Frage im Expertenforum Kinderarzt an Miriam Althoff:

Auffälliges Verhalten

Miriam Althoff

 Miriam Althoff
Kinderärztin
Antwortet am Donnerstag

zur Vita

Frage: Auffälliges Verhalten

JulesWish

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Ich wende mich hilfesuchend an Sie, weil ich trotz mehrfacher Anfragen bei meiner Kinderärztin keinen Termin bekomme und mich die Sorgen langsam auffressen. Es geht um meinen 16 Monate alten Sohn, der auffällige Verhaltensweisen zeigt, die mir Angst machen. Auch wurde ich schon häufiger von anderen Müttern und heute wiederholt von unserer Spielgruppenleiterin (Sozialpädagogin) darauf angesprochen. Ich weiß, dass eine Diagnose hinsichtlich einer Autismus-Spektrum-Störung jetzt noch nicht gestellt wird, aber ich brauche für mich einfach eine fachliche Einschätzung. Dass mein Sohn (wie gesagt, 16 Monate) nicht spricht (mal ein vereinzeltes "da", das wars) und noch nicht geht, besorgt mich, kann ich aber noch für mich ausblenden. Sorgen bereitet mir seine soziale Kommunikation bzw fehlende Interaktion. Ich versuche mal die Punkte, die mich beunruhigen, aufzulisten: - er reagiert nicht auf seinen Namen (laut HNO-Arzt gibt es kein Problem mit den Ohren) - er schaut niemanden (auch mich nicht) an - er lächelt nicht - er geht weder auf Erwachsene noch auf Kinder zu (kein Interesse. Mehr als nur ein flüchtiger Blick sind sie wohl nicht wert) - Gleichaltrige fassen ihm immer ins Gesicht (vielleicht weil er keine Mimik hat? Er ist während des Anfassens ganz starr, danach weint er) - Sobald es lauter wird, weil sich Leute unterhalten, hält er sich die Hände vor die Augen - das macht er auch, wenn eine Person Gesicht an Gesicht direkt mit ihm spricht - Er flattert hektisch mit den Armen, insbesondere beim Essen (da tritt er auch fortwährend mit den Beinen) - er hält etwas in einer Hand, während die andere flattert   Ich beobachte dieses Verhalten bei keinem Gleichaltrigen. Auch im Internet finde ich keine Beiträge, die nicht auf eine ASS hindeuten.ehrliches   Bitte geben Sie mir ein ehrliches Feedback. Vielen Dank. Liebe, aber verzweifelte Grüße


Miriam Althoff

Miriam Althoff

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Hallo JulesWish, solche Fragen sind aus der Ferne wirklich fast unmöglich zu beantworten und ich finde es ehrlicherweise auch nur halbwegs sinnvoll...die Angst vor Spektrumsstörungen scheint generell gigantisch zu sein und leider wird hier viel gegoogelt. Ihr Sohn ist noch soooo klein - da ist es wirklich unmöglich, auch nur annähernd eine derartige Diagnose zu stellen. Ich finde es von den Beschreibungen her ehrlich gesagt nicht besonders besorgniserregend. Viele Kinder sprechen in dem Alter (und teils auch noch deutlich später) noch wenig bis gar nicht. Ebenso ist das Interesse an anderen Kindern oftmals noch sehr wenig ausgeprägt. Kinder in dem Alter spielen doch meist eher "nebeneinander her" als miteinander. Sie hatten ja sicherlich einen Termin zur U6 bei Ihrer Kinderärztin und hier wird ja die Entwicklung beurteilt worden sein. Ich kann Ihnen nur raten, Ihren Sohn einfach so anzunehmen, wie er ist, keine Vergleiche zu ziehen und ihn in seiner Entwicklung liebevoll und spielerisch zu fördern. Selbst wenn man in dem Alter bereits eine Diagnose stellen könnte/würde, würde das doch erstmal gar keinen Unterschied machen. Entscheidend ist doch, dass der gemeinsame Alltag gut funktioniert und dass man keine entscheidenden Dinge in der Entwicklung verpasst (hierfür gibt es ja wie gesagt die U-Untersuchungen und Dinge wie Logo- oder Ergotherapie wären in dem Alter ja noch gar kein Thema). Ansonsten dürfen Sie sich natürlich auch noch an das Entwicklungsforum wenden https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/entwicklung-von-babys-und-kindern Viele Grüße!


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