Frage: Windpocken

Sehr geehrter Prof. Wahn, ich war gestern mit meiner Tochter in unserem Hof (Gemeinschaftshof) am Trampolin, meinen 5,5 Monate alten Sohn stellte ich in der Babywanne vom Kinderwagen daneben. Vor uns war eine Gruppe von Jungen am Trampolin, die später wiederkamen. Als sie wiederkamen, bemerkte ich im Gesicht eines Jungen Windpocken, die mit Tinktur behandelt waren. Der Junge hat meine Verdachtsdiagnose bestätigt. Ich habe sofort meinen Sohn und meine (geimpfte) Tochter gepackt und mich (ich hatte selbst Windpocken als Kind) entfernt. Nun meine Fragen: 1) wie wahrscheinlich ist eine Ansteckung im Freien für meinen Sohn? Der Junge war 2x kurz in seiner Nähe, hat aber gelacht, sich unterhalten und getobt. Ich weiß nicht, ob vom Trampolin (Aufwirbeln von Viren?!) Gefahr ausging. 2) Wenn er sich angesteckt hätte, wäre der Verlauf ein wohl ein “normaler”? Man liest manchmal, dass Säuglinge unter 1 Jahr besonders gefährdet sind aufgrund ihres noch unreifen Immunsystems. Sollte man Immunglouline verabreichen? Ich mache mir sehr große Sorgen und kann Ihnen nicht sagen, wie wütend ich bin über eine derartige Respektlosigkeit der Eltern. Ich danke Ihnen vielmals, beste Grüße aus Berlin!

von B.B. am 08.04.2019, 11:02



Antwort auf: Windpocken

Die Wahrscheinlichkeit der Infektion hängt davon ab, ob der Junge relativ frisch erkrankt war oder nur noch einige Blasen oder Krusten zeigte. Man muss das Risiko einer Ansteckung (50 %) wohl einkalkulieren, was zu einer Erkrankung Ihrer Kinder in 1-2 Wochen führen sollte. Auch bei Säuglingen erfolgt die Erkrankung glücklicherweise meist nicht besonders schwer, ausgenommen sind Neugeborene, deren Mutter unter der Geburt Windpocken hat. Ich würde keine Immunglobuline geben, sprechen Sie aber nochmals mit Ihrem Kinderarzt. Was die Bewertung der Eltern angeht, so teile ich Ihre Auffassung. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 08.04.2019



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