LuckyLuke81
Hallo! Mein Sohn, 3,5 Jahre geht seit Februar 2013 in den Kindergarten. Bis etwa Juli war er dauerkrank, ein Infekt jagte den nächsten, höchstens 3 Tage am Stück gesund. Seit Juli ist er bis auf einen Schnupfen gesund. Seit einer Erkältung im Dezember 2012 hat er Hörprobleme: in akuten Infektphasen musste man sehr laut werden, ohne Infekt hört er besser. KEINE Mittelohrentzündung (im Sinne von Schmerzen, Fieber) bislang. Einmal platzte im Schlaf das Trommelfell, danach hörte er kurzzeitig besser. Hörtest lässt er nicht machen. Kinderärzte und drei HNOs sehen mal Ergüsse, mal nicht. Zwei HNOs rieten zur OP, ohne Tympanometrie oder Ähnliches. Nasenspray hilft nicht. Wortschatz und Grammatik entwickeln sich kontinuierlich gut, die Aussprache jedoch nicht. Er schnarcht sehr bei Schupfen. Eine starke Nebenhöhlenentzündung bisher, Nebenhöhlen waren in der Infektzeit aber oft zu. Ich weiß, dass Sie aus der Ferne keinen Rat geben können, aber ich habe dennoch eine Frage: Ich habe den Eindruck, dass die HNO-Ärzte zur OP raten, weil es ein Routine-Eingriff mit wenig Risiken ist und man damit im Prinzip nichts falsch machen kann. Ich habe auch den Eindruck, dass es eine absolute Modediagnose geworden ist und operierte Kinder wie Pilze aus dem Boden sprießen. Kinderärzte sind da wesentlich abwartender. Gibt es Daten über Kinder mit gleichen Problemen, die NICHT operiert worden sind? Wie hoch ist das Risiko einer dauerhaften Hörstörung? Aus meiner Generation kenne ich keinen operierten und keinen mit Hörproblemen. Sind Polypen und Paukenröhrchen den heutigen Kindern vorbehalten? Entschuldigen Sie die vielen Fragen, aber Ärzte fühlen sich oft bei direkten evtl. kritischen Fragen angegriffen und ich möchte mir keinen Arzt vergrellen, der mein Kind mit dem Skalpell behandelt. Für die Eltern und die Kinder ist die OP nämlich alles andere als Routine, es bringt oft das gesamte Familienleben durcheinander, was die Ärzte oft vergessen. Ich danke Ihnen fürs Lesen und Antworten!
Dr. Christoph Erle-Bischoff
Hallo, bitte folgen Sie dem Rat des Arztes, dem Sie am Meisten vertrauen. Und beachten Sie, auch dieser kann sich mit seiner Empfehlung irren, das liegt in der Natur der Sache. Letztlich entscheiden die Eltern, was gemacht werden darf und soll.- Eine Artikulationsstörung ("Aussprache schlecht") bei dieser Krankengeschichte ist ein gutes Argument für eine OP.- Es gibt Daten über Kinder, die zwei Jahre lang eine Hörstörung im Zusammenhang mit Infekten hatten und dadurch langfristig Sprachentwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten zeigten (Bennet et al., Australien, Untersuchung an 12000 Kindern).- Ich weiß, wie das ist mit einem eigenen Kind im Krankenhaus, aber diese häufigen Erkrankungen bringen ja das Familienleben auch durcheinander und die Folgen der Erkrankungen konservativ zu behandeln, ist manchmal ebenfalls sehr mühselig. Man muß es dann für sich und seine eigene Situation entscheiden und hoffen, daß man als Mutter/Vater die richtige Entscheidung trifft, das geht mir auch so. Alles Gute Mit freundlichen Grüßen Dr. Christoph Erle-Bischoff
LuckyLuke81
Vielen Dank, Ihre Antwort gefällt mir gut. Eine Frage habe ich noch vergessen: Senkt die Entfernung von Polypen tatsächlich die Erkrankungshäufigkeit? Bis jetzt habe ich von "ja" über "vielleicht" bis "nein" alles gehört. Das mit dem Vetrauen in Ärzte ist so eine Sache - ich habe in diesem Berufszweig so viel Unfähigkeit erlebt wie in keinem anderen. Woran das liegt, kann ich nur mutmaßen, meiner Meinung nach sind (nicht alle!) Ärzte so sehr von ihrer Unfehlbarkeit und Ahnungslosigkeit anderer überzeugt, dass sie unachtsam werden und in gefährliche Routine verfallen. Wie auch immer, es gibt auch den Boden berührende und vertrauenschaffende Vetreter, zu denen offenbar auch Sie gehören, vielen Dank nochmal! Ihre Antwort hat mir sehr geholfen.
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