Mitglied inaktiv
Hallo Hr. Dr. Busse, ich stelle die Frage für eine Freundin, die zur Zeit keinen Computer hat und sich nicht traut, die Frage selbst zu stellen. Sie hat mir freigestellt, Sie zu fragen, aber da es mich selbst interessiert, mache ich das jetzt. Vor ca. drei Tagen hat sie ihr 12 Monate altes Baby etwas fester als normal üblich auf den Hosenboden gesetzt, weil es nicht schlafen wollte, unruhig und nicht zufrieden zu stellen war. Dabei hat sie es auch beim Absetzen auf den Boden etwas an den Schultern gehalten und geschüttelt (ich bin vorsichtig mit diesem Begriff, weil ich nach ihren Schilderungen nicht an ein festes Schütteln im Sinne eines Schütteltraumas glaube). Eher nach dem Motto "Kind was ist denn mit dir los". Außerdem wollte das Baby vorher partout nicht einschlafen und hat sich immer wieder weggedreht und wollte aufstehen. Deshalb hat sie es auch in diesem Fall etwas gröber als normal üblich zurückgedreht. Da es aber trotzdem nicht schlafen wollte, hat sie es dann wie oben geschildert, auf den Boden gesetzt. Jetzt macht sie sich sehr große Vorwürfe, das Baby verletzt zu haben. Sie war aus Sorge bereits beim Kinderarzt, ich kann aber nicht sagen, was sie ihm genau erzählt hat. Aber sie hat erzählt, daß der Arzt den Kopf des Kindes kontrolliert hat sowie Pupillen usw. Auf jeden Fall war es ohne Ergebnis, also mit dem Kind war alles in Ordnung. Nun hat sie trotzdem noch Angst vor möglichen Folgen eines leichten Schütteltraumas, wenn es sowas überhaupt gibt. Sie hat Angst daß etwas am Gehirn verletzt sein könnte. Eine Hirnblutung passiert ist oder ähnliches. Ich habe ihr gesagt, daß sie es ganz sicher merken würde, wenn ihr Kind eine Gehirnblutung oder ähnliche schwere Kopfverletzungen hätte, sei es durch so einen Vorfall oder eine andere Sache (Unfall, Sturz...). Und dann würde sie auch entsprechend reagieren und zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren. Aber wie lange besteht denn die Gefahr einer Hirnblutung nach einem Schütteln? Kann man eine Hirnblutung übersehen oder zeigt das Kind IMMER entsprechende Symptome?
Liebe R., es scheinen sich doch wohl alle einig zu sein, dass nichts passiert ist Deshalb sollte man den Vorfall aber trotzdem als "Alarmzeichen" dafür sehen, dass die Mutter vielleicht überfordert ist und deshalb ohne es zu wollen, "grob" mit Ihrem Kind umgeht. Wenn Sie Ihrer Freundin helfen wollen, dann sollten Sie unbedingt darüber mit ihr sprechen und ihr nahelegen, sich Hilfe zu holen beim Kinderarzt, bei einer Familienberatungsstelle,........ Und natürlich können sicher Sie sie auch mal entlasten als Babysitter und Freundin. Alles Gute!