Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Heininger, eine Freundin hat mich gebeten, diese Anfrage zu posten: Ihr knapp zweijähriges Kind hat wenige Stunden nach der vierten Infanrix-Hexa Impfung heftig reagiert. Es wachte mit Schmerzen aus dem Mittagsschlaf auf. Als die Mutter es hinstellen wollte, fiel es einfach um und konnte auch danach nur noch humpelnd laufen. Etwas später kam auch noch ein Ausschlag hinzu. Der impfende Hausarzt hat das Kind in die pädiatrische Ambulanz überwiesen. Dort wurden sie wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks zur Beobachtung über Nacht dabehalten, konnten aber am nächsten Tag wieder nach Hause. Der Junge ist OK. Bei der Entlassung aus der Klinik wurden sie angewiesen, zukünftig nur noch stationär zu impfen. Der Chefarzt meinte, dies sei unbedingt notwendig, weil diese Reaktionen von Impfung zu Impfung schlimmer würden. 1. Kann man irgendwie herausfinden, was genau die allergische (?) Reaktion hervorgerufen hat? Vorgesehen ist das offensichtlich nicht; aber die Frage ist: wäre es überhaupt möglich? Was ist die wahrscheinlichste Ursache? 2. Ist so etwas bei einer Impfung mit einem anderen Impfstoff, zum Beispiel einer zukünftigen Td-Auffrischung tatsächlich so (oder heftiger!) wieder zu erwarten? Nicht dass die Mutter dem Arzt aus der Klinik nicht glauben würde :-), aber jetzt im Nachhinein mit etwas kühlerem Kopf wüsste man es gerne ein wenig genauer. 3. Wenn das so ist, soll man da überhaupt in Zukunft überhaupt weiterimpfen? Bzw. wie könnte in so einem Fall ein Alternativ-Impfplan aussehen? Das Kind hat bereits eine MMR-Impfung. 4. Der Junge hatte letztes Jahr, also als Baby, die Angewohnheit nachts immer mit dem Kopf im Bett hin und her zu schlagen. Er wurde deswegen auch von einem Neurologen untersucht (ohne Befund). Jetzt in den Nächten nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus hat er mit diesem Verhalten wieder angefangen. Kann das auch eine negative Reaktion auf die Impfung sein und ist da irgendwas zu beachten? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antworten! Liebe Grüße AnneL
Hallo Anne, dies sind sehr schwierige Fragen, die sich aus der Ferne und vor allem ohne Kenntnis der exakten Krankheitsgeschichte und ohne das Kind gesehen zu haben praktisch nicht beantworten lassen. Ich will mein Bestes versuchen. Allergische (System)reaktionen nach Impfungen sind möglich, aber sehr selten (was im Einzelfall natürlich keine hilfreiche Aussage ist). Es ist richtig, dass bei wiederholter Auseinandersetzung mit dem verursachenden Agens (in diesem Fall möglicherweise ein Impfstoffbestandteil) eine verstärkte Reaktion auftreten kann. 1) Ja, das ist möglich, bedarf aber eines spezialisierten Allergologen (möglichst ein Kinderarzt - im nächstgelegenen grösseren Kinderkrankenhaus einmal nachfragen, ob es einen solchen Experten vor Ort gibt oder wohin man sich sonst wenden kann). Meistens bleibt die Suche nach dem Auslöser aber ergebnislos. 2) Das lässt sich eben nicht sagen, wenn man die möglicherweise auslösende Substanz nicht findet. Deshalb ist die Empfehlung, die nächste Impfung unter zB 24-stündigem Krankenhausaufenthalt durchzuführen sicherlich sinnvoll - wir praktizieren dies in unserer Region auch so. 3) das konsequente Weiterimpfen bei fehlender bekannter Ursache ist der beste Weg. Die Wiederholungswahrscheinlichkeit ist übrigens meiner und anderer Erfahrung nach sehr gering. Wenn die nächste Impfung folgenlos über die Bühne geht, kann man durchaus die weiteren Impfungen wieder ambulant durchführen. 4) Diese Reaktion (verhaltensauffälligkeit) ist häufig im Kindesalter, kann verschiedene Ursachen haben, zu denen aber Impfungen nicht gehören. Möglicherweise (hier spekuliere ich) hat der Krankenhausaufenthalt das Kind aus dem Rhythmus gebracht und diese Angewohnheit wieder aufkeimen lassen. Ebenso wird sie sich auch wieder geben. Offenbar hat es sich im ersten Lebensjahr auch wieder ohne besondere Massnahmen, wie ich vermute, eingestellt. Ich hoffe, wenigstens ein bisschen geholfen zu haben, beste Grüsse und alles Gute dem betroffenen Kind!
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