Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

Mastoiditis Säugling

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn
ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

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Frage: Mastoiditis Säugling

Linnie0404

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Hallo, unser Sohn (fast 5 Monate) lag nun mit einer Mastoiditis eine Woche im Krankenhaus. Er musste operiert werden. Gleichzeitig wurden Paukenröhrchen eingesetzt und die Polypen verödet. Die Mastoiditis war so weit fortgeschritten, dass sich schon ein Abszess im Knochen gebildet hatte. Ansonsten hätte unser Sohn noch keine ernsten Krankheiten, nur einmal einen etwas länger andauernden Schnupfen. Die Kinderärztin im KH riet uns nun, die Immunglobuline untersuchen zu lassen. Sie sagte, eine solche Erkrankung sei so früh nicht normal. Teilen Sie diese Einschätzung? Ich hatte während der Geburt einen Harnwegsinfekt (Staphylokokken), der nicht mehr rechtzeitig mit AB versorgt wurde. Eine Woche nach der Geburt bekam ich eine schwere Gebärmutterebzündung (ebenfalls ausgelöst durch Staphylokokken). Kann es sein, dass sich mein Kind angesteckt hat und die Bakterien so lange in ihm schlummerten? Als er die Mastoiditis bekam, zahnte er parallel. Danke für Ihre Antwort.


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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Ihre Ärztin hat Recht, das Immunsystem Ihres Sohnes muss untersucht werden, um bei der schweren und seltenen Infektion eine Immunschwäche sicher auszuschließen. Folgende Bestimmungen sind erforderlich: Blutbild mit Differenzierung, Immunglobuline G,A und M, Antikörper gegen bereits erfolgte Impfungen (Tetanus, eventuell Pneumokokken). In Abhängigkeit von den Ergebnissen muss über weiter Spezialuntersuchungen, ggflls. auch über eine Vorstellung in einem spezialisierten Zentrum, entschieden werden. Ein Zusammenhang der Mastoiditis mit der mütterlichen Infektion ist möglich, aber nicht sicher anzunehmen. Gruß, Ulrich Wahn


Linnie0404

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Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich noch einen älteren Sohn (fast 2) habe. Er hatte letzten Winter seinen ersten Krippenwinter und war fast dauerhaft krank bis in den Mai hinein, darunter zweimal mit AB. Da er die Rotaviren-Impfug so schlecht vertragen hat, haben wir sein Immunsystem vom Kinderarzt überprüfen lassen (Differentialblutbild, IgG und deren Subklassen, IgA, Creatinin, TSH, etc. ) Herausgekommen ist aber nur ein leichter Eisenmangel. Jetzt mache ich mir Sorgen, dass beide Kinder an einem bis jetzt unentdeckten Immundefekt leiden könnten. Meinen Sie, dass diese Sorge berechtigt ist?


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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Die Infektionen des älteren Jungen halte ich nicht für so besorgniserregend, hier scheinen Krippen-Kontakte von Bedeutung gewesen sein. Gruß, Ulrich Wahn


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