Jule199406
Hallo Herr Dr. Busse, wir sind vor einem Jahr nach Hessen in ein Haus gezogen, über eine Kamera sehe ich, dass mehrmals pro Woche Waschbären durch unseren Garten gehen. Auch ein Fuchs und viele Katzen. Ich versuche immer, meinem dreijährigen Kind die Hände vor dem Essen zu waschen oder draußen nur essen anzubieten, das mit Gabel essbar ist. Jetzt waren wir aber vorgestern bei Nachbarn im Garten. Der Sandkasten ist zwar abgedeckt, aber die Kinder haben auch überall sonst im Garten gespielt. Die Mutter des Nachbarkinds hat kleine Salzbrezeln angeboten, die unsere Kinder immer zwischendurch beim Spielen gegessen haben. Natürlich mit ungereinigten Händen. Der Garten ist durch Schattenlage auch sehr matschig, aber es waren jetzt keine vollends vermatschten Hände. Trotzdem habe ich jetzt nachgesehen und jetzt große Sorge vorm Waschbärspulwurm, der in Mitteldeutschland bei bis zu 95% der Waschbären vorkommen soll. Und die Mutter des Nachbarn meinte, dass sie in den letzten 2 jahren ca. 3 mal Kot aus dem Garten entfernt hat. wie schätzen Sie die Situation ein, ist das eine Gefahr? was sagen sie zum Essen mit ungewaschenen Händen im Garten oder auf dem Spielplatz? Da sind die meisten Eltern super locker in meinem Bekanntenkreis... herzlichen Dank vorab
Liebe J., das Thema mit Tierkot im Garten wird sicher maßlos übertrieben und spielt im Alltag meiner Erfahrung nach keine Rolle. Natürlich sollten Kinder ganz normal und ohne Hysterie lernen, dass man Tierkot oder ein totes Tier nicht anfasst. Und ich finde es grundsätzlich keine gesunde Gewohnheit, wenn Kindern ständig irgendwelche "Snacks" in den Mund geschoben werden beim Spazierengehen oder auf dem Spielplatz. Gesund und sinnvoll wäre es, wenn es auch bei diesen Gelegenheiten feste Mahlzeiten gäbe, zu denen sich die Familie z.B. auf der Picknichdecke versammelt, und wo man vorher auch die Hände mit einem Feuchttuch abwischen kann. Alles Gute!
Jule199406
Und: wie kann ich damit umgehen, wenn ich nicht möchte, dass mein Kind mit ungewaschenen Händen isst, aber den anderen Kindern etwas gereicht wird, das er dann auch möchte?
annarick
Ich habe es grob recherchiert und dazu gefunden, dass WELTWEIT bis 2021 nur 50 klinische Fälle gemeldet wurden. Die Gefahr einer Infektion ist also super gering. Ich würde wohl ganz normal weiter leben und essen und essen lassen. Klar, kann man auch der eine von Milliarden Menschen sein, den es trifft. Aber die Wahrscheinlichkeit ist praktisch nicht gegeben und dafür würde ich mein Leben nicht in Angst verbringen.