Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impfrisiko

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

zur Vita

Frage: Impfrisiko

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Heininger! Endlich habe ich mal einen Mittwoch erwischt, um meine Fragen direkt an Sie als Impfexperten zu richten. Mein Sohn war ein Frühchen (5,5 Wochen zu früh) und ist nun inzwischen 5 Monate auf der Welt. Bisher habe ich ihn noch nicht impfen lassen, da mich die Meldungen über Allergien und über ernste Erkrankungen bis hin zu Todesfällen nach Impfungen sehr verunsichern. Als Mutter möchte ich natürlich das Beste für mein Kind. Er soll natürlich vor Polio, Tetanus und all den schlimmen Krankheiten geschützt sein. Aber ich habe Angst, dass er nach der Impfung sehr krank sein oder gar sterben könnte. Andere Ärzte sagen oft nur: Impfen muss sein, alles andere ist Quatsch. Diese Antworten überzeugen mich aber nicht, da die Bedenken nicht ernst genommen werden. Über eine differenziertere Antwort von Ihrer Seite würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank dafür im Voraus.


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Guten Abend, mit ähnlichen Sorgen und Aengsten beschäftigen sich viele Eltern vor (oder nach...) Impfungen bei Ihren Kindern. Ich kann nur - in kurzer Zusammenfassung - den Vorteil und die Sicherheit von Impfungen betonen. (In Kürze, d.h. im März, wird im Hugendubel-Verlag das "Handbuch Kinderimpfung" erscheinen, in dem ich viele Argumente zusammen getragen habe - falls Sie sich intensiver mit der Materie befassen wollen, sei dieser Hinweis gestattet. Sie finden dort hoffentlich die differenzierten Aussagen, nach denen Sie gefragt haben, und die ich hier nicht in aller Ausführlichkeit darlegen kann.) Impfkritiker vertreten gelegentlich Missverständnisse und Unwahrheiten, in vielerlei Hinsicht interpretieren sie auch Fakten anders als die Schulmedizin und kommen deshalb zu anderen Erkenntnissen was den Wert und die Notwendigkeit von Impfungen betrifft. Die offiziellen Impfempfehlungen, die ich als Mitglied der "Ständigen Impfkommission" hier auch konsequent vertrete, sind doch eindeutig: impfen nützt, impfen schützt, und JEDE empfohlene Impfung hat Ihre Berechtigung für JEDEN Säugling, jedes Klein- und Schulkind, Jugendlichen und Erwachsenen. Auch die neueste Rechtssprechung attestiert den STIKO-Impfempfehlungen einen hohen Stellenwert: "vorweggenommenes Gutachten" (im positiven Sinne). Damit ist auch gemeint, dass unsere zugelassenen Impfstoffe keinen Schaden anrichten - wenn sie dies täten und wir würden sie dennoch empfehlen, würden wir gegen unsere Berufsehre vertreten und gegen ethische Grundnormen verstossen. Was wir nicht tun. Dennoch ist Impfen eine freiwillige Angelegenheit und setzt eine Ueberzeugung vom Nutzen voraus. Ohne nachgewiesene Sicherheit und Verträglichkeit wird kein Impfstoff zugelassen. Beste Grüsse und alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Heininger! Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie sich mehr Zeit für die Beantwortung meiner Frage genommen und die Ängste ernst genommen und nicht einfach zurückgewiesen haben. Auch den Literaturhinweis finde ich prima und werde bestimmt darauf zurückgreifen. Viele Grüße!


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