Mitglied inaktiv
Guten Tag, Herr Dr. Heiniger, unser Sohn ist 10 Monate alt, kerngesund und wiegt ca. 10 kg. Meine Frage: Sind die Impfungen gegen Hepatis B, Hib, MMR und Pneumokokken sinnvoll bzw. erforderlich, und wenn ja, wann? Die anderen Standardimpfungen haben wir bereits problemlos und ohne Reaktionen hinter uns gebracht. Unser Kinderarzt (Homöopath) hatte Pneumokokken und Hepatitis wegen zu großer Nebenwirkungen als nicht sinnvoll angesehen. Über Hib und MMR haben wir noch nicht mit ihm gesprochen. Was ist Ihre Empfehlung? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus. Siw
Hallo Siw, es freut mich sehr, dass Sie ein gesundes Kind haben.das ist ja keine Selbstverständlichkeit. Impfungen tragen dazu bei, die Gesundheit zu erhalten. Die Impfungen gegen Hepatitis B, MMR und Hib sind absolut sinnvoll und empfehlenswert. Zu Pneumokokken verweise ich Sie bitte auf eine der untenstehenden Frage und meine entsprechende Antwort. Die Hib-Impfung schützt vor schweren Infektionen durch dieses Bakterium (zB eitrige Hirnhautentzündung). Wir sehen diese praktisch nur noch bei ungeimpften oder unzureichend geimpften Kindern!! Da sollte Ihres nicht dabei sein. Die Hepatitis-B-Impfung jetzt im Säuglingsalter hat zahlreiche Vorteile: früher Schutz, was auch immer mal passieren wird, gute Ansprechrate (besser als bei Jugendlichen und vor allem besser als bei Erwachsenen), dauerhafter Schutz etc. MMR - was soll ich dazu sagen? Also: Die Masern beginnen als Erkältung, gefolgt von Fieber und dem typischen Hautausschlag. Da die Masern ausserordentlich ansteckend sind, waren sie lange Zeit sehr häufig. Aus diesem Grund werden sie allgemein nicht gefürchtet. Dabei können sie gefährlicher sein als viele Menschen annehmen. Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Krämpfe oder eine Entzündung des Gehirns, die auch chronisch werden kann, können den Verlauf komplizieren. Da die Impfdisziplin hinsichtlich Masern ungenügend ist muss mit Masernepidemien gerechnet werden (wie zur Zeit in Coburg). Auch heute sterben noch Kinder an Masern, auch bei uns. Beim Mumps werden hauptsächlich die Speicheldrüsen betroffen. Er kann die Ursache einer Hirnhautentzündung sein, welche häufig zu einer Beeinträchtigung des Hörvermögens führt. Mumps kann auch die Bauchspeicheldrüse oder in sehr schmerzhafter Weise die Hoden befallen. Eine Sterilität ist allerdings zum Glück nur selten die Folge. Röteln verursachen leichtes Fieber, Schwellung der Lymphdrüsen im Nacken, Schmerzen in den Gelenken und den typischen Hautausschlag mit kleinen hellroten Flecken. Röteln allein sind meistens eine harmlose Erkrankung. Sie sind aber für schwangere Frauen sehr gefährlich. Sie können den Embryo töten oder beim Kind während den ersten drei Monaten der Schwangerschaft schwere Missbildungen am Herzen und Hirn verursachen und es blind und taub machen. Die kOmplikationen können, müssen aber natürlich nicht in Erscheinung treten. Die Impfung aber ist sicher.