Frage: Neurodermitis bei einer knapp 2-Jährigen?

Hallo Herr Prof. Dr. Abeck, wir sind etwas ratlos, was die Haut unserer Tochter angeht: Sie hat lt. Kinderarzt Neurodermitis – mein Mann ist ebenfalls neurodermitisgefährdet bzw. hat hin und wieder einige sichtbare Stellen. Das Problem: Bislang hat kein (Haut-)arzt eine passende Therapie in Form von Salben o.ä. finden können. Wir haben sehr viel ausprobiert – von klassischen Pflegecremes über selbst angerührte Salben auf Anraten eines Kinderarztes usw. Das Einzige, was bislang geholfen hat: Sheabutter in Kombination mit einer leichten Cortisonsalbe. Allerdings hat Cortison selbst ja keinen sonderlich guten Ruf ... Daher nicht zwingend das Wunschmittel, oder? Meine Frage daher an Sie (keine Sorge, wir möchten keine klare Diagnose oder Therapie, sondern eher eine Einschätzung): Es hilft absolut gar nichts, außer Cortison. Nun – und das war wirklich die letzte Hoffnung – haben wir von einem Apotheker, der offenbar als äußerst kompetent in diesem Bereich gilt, eine Creme verschrieben bekommen, die er selbst angerührt hat, kobiniert mit Bakterien für die Darmflora. Nach der ersten Anwendung scheint es aber eher schlimmer als besser geworden zu sein. Wie ist Ihre Einschätzung zur folgenden Zusammensetzung? Oder: Haben Sie eine bessere Idee? Die Creme ist "nur" auf Basis von Fotos, die er von der Haut unserer Tochter gesehen hat, entstanden. Darin enthalten: Allantoin 0,5 Jojobaöl 6 Vioform 0,1 Panthenol 8 Basiscreme DAC Hautsalbe 1 Phinir. 0,1 Zusätzlich solle sie "Biodermal Pulver" einnehmen, 2x täglich. Was ist aus Ihrer Sicht, ganz nüchtern und objektiv davon zu halten? Kann so etwas "grundsätzlich" funktionieren? Uns scheint eher das größere Problem der Juckreiz zu sein, durch den die Wunden immer wieder aufgekratzt werden, insb. bei Nacht. Über eine kurze Einschätzung oder "grobe Empfehlung" hierzu würden wir uns freuen. Vielen Dank!

von LaMere2308 am 08.03.2024, 07:57



Antwort auf: Neurodermitis bei einer knapp 2-Jährigen?

Die Pflegecreme enthält Vioform = Clioquinol, ein Antiseptikum, dessen Unbedenklichkeit im Säuglings- und Kleinkindesalter  noch nicht erwiesen ist;   die Entzündung bei AD ist NUR korrekt mit einem topischen Kortison oder einem kortisonfreien Calcineurin-Inhinitor aktuell zu behandeln. Die modernen topischen Kortisonpräparate haben, sofern korrekt eingesetzt, KEINE Nebenwirkungen, auch bei Verwendung über einen längeren Zeitraum. Sie können jedoch einer Chronifizierung der Erkrankung vorbeugen, indem sie die Entzündungsreaktion (--> in Folge Hautbarrierestörung --> in Folge Eintritt von Irrtitantien und Allergenen) konsequent hemmen!

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 08.03.2024



Antwort auf: Neurodermitis bei einer knapp 2-Jährigen?

Danke für Ihre Antwort! Wir nutzten bislang "Prednitop Salbe" (1g = 2.5mg Prednicarbat in Wasser-Öl-Emulsion). Fällt diese Creme unter die von Ihnen genannten Kategorien? Also können wir diese ein paar Mal pro Woche bedenkenlos anwenden, die angerühte Creme cafür eher weglassen & das Pulver aber dennoch verabreichen? Uns ist klar, dass das hier keine konkrete ärztliche Beratung ist, aber ein Hinweis dazu wäre noch schön. Vielen Dank!!

von LaMere2308 am 08.03.2024, 13:26



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