Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Pneumokokkenstudie

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Pneumokokkenstudie

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn ist sieben Wochen alt und wir waren letzte Woche zum ersten Mal für die U3 beim Kinderazrt. In drei Wochen sind die ersten Impfungen fällig. Unser Kinderarzt nimmt scheinbar an einer Studie für eine noch bessere Pneumokokkenimpfung teil und wenn wir wollen, können wir unseren Sohn im Rahmen dieser Studie impfen lassen. Welche Risiken birgt so eine Studie? Sind die Wirkstoffe schon ausgereift oder kann es noch zu unerwarteten Reaktionen kommen? Sind diese Impfstoffe bereits zugelassen? Erfährt man, mit welchem Impfstoff das eigene Kind geimpft wird? Es werden drei Gruppen geimpft. 1.: neuer 11Pn, 2.: 7 Pn ( Prevenar ) und 3.: 11Pn der ersten Generation Was genau bedeuted das? Ist eine Pneumokokkenimpfung grundsätzlich zu empfehlen? Vielen Dank für Ihre Antwort


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, ich kenne zwar die Details zu dieser Studie nicht, habe aber davon gehört. Die Entscheidung kann ich ihnen nicht abnehmen, aber wenn Sie ein "Herz für die Wissenschaft" haben, ist die Teilnahme m.E. nach gerechtfertigt. Uebrigens muss vor einer Studie, auch bei nicht zugelassenen Impfstoffen, ein gehöriges Mass an Sicherheitsdaten bereits vorliegen einschl. ethischer Begutachtung, was Ihnen die Teilnahme erleichtern sollte. Hinzu kommt, dass ihr Kind mit grosser Wahrscheinlichkeit vor den meisten schweren Pneumokokkeninfektionen (eitrige Hirnhautentzündung, Blutvergiftung) geschützt sein wird, was ich als durchaus positiv ansehe. Der bisherige Impfstoff shcützt vor 7 verschiedenen Pneumokokken, der neue vor 11 - alsoein weiterer Vorteil. Nach dem Ende derStudie werden Sie sicher erfahren, welchen Impfstoff Ihr kind erhalten hat. Die Pneumokokkneimpfung ist meiner Ansicht nach in dne ersten Lebensjahren grundsätzlich empfehlenswert, weil sie vor schweren Infektionen schützt. Im Moment muss man dafür selbst bezahlen (es sei denn, das kind hat ein nachgewiesenermassen erhöhtes Infektionsrisiko) - in der Studie selbstverständlich aber nicht! Alles Gute!


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