Mitglied inaktiv
Hallo, wie wichtig ist es, die 6-8 Wochen zwischen erster und zweiter Impfung einzuhalten? Wir wohnen in England und kommen nicht so oft nach deutschland, und hier will ich nicht impfen weil frueher und z.B fuer Polio mit Lebendimpfstoff. Falls es wichtig ist, waere es moeglich mir von Arzt zuhause den Impfstoff mitgeben zu lassen und hier 6 Wochen spaeter damit zum Arzt zu gehen? Danke, Julia
Hallo Julia, ich vermute, Sie beziehen sich auf die Grundimmunisierung im ersten Lebensjahr (Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten etc.). Grundsätzlich ist es so, dass man die Impftermine zügig umsetzen sollte, denn der optimale Impfschutz erfordert 3 Dosen. Je länger die Abstände zwischen den einzelnen Terminen sind, desto später tritt der volle Impfschutz ein und desto grösser ist das Risiko, dass zwischenzeitlich eine eigentlich verhinderbare Krankheit auftritt. Kurze Verzögerungen (wenige Wochen) halte ich für vertretbar, möchte dies aber so nicht "offiziell empfehlen". Den Impfstoff aus Deutschland mitzunehmen ist aus vielerlei Sicht problematisch: 1) die kontinuierliche Kühlung (NICHT einfrieren!!) auf dem Transport muss gewährleistet sein 2) der "importierte" Impfstoff bringt den britischen Arzt in eine problematsiche Situation, wenn er in UK nicht zugelassen ist - er bewegt sich dann auf juristisch unsicherem Terrain. Mit anderen Worten: die volle Verantwortung im (unwahrscheinlichen) Fall eines Impfschadens läge allein bei Ihnen! Ich würde Ihnen anraten, aus Machbarkeitsgründen Ihren Sohn nach dem britischen Impfschema impfen zu lassen. Das Risiko einer Schädigung durch den Polio-Schluckimpfstoff ist mit 1: 500 000 sehr gering. der bei uns verwendete "moderne" Keuchhustenimpfstoff (azellulär) ist in Grossbritannien auch erhältlich - sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Wenn es Ihnen aber gelingt, die Impftermine elegant mit Deutschlandaufenthalten ohne grosse Verzögerung zu integrieren, ist dies natürlich eine echte Alternative. All the best!