Nutzerin-2022
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger! Ich habe folgende Fragen zur Covid-19-Impfung (mit Comirnaty - oder wäre ein anderer Impfstoff vorzuziehen?) bei Säuglingen bzw. (Klein-)Kindern von 6 Monaten bis 4 Jahren: 1) Wenn unklar ist, ob bereits eine Infektion erfolgt ist (z.B. wenn die Eltern Corona hatten, es beim Kind aber nicht nachgewiesen wurde), sollen dann zur Grundimmunisierung drei Impfdosen gegeben werden oder nur eine (wie sie lt. Beipackzettel zur Grundimmunisierung bei nachweislich schon erkrankt gewesenen Kindern empfohlen ist)? --> Angenommen, man führt drei Impfungen durch, obwohl das Kind schon unwissentlich erkrankt war. - Sind dann durch den niedrigen Abstand zwischen 1. und 2. Impfung (d.h. zweitem und drittem Viruskontakt) bei der 2. Impfung gröbere Reaktionen oder unerwünschte (Langzeit-)Nebenwirkungen zu erwarten? --> Wäre es sinnvoll, zur Sicherheit vor der 1. Impfung eine Antikörperbestimmung zu machen, um festzustellen, ob schon eine Infektion vorlag und nach welchem Schema entsprechend geimpft werden soll? 2) Wie hoch ist in genannter Altersgruppe das Risiko für MIS-C (PIMS) durch die Impfung? (Mir ist bekannt, dass das Risiko für MIS-C infolge einer Infektion durch die Impfung gesenkt werden kann, aber es kann wohl auch durch die Impfung ausgelöst werden.) 3) Wie hoch ist allgemein und insbesondere in genannter Altersgruppe das Risiko für gemeinhin dem "Post-Vac-Syndrom" zugeordneten Langzeitfolgen wie ME/CFS, CFS, Fybromyalgie und MIS-C (PIMS)? 4) Wie hoch ist in genannter Altersgruppe unter männlichen Geimpften das Risiko für Myokarditis und Perikarditis infolge der Impfung? Bei älteren Kindern und Erwachsenen achtet man die ersten Tage nach der Impfung auf körperliche Schonung. - Bei Kleinkindern ist das aber ja quasi nicht umzusetzen? 5) Wieso wird die Impfung nur für (Klein-)Kinder mit besonderem Risiko für eine schwere Covid-Erkrankung empfohlen und nicht allgemein? Überwiegt für Nicht-Risikogruppen der Nutzen nicht die mit der Impfung einhergehenden Risiken? Meine Motivation für die Impfung wäre es, die Wahrscheinlichkeit für ME/CFS, CFS und MIS-C als Post-Covid-Folgen im Falle einer Infektion so weit wie möglich zu verringern. Dementgegen stehen aber die oben angeführten möglichen Risiken der Impfung. Da unser Kinderarzt nichts von der Corona-Impfung bei Kleinkindern und Kindern hält und diese auch nicht anbietet, ein anderer Kinderarzt aber allgemein dazu rät und sie durchführen würde, bin ich ziemlich ratlos. Wie sehen Sie das, würden Sie Ihr Kind oder Enkelkind ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe grundimmunisieren lassen? Besten Dank im Voraus!
Hallo noch vor 2-3 Jahren habe ich solche Fragen jede Woche im ImpfForum erhalten. Mittlerweile ist es um COVID-19 relativ ruhig geworden, insbesondere im Kindesalter. Grund dafür ist, dass das Virus in der Bevölkerung eine starke Immunität hervorgerufen hat und Übertragungen deutlich seltener geworden sind. Nichtsdestoweniger gelten nach wie vor für Risiko Personen ganz explizite Impfempfehlungen. Dazu gehören auch Kinder, ab dem Alter von sechs Monaten, sofern sie eine zugrundeliegende Grundkrankheit haben, die eine besondere Gefährdung für COVID-19 darstellen. Jedoch sind nicht immer geeignete Impfstoffe auch für junge Kinder verfügbar. Vor diesem Hintergrund sind ihre Fragen eher theoretisch als der aktuellen Situation entsprechend. Selbstverständlich kann man, wenn der Wunsch besteht und ein entsprechend zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht, die Impfung für sein Kind in Anspruch nehmen. mit den aktuellen zirkulierenden Sars-CoV-2 Stämmen sind immunologische folgende Infektion wie von Ihnen genannt praktisch nicht mehr auftretend. vor diesem Hintergrund wäre ich heute mit einer COVID-19 Impfung bei ansonsten gesunden Kindern eher zurückhaltend. alles Gute!