Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

2. Ertrinken

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
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Frage: 2. Ertrinken

Mika14

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Lieber Dr. Busse, ich verfolge immer Ihre Antworten hier im Forum, u.a. habe ich auch Ihre Meinung zum 2. Ertrinken gelesen. Da Sie sich ja gefragt hatten, warum sich viele Eltern davor fürchten: auf der Seite von RTL habe ich folgenden Artikel geunden: "Der Sommer ist da! Bei steigenden Temperaturen suchen immer mehr Deutsche die Abkühlung in Meer, See oder Freibad. Die schlechte Nachricht: Dabei häufen sich auch immer mehr Badeunfälle – teils mit tödlichem Ende. Besonders für Kinder birgt das nasse Vergnügen eine große Gefahr: Ertrinkungsunfälle sind eine der häufigsten Todesursachen bei Kleinkindern. Doch was viele Eltern nicht wissen: Ertrinken kann Ihr Kind auch außerhalb des Wassers. Verzögertes Ertrinken - auch sekundäres oder zweites Ertrinken genannt – ist eine oft unterschätze Gefahr für Kinder und fordert jedes Jahr zahlreiche Todesopfer. Auch noch Stunden nach dem eigentlichen Badeunfall kann Ihr Kind noch ertrinken - selbst wenn es nur in flachem Wasser geplantscht hat. Denn einmal kurz zur Seite geschaut, kann Ihr Baby mit dem Gesicht unter Wasser kommen und Wasser einatmen. Dafür genügen nur wenige Sekunden. Selbst wenn die Kleinen von der Wasserrutsche ins kühle Nass fliegen, kann genug Wasser in die Lunge gelangen, um eine echte Gefahr für Kleinkinder darzustellen. Denn je kleiner die Kinder sind, desto weniger Wasser in der Lunge reicht aus, um Entzündungsreaktionen zu verursachen. Ohne Behandlung kann der harmlos scheinende Freibadbesuch so schnell tödlich enden. Die Entzündungen in der Luftröhre können Störungen des Gasaustauschs verursachen. Der dadurch anhaltende Sauerstoffmangel kann so auch noch Stunden nach der nassen Abkühlung tödlich enden." Ich finde, dieser Artikel klingt, als sei 2. Ertrinken das "normalste" was im Schwimmbad passieren kann....


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., das ist leider billige Effekthascherei mit Halbwahrheiten. Beim normalen Plantschen, Tauchen,....... bei dem sich Kinder auch mal verschlucken und husten und prusten, hat das nichts zu tun, denn dabei gerät kein Wasser in die Lunge. Etwas anderes ist es nur, wenn ein Kind wirklich "ertrinkt" und dann noch rechtzeitig gerettet wird. Dann kann es auch wenn es ihm anfänglich erst mal gut geht, zu diesem sekundären Problem der Entzündung in der Lunge kommen. Nach so einem Unfall wird man aber ja in der Regel in der Klinik überwacht. Alles Gute!


gemref76

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Mich macht so ein Artikel wütend. Mag ja sein, dass diese Gefahr theoretisch besteht. Ich frage mich nur, warum es in den letzten Jahren kein Thema war, wenn es doch soooo viele Todesopfer gibt. So oft, wie ich selber als Kind untergeduckert bin, gerutscht bin, etc., ganz zu schweigen von allen Kinder, die zwischen mir und meinem Jungs diese Erfahrung gemacht haben, hätte das schon längst ein viel größeres Thema sein müssen. Wenn ich vor allen theoretischen Gefahren Angst hätte, dürften wir alle uns gar nicht mehr bewegen, denn es könnte ja was geschehen. Ich glaube, der Weg ins Schwimmbad ist gefährlicher für Kleinkinder (z.B. ohne Helm auf Fahrrad, nicht richtig angeschnallt im Auto,...) als dieses "zweite Ertrinken".


Nijsseni

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RTL, was soll man da noch sagen.....effekthascherei


Mitglied inaktiv

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... dass es dieses "zweite Ertrinken" geben kann, wenn ein Kinder Wasser in die Lunge bekommt, kann man aber auch auf der Seite der "Kinderärzte im Netz" lesen: http://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/sekundaeres-ertrinken-noch-stunden-nach-einem-badeunfall-moeglich/


Mitglied inaktiv

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natürlich gibt es das, wenn ein Kind oder auch Erwachsener fast ertrunken ist, kommt man normalerweise trotzdem ins Krankenhaus zur Beobachtung. Das habe ich schon zu meiner Schulzeit gelernt. Aber da handelt es sich doch um schwere Badeunfälle!


Locken-Rocken

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Also wenn es das Normalste wäre, was im Schwimmbad passieren kann dann würde man sicher öfter von Badeunfällen dieser Art in Presse und Medien mitbekommen, Es gibt dieses zweite Ertrinken aber die Gefahr besteh wohlt nur wenn tatsächlich Wasser in die Lunge gerät. In den allermeisten Fällen wird das Wasser bevor es überhaupt in die Lunge Gerät wieder ausgehustet. In Zeiten von Internet und diversen Suchmaschinen, verbreiten sich leider immer öfter und schneller solche Panikmachereien.....


IngeA

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Hier steckt der Teufel im Detail: "Auch noch Stunden nach dem eigentlichen Badeunfall kann Ihr Kind noch ertrinken" 2. Ertrinken ist etwas, was nach einem BADEUNFALL auftreten kann. Also dann wenn jemand beinahe ertrunken ist (bei Erwachsenen übrigens genau so wie bei Kindern). Wenn also ein Kind bewusstlos im Wasser liegt oder so lange unter Wasser war, dass ein nicht zu unterdrückender Atemreflex einsetzt noch bevor es wieder an der Wasseroberfläche ist, dann kann das passieren. In beiden Fällen habe ich aber erst mal eine akute Notfallsituation mit Husten, Atemnot und meist auch Panik, die sich dann im Verlauf einiger Minuten bessern kann. Ein solches Kind gehört überwacht. Normales "Wasser schlucken" beim Planschen ist kein Badeunfall sondern Alltag! LG Inge


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