LuisaKa
Sehr geehrter Professor Abeck, unser Sohn ist 6 Monate alt und neigt zu trockener Haut/Neurodermitis. Schon seit er 3 Monate alt war hatte er immer wieder leichte Rötungen in der Halsfalte, die aber immer wieder von selbst bzw. mit etwas Zinkcreme weggingen. Seit 3 Wochen haben diese Rötungen deutlich zugenommen (siehe Bild), nun auch hinter den Ohren, am Bauchnabel, oberhalb des Genitals, in den Achseln und Kniebeugen, Nacken und Kopfhaut. Hinter den Ohren war es leicht blutig und schuppig, am Hals und Kopf schuppig, an den restlichen Stellen nur gerötet. Der Kinderarzt hat einen Hautpilz diagnostiziert und uns eine angemischte Creme mit Clotrimazol verordnet (siehe Bild) die wir seit 2 Tagen an allen Stellen verwenden. Bisher zeigt sich noch keine Besserung, das dauert aber wahrscheinlich bei einem Pilz aber auch einfach länger bis sich was tut oder? Eine halbe Stunde nach dem Auftragen der Creme schmiere ich noch eine Feuchtigkeitscreme (Weleda Weiße Malve im Gesicht und Hals und Eubos Hautruhe am Körper) nach Maßgabe des Kinderarztes damit die Haut nicht zu stark austrocknet. Hinzu kam seit gestern jetzt noch der Ausschlag im Bereich des Mundes (siehe Bild). Handelt es sich hierbei auch um einen Pilz und kann ich die Creme hier auch verwenden? Ich tue mir schwer damit da ich nicht weiß ob die Haut einfach nur trocken ist und ich es damit noch verschlimmere. Außerdem bekommt er von dem Antimykotikum evtl etwas in den Mund. Zusätzlich muss ich erwähnen dass wir vor 1,5 Wochen mit Beikost in Form von Brei begonnen haben. Kann es auch eine Reizung durch Nahrung/Spucke sein? Um was könnte es sich bei den Stellen am Mund handeln und welche Creme wäre hierfür sinnvoll (Antimykotikum, Feuchtigkeitscreme, Fettcreme)? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort und liebe Grüße!
Guten Morgen! Ihr Sohn hat KEINEN HAUTPILZ! Ich nehme Ihren Kinderarzt aber in Schutz! Ich bin Dermatologe und beschäftige mich die ganz Zeit über nur mit der Haut, was ihr Kinderarzt natürlich nicht tut. Die Hautveränderungen ähneln einem Pilz und werden deshalb - wie auch bei Ihrem Sohn- oft entsprechend falsch eingeordnet! Die Rezeptur hat auch geringe antientzündliche Wirkung, reicht aber nicht aus. Die Veränderungen entspechen einem nummulären Ekzem, einer Sonderform der atopischen Dermatitis (=Neurodermitis) mit einer sehr guten Prognose. Allergien spielen hier idR keine Rolle!!! Bitte unbedingt alle befallenen Hautstellen weiterhin mehrmals täglich pflegend eincremen mit z.N. 5% Glycerin in Unguentum emulsificans aquosum oder Cetaphil Creme oder Physiogel Calming Relief Creme, wobei Sie auch Ihre Präparat weiter verwenden können. Zur Abheilung bitte eine verschreibungspflichte antíentzündliche Creme von Ihrem Kinderarzt verordnen lassen, wobei ich zunächst einen kortisonfreien Ansatz durchführen würde.
LuisaKa
Lieber Herr Prof. Abeck, vielen Dank für Ihre Antwort! Welche verschreibungspflichtige antientzündliche Creme ohne Kortison würden Sie hierfür speziell empfehlen? Dann kann ich mich darum kümmern und diese noch vor dem Wochenende besorgen.
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