Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Baby 13 Monate

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Frage: Baby 13 Monate

Eli61

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse ich wollte Sie gerne nach Ihrer Meinung zum Gehen, Sprechen und Essen fragen. Meine Tochter ist 13 Monate und ein paar Tage alt. Gehen: Seit dem 9. Monat läuft sie an Möbeln entlang, manchmal macht sie 3–4 Schritte alleine zwischen mir und dem Sofa. An der Hand kann sie gut laufen. Was mich jedoch verunsichert, ist, dass sie sich immer festhalten möchte, Angst hat, alleine loszulassen und ständig meine oder die Unterstützung meines Mannes sucht. Sie ist sehr vorsichtig und traut sich nicht, alleine zu laufen. Diese Phase dauert nun schon etwa 2 Monate – ist das nicht schon recht lange? Sprechen: Sie murmelt oder brabbelt manchmal, hat aber noch kein Wort mit Bedeutung. Sie kann zeigen, wo Mama, Papa oder ihre Lieblingsspielzeuge sind, aber wenn sie selbst auf etwas zeigt, sagt sie nur „da“. Ansonsten hat sie kein Wort mit Bedeutung. Wir lassen keinen Fernseher laufen, lesen täglich Bücher, ich kommentiere alles und zeige ihr viel. Ist sie sprachlich im Rückstand? Essen: Das ist ein eigenes Kapitel… Sie wurde bis zum 5. Monat gestillt, hat feste Nahrung nie besonders gut gegessen, aber mit 13 Monaten hätte ich mir schon eine Verbesserung erwartet. Sie hat erst 4 Zähne und lehnt feste Nahrung ab. Ich habe wirklich alles probiert: weiche Stückchen, fein und grob püriert, verschiedene Breie … An guten Tagen isst sie etwas Nestlé-Getreidebrei, eine Frucht-Quetschbeutelchen und trinkt Milch, sonst möchte sie nichts. Ich habe für sie gekocht, Muffins gebacken, unterschiedliche Methoden ausprobiert – nichts. Da sie so wenig isst, habe ich mit 12 Monaten ein Blutbild machen lassen, dabei wurde ein Eisenmangel festgestellt. Nach Rücksprache mit dem Arzt bekommt sie nun Eisentropfen sowie Fischöl. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr weiter. Sie wiegt nur 8,6 kg. Vor etwa 1,5 Wochen hatte sie eine Mittelohrentzündung und hat Antibiotika genommen.  Soll ich in den einzelnen Bereichen etwas machen oder ist es noch ok? Vielen Dank!


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe E., Ihr Kinderarzt hat Ihre Tochter doch sicher bei der U6 Vorsorgeuntersuchung gründlich untersucht und beurteilt und hätte "Alarm" geschlagen, wenn etwas wirklich besorgniserregend wäre. Entwicklung ist etwas sehr individuelles und man sollte sich davor hüten, zu sehr auf "Normen" zu pochen.  Lassen Sie Ihrer Tochter doch einfach Zeit und drängen sie nicht mit der Bewegung. Und wenn sicher gestellt ist, dass sie gut hört, dann bitte machen Sie so weiter mit Ihrer guten "Sprachförderung". Sollte es gar keine Fortschritte geben in den nächsten 2 Monaten, dann bitten Sie doch sicherheitshalber Ihren Kinderarzt um eine Kontrolle. Was das Essen angeht, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass es umso besser klappt, je weniger Aufhebens die Eltern davon machen. "Kein Kind verhungert vor vollem Teller" - das klingt vielleicht ein wenig albern, ist aber der Grundsatz, den Eltern verinnerlichen sollten. Essen sollte ein freundliches Angebot sein am Familientisch bei 2 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten. Kein Drängen zum Essen aber auch keine Extras oder etwas anstatt. Entspannte Atmosphäre am Tisch und kein Stress. Ihre Tochter darf von dem Gebotenen so viel oder wenig oder gar nichts nehmen, wie sie mag. Es gibt dann aber nicht gleich ein Fläschchen oder ein von Haus aus nicht gesundes "Quetschie", sonst gibt es ja keinen Anreiz, sich auf das Familienessen einzulassen. Trauen Sie sich, es kann nichts passieren. Alles GUte!


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