Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Windpockenimpfung

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Windpockenimpfung

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Hallo Herr Dr. Heininger, Welche Argumente sprechen für eine Windpockenimpfung bei meiner Tochter 5 Jahre ? Welche sprechen dagegen ? Seitens der Kinderarztpraxis versucht man mich von einer Windpockenimpfung abzubringen. Aus meiner Sicht möchte ich nachdem ich erfahren habe, daß es eine solche Impfung gibt, diese Möglichkeit nutzen um meiner Tochter dieses unangenehme Erlebnis zu ersparen. Soweit ich es beurteilen kann, nachdem ich mit diesem Thema auseindergesetzt habe, stellt die Windpockenimpfung ein ähnlich geringes Risiko dar, wie andere Impfungen z.B. MMR, Polio etc. Ist das richtig ? Vielen Dank im Voraus Jürgen


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Jürgen, die Impfung gegen Windpocken ist in Deutschland offiziell zugelassen und erhältlich. Das bedeutet, Ihr Nutzen, Verträglichkeit und Sicherheit sind nachgewiesen (Zulassungskriterien!). Was sie von den anderen genannten Impfungen wie zB MMR unterscheidet ist die Tatsache, dass sie (bislang) nicht "allgemein" empfohlen ist, sondern für bestimmte Risikopersonen (mit erhöhtem Komplikationsrisiko bei Windpockenerkrankung). Dies liegt aber NICHT an Zweifeln zu Sicherheit und Verträglichkeit, sondern mehr an praktischen Dingen (zB, es gibt noch keinen Kombinationsimpfstoff Windpocken plus MMR). Nur für die Risikopersonen werden dann auch im allgemeinen von den Krankenkassen die Kosten für die Impfung übernommen. Darüber hinaus ist es aber jedem freigestellt, für sich oder sein Kind diese Impfung (auf eigene Kosten) zu erbitten. Der offizielle Wortlaut der Impfkommission (STIKO) dazu lautet deshalb auch: "Neben den von der STIKO empfohlenen Impfungen sind auf der Basis der existierenden Impfstoff-Zulassungen weitere „Impfindikationen“ möglich, die für den Einzelnen seiner individuellen (gesundheitl.) Situation entsprechend sinnvoll sein können. Es liegt in der Verantwortung des Arztes, seine Patienten auf diese weiteren Schutzmöglichkeiten hinzuweisen. Insofern hindert auch eine fehlende STIKO-Empfehlung den Arzt nicht an einer begründeten Impfung." Falls Ihre Tochter noch keine Windpocken hatte, spricht für die Impfung die hohe Schutzrate (ca. 95%) nach Impfung. Und sie schützt nicht nur vor der Erkrankung, sondern auch vor den Komplikationen (bakterielle Infektionen von Haut und Gelenken, Blut, Hirnbeteiligung usw). In den USA wird diese Impfung seit einigen Jahren allgemein für alle Kinder empfohlen. Dagegen spricht meines Erachtens ausser dem bereits erwähnten finanziellen Aspekt (falls dies für sie ein Gegenargument ist) aus individueller Sicht eigentlich nichts - ich selbst habe aus den o.g. Ueberlegungen im Einverständnis mit meiner Frau unsere Kinder gegen Windpocken geimpft.


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