Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

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Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Sehr geehrter Herr Dr. Heininger Unsere Tochter wurde gegen DT, Polio und Hib grundimmunisiert. Nach jeder Impfung schrie sie stundenlang bis zum Erbrechen, nach der zweiten und dritten Impfung bekam sie einen Fieberkrampf. Mit Absprache unserer Kinderärtzin haben wir beschlossen, die vierte Impfung mit 15 Monaten ohne Keuchhusten-Anteil vorzunehmen. Kürzlich habe ich in diesem Forum gelesen, dass gegen DT für einen ausreichenden Schutz bis ins Vorschulalter nur dreimal geimpft werden muss. Unsere Tochter erhielt die Impfungen mit 2, 4 und 6 Monaten. Können wir bei der vierten Impfung Tetanus und Diphtherie weglassen, oder hätte sie für dies bei der Grundimmunisierung älter sein müssen? Herzlichen Dank für ihre Hilfe und Grüsse Anja


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Um jetzt auf die 4. Dosis verzichten zu können (bis zum Alter von 4-5 Jahren) hätte aus immunologischen Gründen der Abstand zwischen der 2. und 3. Dosis mindestens 5 Monate sein müssen. Im übrigen sind die heutigen Pertussisimpfstoffe (DTPa) ebenso gut verträglich wie Diphtherie und tetanus-Impfstoffe (DT) allein. Das Weglassen des Pertussisanteils bringt keinen Vorteil. Ausserdem waren doch alle bisherigen Impfungen ohne Pertussisanteil, so wie Sie es geschildert haben!?


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Sehr geehrter Herr Dr. Heininger Bei der Aufzählung der Impfungen habe ich Pertussis vergessen - selbstverständlich erhielt unsere Tochter auch diese Impfung 3x. Meine Kinderärztin meinte, dass der Keuchhusten-Anteil solche intensiven Impfreaktionen auslösen kann, daher haben wir beschlossen das nächste Mal darauf zu verzichten. Danke auf alle Fälle für ihre Antwort und Grüsse Anja


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Alles klar! Wie gesagt, ich sehe im Weglassen des Keuchhustenanteils bei der nächsten Impfung eher Nachteile als Vorteile. Vielleicht können Sie es mit Ihrer Kinderärztin nochmals besprechen.


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Hallo Anja, ich bin erschrocken über das was du da schreibst. Ich würde mir doch schon vor der zweiten Impfung die Frage stellen ob meinem Kind das nicht schadet. Spätestens nach dem erneuten auftreten so gravierender Nebenwirkungen sollte jeder Schulmediziner (Auch unser Herr Dr. Heininger)von einer weiteren Impfung abraten, denn wie heißt es so schön in den Beipackzetteln: Falls Sie bei sich eine diese Nebenwirkungen feststellen ist das Mittel sofort abzusetzen. Gruß Christian


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Hier der Beipackzettel des DPT Impfstoffes der Behringwerke: (Ausschnitt) 14. Sonstige Hinweise Vor jeder Impfung hat eine genaue Anamneseerhebung und eine gründliche Untersuchung auf Impffähigkeit zu erfolgen. Gegebenenfalls ist die Impfung bis zur Klärung auszusetzen. Sind nach einer früheren DPT-lmpfung entweder in den ersten beiden Tagen - Fieber >:40.5°C ohne sonst erkennbare Ursache. - Kollaps oder ein Schock-ähnlicher Zustand, - anhaltendes Schreien über mehr als 3 Stunden. oder Krampfanfälle in den ersten drei Tagen aufgetreten, ist die Indikation zur Impfung gegen Pertussis unter Abwägung von Nutzen und Risiko besonders streng zu stellen. Gegebenenfalls sind diese Kinder nur mit DT-Impfstoffzu impfen. Ab Beginn des 6. Lebensjahres führt die Diphtherie-lmpfstoffmenge, mit der jüngere Kinder geimpft werden, häufig zu Unverträglichkeitsreaktionen. besonders an der Injektionsstelle. Zur Diphtherie-Schutzimpfung sollte daher jedes Kind ab dem 6. Lebensjahr mit Td-lmpfstoff oder mit Diphtherieimpfstoff für Erwachsene geimpft werden (siehe auch unter Kapitel 10). Bei Personen mit engem Kontakt zu Diphtherie-Kranken oder -Keimträgern, sollte die Impfdokumentation überprüft werden. Sind weniger als 3 Diphtherie-Impfungen dokumentiert. ist unverzüglich die altersentsprechende Impfung zu beginnen bzw. zu vervollständigen. Eine Reise in Diphtherie-Endemiegebiete sollte frühestens nach der 2. Impfung begonnen werden. HIV-infizierte Kinder können gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis geimpft werden. Häufig unterbleiben indizierte Impfungen, weil bestimmte Umstände irrtümlicherweise als Kontraindikationen angesehen werden. Dazu gehören zum Beispiel: - banale Infekte, auch wenn sie mit subfebrilen Temperaturen einhergehen, - ein möglicher Kontakt des Impflings zu Personen mit ansteckenden Krankheiten, - Krampfanfälle in der Familie. - Fieberkrämpfe in der Anamnese des Impflings (da fieberhafte Impfreaktionen einen Krampfanfall provozieren können. ist zu erwägen. Kindern mit Krampfnei-gung Antipyretika zu verabreichen: z. B. bei Totimpf Stoffen zum Zeitpunkt der Impfung sowie jeweils 4 und 8 Stunden nach der Impfung). - chronische Erkrankungen, auch nicht pro-grediente Erkrankungen des ZNS. - Ekzem und andere Dermatosen, lokalisierte Hautinfektionen. - Behandlung mit Antibiotika oder mit niedrigen Kortikosteroiddosen oder lokal angewendeten steroidhaltigen Präparaten, - angeborene oder erworbene Immundefekte (Bei angeborener oder erworbener Immundefizienz kann der Impferfolg eingeschränkt oder in Frage gestellt sein. Eine serologische Überprüfung wird empfohlen.). - Neugeborenenikterus. - Frühgeburtlichkeit: Frühgeborene sollten unabhängig von ihrem Geburtsgewicht entsprechend dem empfohlenen Impfalter geimpft werden. Herstellung und Prüfung von DPT-lmpfstoff Behring entsprechen dem Europäischen Arzneibuch und den Empfehlungen der WHO. Alle Impfungen und Immunglobulingaben müssen vom Arzt mit Chargen-Nr. und Bezeichnung des Impfstoffes und/oder Immun-globulins (Handelsnamen) in den Internationalen Impfausweis eingetragen werden. Bitte verwenden Sie dazu die am Impfstoffbehältnis angebrachten Vignetten. Nur ein komplett durchgeführtes Impfprogramm führt zu einem optimalen Impfschutz.


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