Masernkontakt 6 Monate altes Baby

Sehr geehrter Herr Professor Heininger, leider hatte mein 6 Monate alter Sohn letzten Freitag bei 39,8 °C Fieber im Wartezimmer der Notfallpraxis Kontakt mit einer Masernpatienten, was leider erst rauskam, nachdem sie bei der Ärztin war. Wir waren 30 min in einem Raum und ihr Vater, der dieFüße des Mädchens trug, hatte für mich den Stuhl auf dem er saß freigeräumt, damit ich mich setzen und mein Kind stillen konnte. Jetzt habe ich so viele Fragen und bin ziemlich fertig mit den Nerven. Montag Nachmittag kam erst die Bestätigung, das Gesundheitsamt schickte uns zum diensthabenden Kinderarzt, mein Sohn solle Immunglobuline bekommen, für eine aktive Impfung sei es zu spät. Der Kinderarzt entschied trotzdem MMR aktiv zu impfen. Von Freitag 14 Uhr bis Montag 15 Uhr sind 73 h. Fieber war seit 12 h weg. 1. Ist das so in Ordnung oder müsste man noch etwas machen? 2. Er kann trotzdem Masern bekommen, habe ich gelesen, die auch abgeschwächt und schwer zu diagnostizieren sein können. Wie verfahre ich, wenn er Fieber bekommt oder krank wird? Das kann ja nach der Impfung auch sein. Ich kann aber schlecht in ein Wartezimmer gehen und sagen: Es könnte sein, dass er Masern hat. Dann würde ich ja andere Kinder gefährden. Aktuell kränkelt er wieder, nachdem das Fieber seit Sonntag Nachmittag weg ist. Ich soll in der Kinderarztpraxis anrufen, bevor wir kommen, aber es geht seit gestern niemand ran. Ich bin ratlos. Er hat auch ein Exanthem, ich würde auf das 3-Tage-Fieber tippen, aber ich bin kein Kinderarzt. 3. Falls er Masern bekommt, ist eine SSPE möglich. Ob er eine entwickelt, wüsste man erst, wenn es soweit wäre? Meine Kinder haben leider, bis jetzt zum Glück gut überstandene, aber seltenere Erkrankungen gehabt, 2% Hürden vertagen wir nicht gut. Kann er die Masern symptomlos bekommen? Da ja 3-4 d nach Kontakt geimpft wurde, könnte man an den AK unterscheiden, ob er eine Infektion hat, oder wäre der Anstieg vom Impfen genauso? Kann man über den Erregernachweis unterscheiden? Falls ja, wann wäre er möglich? Könnte man nur solange Symptome da sind unterscheiden? Ich weiß, das ist hypothetisch und selten, aber ich kenne mich und will nicht die nächsten Jahre Angst vor einer SSPE bei ihm haben müssen, falls er doch ohne Infektion davonkommt. 4. Es hieß, es gäbe keine Quarantäne mehr, aber... Ich würde mit dem Kind nicht in Krabbelgruppen gehen. Wie lange sollte er keinen Kontakt zu Ungeimpften (weil Babys) haben? Meine Große spielt mit ihm und ich natürlich auch. Sie geht z. B. in eine Musikkurs, wo einige Eltern mit Babys unter 12 Monaten sind. Dürfen wir das, bis raus ist, ob er eine Infektion hat oder sind wir über den Kontakt mit dem Kleinen auch eine Weile infektiös. Mein Sohn geht natürlich nicht mit. Ich will wirklich nicht die Masern verbreiten. Meine Kinder sind gegen alles geimpft was geht, egal ob kostenpflichtig. 5. Schwächt Stillen die Impfwirkung ab? Er bekommt Brei, isst aber kaum etwas, sodass er noch fast voll gestillt ist. 6. Er bekommt wegen seiner Neurodermitis im Windelbereich abends Advantanmilch, darüber Vaselinesalbe und eine Windel. Laut Beipackzettel kann es zu einer Immunschwäche kommen. Ich habe ihm das gegeben. Sollte ich das lieber lassen? Habe ich ihn bezüglich der Masern schon gefährdet? Danke