich es ja eigentlich besser weiß. Nur sehe ich auch, dass ich sonst wohl gar nicht schlafen könnte. Sie schreiben ja meist, dass man nur leise redend am Bett sitzen soll, bis das Baby lernt, selbst einzuschlafen. Allerdings brüllt unser Sohn, sobald ich ihn nur ins Bett lege, sehr stark. Er will partout nicht in sein Beistellbett. Es steigert sich immer mehr und er würde stundenlang schreien, würde ich ihn nicht doch wieder hochnehmen (etwas Jammern/Quengeln oder kurzes Schreien würde ich jetzt ohne weiteres aushalten, das ist es aber nicht bloß). Meine Frage ist einfach: Sollte ich trotzdem dabei bleiben und das durchhalten, ihn also nicht rausnehmen, oder doch immer wieder abbrechen und es lieber wieder und wieder versuchen? Ich frag mich einfach, ob es richtig ist, ihn trotz starken Schreiens im Bett zu belassen. Evtl bin ich aber auch zu wenig konsequent? Er jammert nicht, sondern schreit wirklich stark. Diese Intensität kenne ich von anderen Kinder nicht. Schnuller nimmt er keinen. Auf Berührungen meinerseits reagiert er überhaupt nicht, auch nicht auf leise Ansprache. Er ist dann so in seinem „Tunnel“ und in Rage, dass nichts hilft, außer ihn rauszunehmen. Was würden Sie mir raten? Einerseits ist der Leidensdruck unsererseits langsam groß, andererseits will ich nichts erzwingen und ihm die Zeit geben, wenn es denn so sein soll. Ich frage mich nur, ob es zu einem späteren Zeitpunkt leichter ginge oder man so oder so durch muss? Es fällt mir so schwer, ihn so schreien zu sehen und das anfängliche Schreiproblem steckt mir immer noch in den Knochen. Ich wäre dankbar für Ihre Einschätzung, was in meinem Fall sinnvoll wäre. Beste Grüße!
Liebe K., es hilft nichts: "schlechte Angewohnheiten" kann man nur mit Konsequenz ändern. Trauen Sie sich einfach und trauen Sie vor allem auch Ihrem Jüngsten zu, dass er lernen kann, auch ohne solche unsinnigen "Hilfen" in den Schlaf zu finden. Auch Ihr eigenes Wohl und das Ihres anderen Kindes muss nicht hinter den "Wünschen" ihres 2. hintanstehen. Sie müssen das nur wollen und dann liebevoll aber konsequent auch tun. Schlecht wäre es nur, wenn es mal "hüh" und mal "hott" geht, Sie also mal so und mal so reagieren. Alles Gute!
Teresa2020
Liebe Kathi! Du sagst es fällt dir schwer ihn so schreien zu sehen! Dann bitte, bitte lass ihn nicht schreien und hör auf dein Bauchgefühl. Das kindliche Bindungssysthem wird bei Müdigkeit stark aktiviert. Nur ein Kind das sich sicher fühlt kann ruhig einschlafen. Das Einzige was Dein Kind lernt wenn du es schreien lässt ist, dass es in einer für ihn beängstigenden Situation alleine gelassen wird. Dein Kind wird irgendwann lernen alleine einzuschlafen, aber zur Zeit ist es offensichtlich noch auf die elterliche Co-Regulierung angewiesen. Halte durch, auch wenn es anstrengend ist. Dein Kind wird es Dir danken! Dein Kind braucht dich als vertraute Bindungsperson die ihm ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Der Stellenwert der sicheren Bindung für die kindliche Entwicklung wird leider von gant vielen unterschätzt! Alles Gute!
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