KathiS1903
Hallo Herr Dr. Heinniger, meine 3 jährige Tochter hat am 27.05. in unserem Garten mit einer Katze gespielt, die hier in der Gegend neu zu sein scheint, ich konnte nicht herausfinden, wem diese Katze gehört. Die Katze hat meine Tochter wohl auch gekratzt (ich habe danach Kratzer an der Hand gesehen) und ich habe gesehen, dass meine Tochter ihre Hand mit dem Kratzer beim Spielen auch im Mund der Katze hatte; es war also wohl Speichel der Katze am offenen Kratzer. Die Hände gewaschen hat sich meine Tochter erst zwanzig Minuten später, da ich den Kratzer nicht gesehen hatte und sie weiter im Garten gespielt hat. Die Kratzer (einer war auch tiefer) sind verheilt, aber wie sieht es mit der Tollwutgefahr aus? Der Kinderarzt sagte am Telefon eine Impfung sei nicht nötig, weil wir in keinem Tollwutgebiet wohnen. Aber mir lässte die Sache keine Ruhe, da ich nicht weiß, wo die Katze her ist, sie defintiv neu hier in der Gegend ist und ich sie seitdem auch nicht mehr gesehen habe. Können Sie mir eine Empfehlung geben? Vielen Dank!
Hallo Kathi das ist eine ganz schwierig zu beantwortende Frage, aus folgenden Gründen: 1) Gegen eine Tollwutimpfung in solch einer Situation sprechen folgende Fakten: Tollwut bei Katzen gibt es, ist aber sehr selten 2) Seit vielen Jahren ist kein Fall einer Tollwut bei Menschen in Deutschland festgestellt worden - obwohl es wohl täglich zu zalhreichen Bissen/Kratzern durch Hunde, Katzen u.v.a Tollwut theoretisch übertragende Tiere kommt. Das grundsätzliche Problem aber ist dass selten nur selten für den ist, den es nicht betrifft und dass die Tollwut wenn sie dann einmal auftritt (fast) immer tödlich verläuft. Vor diesem Hintergrund würde ich, wenn es mein Kind wäre, keine "postexpositionelle Impfserie" beginnen. Aber es Ihr Kind und SIe müssen selbst entscheiden, ob Sie dem Rat Ihres Kinderarztes folgen können. Ich hoffe, dass Siwe und Ihr KInd gegen alle anderen durch IMpfung in Deutschland verhinderbaren Krankheiten gemäss den STIKO EMpfehlungen geimpft sind. Alles Gute!