P.Schroedinger
Lieber Professor Wahn, vielen Dank für Ihre Antwort letzte Woche! Um noch einmal ganz sicher zu gehen, daß ich Sie richtig verstanden habe: meine Sorge bestand ja auch gerade darin, daß mein Sohn (5 Jahre und 11 Monate) durch die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen (die wir im Außenkontakt unseres 5-Personenhaushalts ziemlich penibel eingehalten haben, allerdings sonst keine übermäßige Hygiene und sehr viel draussen Spielen) eben kein "normales" Immunsystem aufbauen konnte und somit nicht dem Immunsystem eines normalen 5-jährigen entspricht, sondern eher auf dem Stand eines gerade 4-Jährigen stehengeblieben ist. Daher meine Sorge, daß er, wenn er jetzt nach so einer langen Phase mit fast keinen Infekten gegen Covid geimpft wird, sein (eventuell noch unterentwickeltes?) Immunsystem total überreagiert. Mein Laien-Verständnis war eben, daß es kontinuierliches Training des Immunsystems geben muss um einen normalen Aufbau zu gewährleisten. Oder muss da zwischen einer verhaltensunabhängigen physiologischen Entwicklung des Immunsystems (die Sie wohl in Ihrer Antwort meinten?) und dem Erwerb spezifischer Immunabwehr gegen die durchgemachten Erreger (die er jetzt wohl in Zukunft einfach noch nachholen muss) unterschieden werden? Ich habe Anfang nächster Woche einen Impftermin und würde diesem gerne etwas entspannter entgegenblicken. Nochmals vielen herzlichen Dank für Ihre Geduld!
Zur Frage, ob Kinder mit 3 Infekten im Jahr anders auf eine Impfung reagieren als solche mit 6 Infekten gibt es keine Studien. Vermutlich gibt es keinen Unterschied bei deren Immunantwort. Seit wenigen Jahren wird aber in der medizinischen Literatur über die sog. "Trained Immunity" diskutiert, wenn auch mit Pro und Contra. Wenn sich das in den nächsten Jahren als zutreffend erweisen sollte, würde man dazu sicher etwas genauere Daten auch bei Kindern sammeln. Nach aktuellem Kenntnisstand sehe ich bei Ihnen keinen Grund, von der Impfung Abstand zu nehmen.
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