Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Auslöser Impfung

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Auslöser Impfung

Mitglied inaktiv

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S.g. Herr Dr.! Morgen haben wir unsere 1. FSME Impfung. Hinsichtlich der möglichen (aber extrem seltenen) Nebenwirkungen in der Packungsbeilage würde mich interessieren: Kann die FSME Impfung Epilepsie auslösen? Kann die FSME Impfung eine Ezephalitis auslösen? Haben Sie sowas mal erlebt, ist da etwas bekannt?????????????? Danke!


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Guten Abend, es wäre wichtig zu wissen, wer "wir" ist (Alter?) und für welchen Zweck die Impfung (Reise? Wohnort in einem Risikogebiet?) gedacht ist - aus folgenden Gründen: Die sogenannte FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) ist eine durch Zeckenstich übertragene Infektionskrankheit, der Auslöser ein Virus. Etwa 90% der infizierten Personen bekommen grippeähnliche Beschwerden einige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich, und das war es dann. Bei etwa 10% kann sich jedoch nach einigen Tagen Beschwerdefreiheit die gefürchtete Gehirnbeteiligung einstellen. Bei Kindern (je jünger, desto eher) verläuft diese meistens als Hirnhautentzündung, mit eher gutartigem Verlauf. Je älter man jedoch ist, desto eher beschränkt sich die Entzündung nicht nur auf die Hirnhaut, sondern betrifft das Hirn und seine Strukturen selbst. Dies kann zu Nervenlähmungen führen, gelegentlich sogar zu lebensbedrohlichem Koma. Davon sind überwiegend ältere Menschen betroffen. Mit anderen Worten: je älter man ist, desto eher sollte man sich gegen FSME impfen lassen, wenn man dieses Risiko vermeiden will. Die FSME kommt in manchen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, sowie in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Schweden, Finnland, Italien, Albanien, Griechenland, Russland, und den baltischen Ländern vor. Diese Risikogebiete bezeichnet man auch als Naturherde. In Deutschland sind dies (detaillierte, aktuelle Auskünfte erhält man beim örtlichen Gesundheitsamt): in Bayern: Niederbayern (mit der Region Passau als Hochrisikogebiet), Oberpfalz (ausgenommen der Landkreis Tirschenreuth) sowie einige Landkreise in Mittelfranken, Oberfranken, Unterfranken und Oberbayern; in Baden-Württemberg: der gesamte Schwarzwald (Gebiet zwischen Pforzheim, Offenburg, Freiburg, Villingen, Tübingen, Sindelfingen), die Gebiete entlang der Flüsse Enz, Nagold und Neckar sowie entlang des Ober-/Hochrheins, oberhalb Kehls bis zum westlichen Bodensee (Konstanz, Singen, Stockach); in Hessen: der Odenwald und die Landkreise Darmstadt-Dieburg, Bergstraße, Marburg-Biedenkopf in Rheinland-Pfalz: der Landkreis Birkenfeld; in Thüringen: der Saale-Holzland-Kreis und der Saale-Orla-Kreis Zur Verträglichkeit: Da FSME-Impfstoffe bei erstmaliger Impfung in den ersten Lebensjahren relativ häufig mit Fieberreaktionen einher gehen und eben das Erkrankungsrisiko sehr gering ist, empfiehlt man sie vorzugsweise erst ab dem Alter von 3 Jahren – auf Wunsch kann man sie aber auch früher (ab dem Alter von 1 Jahr) geben. In Einzelfällen (!), vor allem bei Erwachsenen, sind nach FSME-Impfung Nervenlähmungen beobachtet worden. Sie sind aber so selten (


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Die Antwort wird natürlich NEIN lauten was willst Du denn hören ? An Deiner Stelle würd ich zuerst das Buch "Impfen Pro-und contra" lesen, dann kannst Du Dir Deine eigene Meinung bilden. Ich selber hab meine Kleine (jetzt 4 Monate alt ) nicht impfen lassen. Das wird nach dem ersten Lebenddsjahr gemacht und dann auch nicht alles. Gruß Pia.


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Die Antwort wird natürlich NEIN lauten was willst Du denn hören ? An Deiner Stelle würd ich zuerst das Buch "Impfen Pro-und contra" lesen, dann kannst Du Dir Deine eigene Meinung bilden. Ich selber hab meine Kleine (jetzt 4 Monate alt ) nicht impfen lassen. Das wird nach dem ersten Lebenddsjahr gemacht und dann auch nicht alles. Gruß Pia.


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In Einzelfällen (!), vor allem bei Erwachsenen, sind nach FSME-Impfung Nervenlähmungen beobachtet worden. Sie sind aber so selten (kleiner 1:100'000), dass es sich hierbei wohl um zufällige Ereignisse handelt. Epilepsien und Enzephalitis (Hirnentzündung) sind keine Nebenwirkung der FSME-Impfung! In Ergänzung zu Pias Buchempfehlung darf ich noch (zum Ausgleich...) ergänzen: in Kürze, d.h. im März, wird im Hugendubel-Verlag das "Handbuch Kinderimpfung" erscheinen, in dem ich meine Ansichten zum Impfen ausführlich dargelegt habe - es darf doch nicht sein, dass nur impfkritische Literatur zitiert wird, und die Fakten ausser Acht gelassen werden. Alles Gute!


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