Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Heininger am Montag hatten wir mit unserem dritten Kind ( 6 Monate ) die Vorsorgeuntersuchung U 5. Wie auch schon bei der U4 riet der Kinderarzt uns dringend zu der ja nun notwendigen 6-fach Impfung. Unser Kind ist rundum gesund und wir sind nach einer supertollen Hausgeburt ohne jegliche Schulmedizin zwar nicht zum Gegner derselben aber zumindest zum kritischen Betrachter geworden. Meine Frage nun: Meine großen Kinder Jahrgang 1985 und 1987 bekamen damals die sogenannte 3-fach Impfung. Von der Pertussisimpfung hat der Hausarzt aufgrund der Empfehlung der Stiko abgeraten. Im Alter von drei und 5 Jahren bekamen dann beide den allseits gefürchteten Keuchhusten und haben Ihnen mit ein paar unruhigen Nächten überstanden. Da damals Antibiotika eingesetzt wurde, bin ich mir nicht so sicher ob sie jetzt tatsächlich immun sind. Grund für diese Frage ist, dass der Kinderarzt warnt vor einer Infektion unseres Babys durch die Geschwister oder andere Erwachsene. Unser Baby ist noch absolut ungeimpft und so wollen wir es auch für die nächsten 2 1/2 Jahr lassen. Wie groß ist die Gefahr: - das ein Erwachsener ohne Kenntnis Keuchhusten hat und diesen an unseren Sohn überträgt. Ist es tatsächlich so, das bei einer Infektion im Alter unter 12 Monate der Keuchhusten zu einer Apnoe führen kann und dass unser Baby dann einfach aufhört zu atmen. Wir sind nicht ohne Grund besorgt, zum einen gibt es ja mittlerweile sehr viele Gegner der Impfungen und zum anderen sind wir überzeugt dass die Impfung wenn sie denn ausgeführt wird das Immunsystem durcheinanderbringt und dann Allergien hervorruft. Mein Mann und mein großer Sohn sind beide Allergiker. Zum Schluß würde mich noch interessieren warum die Stiko damals von der Keuchhustenimpfung abriet und nun mit der Enwicklung eines neuen Serums wieder zur Pertussisimpfung rät????? Viele Grüße Martina Zons
Hallo Frau Zons, Ihre Fragen geben mir Anlass zu wichtigen Bemerkungen. Dass Sie Ihr kind bis zum Alter von 2.5 Jahren (woher diese Altersbegrnezung?) nich timpfen lassen möchten, ist Ihre persönliche Entscheidung. Ich - das wissen Sie bzw. können Sie sich denken -halte dies für gefährlich. "Wie groß ist die Gefahr: - das ein Erwachsener ohne Kenntnis Keuchhusten hat und diesen an unseren Sohn überträgt." Das lässt sich nicht exakt beziffern. Man schätzt, dass mindestens 1-2 von 1000 Erwachsenen jedes Jahr erkennbar(!) an Keuchhusten erkranken. "Ist es tatsächlich so, das bei einer Infektion im Alter unter 12 Monate der Keuchhusten zu einer Apnoe führen kann und dass unser Baby dann einfach aufhört zu atmen." Ja, das Risiko besteht. In der Grössenordnung von 5-10%. "Zum Schluß würde mich noch interessieren warum die Stiko damals von der Keuchhustenimpfung abriet und nun mit der Enwicklung eines neuen Serums wieder zur Pertussisimpfung rät?????" Das kann ich Ihnen genau sagen: weil bis 1991 Sorge bestand, dass die Keuchhustenimpfung 1 von 300 000 geimpften Kindern schädigen könnte. Deshalb hat man damals von der allgemeinen Impfempfehlung Abstand genommen. Das ist genau das, was die Bevölkerung zurecht doch verlangt: Sorgfaltspflicht! Oder, wie ich so oft hier ausführe: wenn berechtigte Zweifel an der Sicherheit eines Impfstoffes bestehen, müssen wir zurückhaltend sein. Na bitte, so ist es geschehen. Und was soll man machen, wenn sich die Zweifel (wie im Falle der Keuchhustenimpfung) als unberechtigt herausstellen? Man macht die ursprüngliche Entscheidung rückgängig. Und genau das hat man 1991 gemacht und die keuchhustenimpfung wieder allgemein empfohlen. Na bitte. Ist das nicht genau so behandelt worden, wie man es von sorgfältigen, vernünftigen Gremien erwartet?