Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impfreaktionen und allg. Fragen

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Impfreaktionen und allg. Fragen

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Prof. Dr. Heininger, meine Tochter (13 Wochen) wurde letzten Donnerstag mit der 6fach-Impfung geimpft. Nachmittags wurde sie sehr unruhig und schrie sehr laut und ungewöhnlich schrill (tat mir sooo leid!!!), gegen Abend bekam sie 38,3 Fieber, die Nacht über schlief sie (vollkommen platt und erledigt) durch, am nächsten und übernächsten Tag war erstmal alles gut. Seit Sonntag ist sie wieder unruhig und schreit vor allem abends -den ganzen Abend bis zum Schlafengehen!- wieder so schrill und ganz anders als früher, und lässt sich durch nichts beruhigen. Tagsüber ist alles ok. Können dies jetzt noch Impfreaktionen sein oder ist das einfach ein neuer Entwicklungsschritt, dass sie jetzt die abendlichen Schreiphasen "einführt"? Die nächste Impfung ist erst in 6 Wochen, da der KiA vorher im Urlaub ist. Müssen die Impfungen nicht relativ pünktlich alle 4 Wochen erfolgen? Sind die Impfreaktionen dann ähnlich heftig wie beim ersten Mal oder kann es sein, dass sie nicht mehr so arg reagiert? Vielen Dank für Ihre Info Jenny


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Guten Abend, die erste Episode unmittelbar nach der Impfung ist gut möglich eine Nebenerscheinung gewesen, was in bis zu 5% der Säuglinge bei der ersten Impfung in dieser oder ähnlicher Form auftritt. Die 2. Episode ab Sonntag kann ich nicht mehr gut als Impfnebenwirkung akzeptieren (Nebenwirkungen nach Totimpfstoffen, also nicht vermehrungsfähig, zeigen eigentlich keinen zweigipfligen Verlauf). Auch das vermehrte Schwitzen (ohne Fieber) passt nicht dazu. Ich kann Ihnen nur den Rat geben, Ihr Kind bald einmal untersuchen zu lassen, um nichts "schlummerndes" zu verpassen. Bei der nächsten Impfung kann Ihr KInd wieder ähnlich reagieren, oder auch nicht (wie hilfreich...) - nein, man kann es wirklich nicht vorhersehen, ob es sich wiederholt oder nicht. ABER: das ist, glauben Sie mir, "peanuts" (eine Lappalie) im Vergleich zu Symptomen und Beschwerden bei einer der Krankheiten, vor denen Sie Ihr Kind durch die Impfungen schützen können. Ein amerikanischer Kollege hat einmal gesagt: "if you don't like the vaccine, try the disease" - "Wenn Sie die Impfung nicht mögen, dann versuchen Sie doch mal die Krankheit". Das kann ich aus Erfahrung nur unterstreichen. Ein - z.B. urlaubsbedingt - Verzögern des Impftermins um kurze Zeit ist vertretbar. Grundsätzlich haben Sie aber natürlich Recht: mann sollte die empfohlenen Abstände möglichst nicht überschreiten, um einen verzögerten Eintritt des Schutzes zu vermeiden. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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...und ich habe das Gefühl, sie schwitzt schneller und auch mehr. Sorry, hab ich eben vergessen Jenny


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