Aline34
Lieber Dr. Brügel, ich hoffe, Sie haben schöne Weihnachtstage verbracht. Ich entschuldige mich schon einmal, dass ich noch einmal eine Frage zu einem Dauerbrenner-Thema stelle. Ich hatte bereits dazu eine Frage gestellt, merke nur, dass das noch nachwirkt. Und zwar hatte meine Tochter vor ein paar Tagen eine schlimme Brüllattacke beim Anziehen ihres Schlafanzuges bekommen. Ich hielt sie dabei auf dem Arm. Mein einer Arm war unter ihrem Po und der anderen Arm über ihrem unteren Rücken. Ich hatte sie also nah an meinem Körper. Mein Mann wollte währenddessen ihre Hose ausziehen und ich war einfach überfordert, weil die Tage davor sehr stressig waren. Plötzlich hatte ich einschießende Gedanken, ich könnte meine Tochter schubsen/schütteln und war danach sehr erschrocken über mich. Nun gehe ich diesen Moment immer wieder durch. Hab mit ein Kissen geschnappt und so gehalten wie ich meine Tochter auf dem Arm hatte und mal versucht zu "schubsen" und bin dann nach vorn gefallen. Ich wäre mit ihr, die über 11kg wiegt und 2 hatte alt ist, wohl meinem Mann in die Arme gefallen?! Ich weiß, also, dass das Blödsinn ist, nur fühlt es sich an, ich hätte wirklich was getan?! Eventuell würde das ein oder andere Wort helfen, da ich es irgendwie nicht "abhaken" kann.
Hallo Aline, eigentlich eine tolle und mutige Frage und wissen Sie was: alleine die Art und Weise wie reflektiert und sorgenvoll Sie das alles schildern, lässt mich komplette Entwarnung geben. Ich finde es sehr sehr wichtig, Eltern immer wieder zu sagen: den Gedanken zu haben: boah, wenn Du jetzt nicht ruhig bist, Kind, dann ..... also so zu denken, ist zutiefst menschlich und einfach normalem elterlichen Stress geschuldet. Entscheidend ist, dass man so reflektiert ist und sich selbst so gut regulieren kann, dass man es dann eben nicht tut, weil man sich beruhigen kann oder in der Lage ist, Hilfe und Unterstützung zu bekommen. Daher: entspannen Sie sich! Sie haben 100 Prozent nichts falsch gemacht. Herzliche Grüße und einen guten Rutsch Ralf Brügel
WonderWoman
das ein oder andere wort von frau althoff hat ja nicht gereicht um das abzuhaken. warum meinst du dass das ein oder andere wort von herrn dr. brügel das wunder vollbringt? weil er ein mann ist? weil er einen titel hat? dir ist völlig klar dass das problem in deinem kopf ist. das ist schon mal gut. aber kinderärzte im netz sind nicht für probleme in deinem (erwachsenen) kopf zuständig. vorschlag: hole dir hilfe bei leuten die für probleme im erwachsenen kopf zuständig und ausgebildet sind. das ist keine schande. evtl. reicht ja auch erstmal hilfe beim umgang mit stresssituationen. es wäre mmn wichtiger sich mit dem impuls selber zu beschäftigen (wo kam der her? wie kann ich sowas in zukunft vermeiden?) als mit den potentiellen folgen eines theoretischen nachgebens. kleiner tip noch: wenn deine tochter tatsächlich ein schütteltrauma erlitten hätte, hättest du das inzwischen gemerkt. wenn sie bisher keine folgen/schäden aufweist kommt da auch nichts mehr. völlig unabhängig davon ob du deinem spontanen impuls tatsächlich nachgegeben hast oder nicht.