Simone85!
Guten Morgen Prof. Dr. Abeck, gerne würde ich Ihre Einschätzung zur Haut unseres Sohnes bekommen. Mein Mann litt als Kind unter starker Neurodermitis, die sich später in Asthma und Allergien (Hausstaubmilben, Tierhaare etc.) manifestiert hat. Wir vermuten, dass unser Sohn (nun 6 Wochen alt) seine Haut geerbt hat, da er seit Geburt auch sehr sensible Haut hat. Er kam ohne Käseschmiere mit recht trockener Haut zur Welt (trotz, dass er eine Woche zu früh war). Vor ca. 2-3 Wochen setzte die Babyakne ein, soweit aber tolerierbar, auch wenn die Pickelchen auf Kopfhaut und teils den Oberkörper übergehen. Nun zu meinen 2 Fragen: Zwischen den Augenbrauen hat er bereits verhärtete gelbliche Schuppen, kann dies Gneis sein? Sie scheinen ihn nicht zu stören und nässen auch nicht, so dass ich Milchschorf eigentlich ausschließen würde, auch da es noch recht früh ist? Wann würde sich eine Neurodermitis denn zeigen, sollte er betroffen sein? Das zweite Thema betrifft seine sensible Haut an sich. Wenn er bspw. länger auf dem Rücken liegt, ist sein Rücken danach komplett gerötet, wenn man mit dem Finger drauf drückt, wird die Druckstelle weiß. Es schaut aus wie Sonnenbrand. Gleiches zeigt sich bspw. auch dort wo die Windel sitzt etc. Insgesamt ist seine Haut am ganzen Körper eher noch rötlich. Überreaktionen auf Kleidung würde ich fast ausschließen, da die starke Rötung speziell nach Druck auftritt und nicht überall. Kann es wirklich sein, dass die Haut unseres Sohnes so stark reagiert und empfindlich ist? Kann man etwas unternehmen oder heißt es abwarten? Vielen Dank!
Die Hautveränderungen im Bereich der Kopfhaut und wie für die Erkrankung typisch mit Übergreifen auf den Oberkörper entsprechen einer hamlosen, da selbstlimitierenden neonatalen Pustulose, ausgelöst durch Pityrosporum-Hefe, die zur normalen Hautflora gehört. Eine Assoziation zur atopischen Dermamtitis besteht nicht. Das Irritationspotenzial der Haut Ihres Sohnes ist hoch. Beschwerden bestehen nicht. Evtl. besteht ein urtikarieller Dermographismus: 2-3 x kräftig über den Rücken unter Verwendung eines stumpfen Gegenstands wie z.B. einen Holzspatel. Kommt es dann in den geriebenen Stellen zu einer Rötung, die auch länger als 2 Minuten persistiert, besteht ein urtikarieller Dermographismus, der ohne Beschwerden nicht behandelt werden muss.
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