Frage: Nävus Spitz

Guten Morgen, unsere 6 jährige Tochter hat bereits seit dem Babyalter ein Muttermal am Oberschenkel. Das Muttermal ist sehr dunkel und ca. 3-4 mm breit. Mir kommt es ganz leicht erhaben vor. Je älter unsere Tochter wird umso größer wird es. Ich würde sagen es wächst quasi mit. Ich habe das Muttermal schon ab und an unserem Kinderarzt gezeigt. Er war immer sehr entspannt und meinte dass es schwarzen Hautkrebs in diesem Alter eigentlich nicht gibt. Mir hat es allerdings keine Ruhe gelassen und so habe ich sie heute von unserem Hausarzt untersuchen lassen. Er untersuchte unsere Tochter mit einem Auflichtdermatoskop und machte außerdem auch eine Videodermatoskopie des Muttermals. Er und auch die PC Auswertung sind der Meinung, dass das Muttermal regelmäßig kontrolliert werden sollte. Unser Hautarzt meinte dass es sich um ein Nävus Spitz handeln könnte. Das wäre schwer vom schwarzen Hautkrebs zu unterscheiden. Wobei schwarzer Hautkrebs beim Kind eine Rarität sei und er sich derzeit keine Sorgen machen würde. Er schlägt eine Kontrollaufnahme in einem halben Jahr vor. Falls sich dann eine negative Entwicklung ergibt, würde er empfehlen dass Muttermal zu entfernen. Ansonsten eine jährliche Verlaufskontrolle. Ist dieses Vorgehen die Regel oder wäre es besser das Muttermal direkt zu entfernen? Ich mache mir nun doch Sorgen..... Vielen Dank vorab für Ihre Einschätzung.

von ina126 am 28.02.2023, 07:42



Antwort auf: Nävus Spitz

der Nävus Spitz ist eine klinisch und v.a. dermatoskopisch auffällige Pigmentver- änderung, die idR nach Stellung der Diagnose exzidiert wird, da nur der Histopathologe sicher sagen kann, dass es sich um eine gutartige Hautveränderung handelt. Der lange Bestehenszeitzraum bei Ihrem Kind spricht natürlich für einen Nävus Spitz, so dass vorgeschlagene Procedere Ihres Dermatologen möglich ist. Da es sich bei der Exzision um einen kleinen, unproblematischen Eingriff (nur Entfernung im Gesunden notwendig OHNE Sicherheitsabstand), der in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, würde ich mir dies überlegen, da Sie dann 100% sicher sind und viel Zeit und Nerven sparen!

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 02.03.2023