Mitglied inaktiv
Guten Abend! Habe ein paar Fragen zum Impfen, da ich mich zur Zeit mit diesem Thema sehr beschäftige. Ist es richtig, daß bei der 1. MMR-Impfung zu 95% ein Schutz besteht und nur wegen 5% eine 2. Impfung durchgeführt wird? Man könnte doch vorher den Titer bestimmen lassen, ob genügend Schutz vorhanden ist. Falls nicht, ab wann sollte die zweite Impfung stattfinden. Reicht dies im Alter von 6 Jahren aus? Habe auch einiges bei den Impfgegnern gelesen. Warum sind so viele negative Sachen (Inhaltsoffe, Verträglichkeit u.s.w)mit dem Impfen verbunden? Wenn ich die Kinderärztin frage, sagt sie nur, sie kann mir mit ruhigem Gewissen diese Impfungen empfehlen. Werden Ärzte über diese Sachen nicht aufgeklärt? Vielen Dank für Ihre Antworten! Ich wünsche Ihnen natürlich ein gesundes und friedliches Jahr 2003! Grüße Junikind
Guten Morgen! Sie haben Recht: die allgemein empfohlene 2. MMR-Impfung hat zum Ziel, den etwa 5 (-10)% von Impflingen, die auf die erste IMpfung noch nicht reagiert zu haben, doch noch zum gewünschten Schutz zu verhelfen. Die 2. MMR-Impfung ist deshalb keine Auffrischimpfung, sondern eine Wiederholungsimpfung. Wer auf die erste MMR-Impfung reagiert (=Schutzstoffe bildet), ist mit allergrösster Wahrscheinlichkeit über Jahrzehnte, vermutlich sogar lebenslang geschützt. Es wäre sehr teuer, aufwändig und unangenehm, allen (!) Kindern nach der Impfung Blut abzunehmen, um diese 5-10% herauszufinden und dann nur diese nachzuimpfen. Wesentlich praktikabler ist der allgemeine 2. Impftermin. Denn – und das ist sehr wichtig – alle, die beim ersten Mal schon reagiert haben, zeigen auf die 2. Impfung keine nennenswerte Reaktion – und eben auch KEINE vermehrten Nebenwirkungen, im Gegenteil, sie haben WENIGER Nebenwirkungen als beim ersten Mal (meistens sogar keine). Mit 6 Jahren erst die 2. MMR-Impfung zu geben ist zwar besser als gar nicht, aber nach heutiger Auffassung nicht optimal vom Zeitpunkt her gesehen. Wir empfehlen, schon mit 15-23 Monaten die 2. MMR-Impfung. Eben deshalb, um mit der "2. Chance" auf Impfschutz nicht unnötig lange zu warten, denn die 5-10% die nach der 1. Impfung noch nicht komplett geschützt sind können sich ja jederzeit anstecken, weil es wegen der unzureichenden Akzeptanz der MMR-Impfung (momentan in Deutschland ca. 85%) die entsprechenden Infektionen eben noch häufig gibt. Und das wollen wir verhindern. Sie fragen, warum "so viele negative Sachen" mit dem Impfen verbunden sind. Nun, das ist eine Ansichtssache. Meiner Meinung nach werden die "negativen" Sachen übertrieben dargestellt. Impfgegner/-skeptiker/-kritiker verbreiten gelegentlich sogar Unwahrheiten. Jedenfalls interpretieren sie Fakten anders als die Schulmedizin und kommen deshalb zu anderen Erkenntnissen was den Wert und die Notwendigkeit von Impfungen betrifft. So ist beispielsweise die Tatsache, dass Thiomersal (quecksilberhaltig) in Impfstoffen enthalten ist (bzw. war) von Impfkritikern missbraucht worden. Man hat übertrieben dargestellt, die Kinder würden dadurch "vergiftet" werden. Jeder naturwissenschaftlich denkende Mensch weiss, dass "Gift" eine Frage der Menge ist. Die in IMpfstoffen enthaltenen Mengen sind nachgewiesener Massen unschädlich - die Krankehtien, vor denen die Impfungen schützen, sind dies aber nicht! Deshalb ist meines Erachtens nach sträflich, Eltern zu verunsichern und dadurch bewusst in Kauf zu nehmen, dass sie ihren Kindern darauf hin Schutzimpfungen vorenthalten. Die offiziellen Impfempfehlungen, die ich als Mitglied der "Ständigen Impfkommission" hier auch konsequent vertrete, sind eindeutig: impfen nützt, impfen schützt, und JEDE empfohlene Impfung hat Ihre Berechtigung für JEDEN Säugling, jedes Klein- und Schulkind, Jugendlichen und Erwachsenen. Auch die neueste Rechtssprechung attestiert den STIKO-Impfempfehlungen einen hohen Stellenwert: "vorweggenommenes Gutachten" (im positiven Sinne). Damit ist auch klar, dass unsere zugelassenen Impfstoffe keinen Schaden anrichten - wenn sie dies täten und wir würden sie dennoch verteidigen, würden wir gegen unsere Berufsehre vertreten und gegen ethische Grundnormen verstossen. Dennoch ist Impfen eine freiwillige Angelegenheit. Wer dem gesammelten Sachverstand der deutschen (in Uebereinstimmung mit dem internationalen) Sachverstand misstraut (und das tun die Impfkritiker) und Impfungen ablehnt, tut dies auf eigene Verantwortung, und muss ggf. die Folgen davon tragen. Ihre Kinderärztin ist klug und weise - man kann es kaum besser und präziser darstellen als sie es Ihnengegenüber getan hat: sie kann "mit ruhigem Gewissen die Impfungen empfehlen". Mein Rat: Trauen Sie unserem Sachverstand, lassen Sie sich durch "impfkritische" Aussagen nicht verwirren. Beste Grüsse und ein gutes Neues Jahr!
Mitglied inaktiv
Hallo! Vielen Dank! Habe noch ein Buch, daß werde ich noch lesen. (pro u. contra zum Impfen) Mein Sohn ist schon geimpft, will mich nur noch mal genauer mit dem Thema auseinandersetzen. Habe noch ne kurze Fragen, wegen der MMR-Impfung. Wenn man nach der 1. Impfung den kompletten Schutz hat und ein 2. impft, wie nimmt der Körper das auf, wenn er beim 1. Mal schon Antikörper gebildet hat? Vielen Dank nochmal und Aufwiederschreiben! Grüße Junikind
Mitglied inaktiv
b
Auf die 2. Impfung reagiert der geschützte Körper ähnlich wie bei einer echten Infektion: er erkennt die fremden Viren und beseitigt sie. Im allgemeinen merkt man davon nichts! das ist der gewünschte Impfschutz, der übrigens bestehen bleibt und sich nicht erschöpft - wie bei der durchgemachten echten Infektion. Beste Grüsse!