Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Wie würden Sie entscheiden. Spontangeburt nach Sectio beim ersten Kind

Frage: Wie würden Sie entscheiden. Spontangeburt nach Sectio beim ersten Kind

Mitglied inaktiv

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Hallo Liebe Forumsmitglieder und Fachleute! Ich habe viele Fragen. Ich würde gern viele Meinungen/Erfahrungen hören. Beim ersten Kind 2003 hatte ich einen Kaiserschnitt vor Wehenbeginn wegen erniedrigter Blutplättchen (ca. 100 GPT/l, "Notkaiserschnitt mit PDA, keine weiteren Beschwerden/Krankheitssymptome, Uniklinik, also etwas eigenartige Geschichte). Ich konnte diesen Überfall psychisch nur sehr schwer verkraften, körperlich gab es keinerlei Probleme und wurde nach 3 Tagen entlassen. Nun soll alles besser werden. Ich habe die Frauenärztin gewechselt und mir eine Hebammenpraxis gesucht, die neben Haus- und Geburtshausgeburten auch Belegentbindungen in einem 40 min entfernten mittelgroßen KH (Ribnitz)anbieten und mich auch in die hiesige Uniklinik (Rostock) begleiten würden (10 min weg). Jetzt meine Fragen: 1. Bisher hat mir keiner von einer Spontangeburt abgeraten, weder Arzt noch Hebammen. Würdet ihr das machen? Wie groß ist die Gefahr der Gebärmutterruptur wirklich einzuschätzen? 2. Wo sollte ich entbinden? Ruhiger Kreisssaal, eigene Hebamme, Geburtswanne bestimmt frei, aber 40 min Fahrzeit, keine Neugeborenenintensivstation, 500 Geburten im Jahr, Vater kann mit einziehen. ODER Uniklinik, 10 Geburten am Tag, voller Kreissaal, also so ein bischen wie ne Wurstfabrik, dafür nur 10 min Fahrzeit, Maximalversorgung für Mutter und Kind rund um die Uhr. 3. Hab mir sagen lassen, dass die Sectionarbe nach Spontangeburt nicht mehr nachgetastet wird. Ist das trotzdem sicher in Bezug auf eine weitere Schwangerschaft und Entbindung? ...Ja ich denke wirklich schon ans dritte Kind ;) 4. Würde die Geburt auch eingeleitet werden, wenn ich überfällig bin oder wird dann auf jeden Fall gleich ein KS gemacht. 5. Läuft von der körperlichen Seite die Entbindung nach einer Sectio vor Wehenbeginn eher wie bei einer Erstgebärenden oder wie bei einer Zweitgebärenden (Dauer, Senkwehen, Nachwehen etc.) 6. Ich wünsche mir einfach eine halbwegs ruhige Spontangeburt, natürlich auch, weil ich das Gefühl habe, dass es auch die Narben an der Seele wieder heilt, findet ihr das egoistisch oder überzogen? Viele Grüße und Danke für Eure Antworten Lore77


Silke Westerhausen

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Hallo, 1. Ein vorangegangener KS stellt keine Indikation für einen weiteren dar. Die Gefahr der Narbenruptur ist verschwindend gering,so dass man aus diesem Grund ebenfalls keinen KS machen würde. 2. Den Ort der Geburt müssen Sie entscheiden. Bei unauffälligem SS_Verlauf bedarf es keiner Kinderklinik. Ihre erste Wahl klingt doch gut - 40min Fahrtzeit sind beim ersten Kind (es ist im Prinzip Ihr erstes Kind,das vaginal geboren wird.) normalerweise kein Problem. 3. Die Sectinaht wird nach der Geburt nicht mehr nachgetastet - das ist überholt. 4. Mit einer Einleitung bei Zustand nach Sectio ist man zurückhaltend - ist mit Mutter und Kind alles in Ordnung kann in Ruhe bis 12-14 Tage nach errechnetem Termin abgewartet werden. Danach muss man sehen,was gemacht wird - ein KS ist da aber auch nicht das Mittel der Wahl - zuvor würde man dann nach dieser Zeit einleiten. 5. Die Geburt ist wie bei einer Erstgebärenden s.o. 6. Ich sehe keinen Grund,warum in Ihrem Fall keine Spontangeburt angestrebt werden soll. Grüße und eine schöne Geburt, Silke westerhausen


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ich kann deine gefühle verstehen. ich habe auch mit der geburt meines sohnes zu kämpfen. nur ich hatte beim ks eine vollnarkose. d.h. ich habe nichts gesehen, gehört und gefühlt. das ist meiner meinung nach sehr schlimm, da ich ein gefühlsmensch bin. ich finde dich nicht egoistisch und außerdem sind wir alle in einer zeit wo wir frauen bestimmen können wie die geburt des kindes laufen kann und das sollten wir nutzen. ich wünsche dir alles gute!!


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Hi, würde auf jeden Fall das entferntere KH nehmen!! Gerade wenn Du vielleicht etwas nervöser bist wegen Deiner Vorgeschichte ist es suuuuuperwichtig, dass Du in einer ruhigen Umgebung bist, ohne Hektik, mit einer Beleg(!)-Hebi, der Du vertraust und die Dir ein gutes Gefühl gibt. Das ist wirklich kein Psychogequatsche ;-) sondern die wichtigste Voraussetzung für eine problemlose Geburt überhaupt!! In einem KH, in dem ich mich nicht wirklich "wie zuhause" fühlen würde, könnte ich nicht entbinden! Wähle eine Umgebung, in der Du keine "Rolle vorspielen" musst, in der Du Dich nicht schämst oder genierst (Anzahl der Leute im Kreissaal!!), in der Du Dich auf Dich selbst konzentrieren kannst und nicht gestört wirst. Welches KH das ist, kannst nur Du entscheiden. Dies ist nicht überzogen oder egoistisch - im Gegenteil, das ist das sicherste, was Du für Dich und Dein Baby tun kannst! LG, Anna


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Liebe Lore, meine erste Geburt war ebenfalls ein Kaiserschnit vorzeitige Plazentalösung), danach habe ich noch zwei Kinder problemlos und auf natürlichem Weg bekommen. Die zweite Geburt dauerte von der ersten Wehe an ca. 6 Stunden, die dritte zwei Stunden. Das läßt sich aber sicher nicht verallgemeinern. Gewählt habe ich IMMER eine Klinik die die größtmöglichste Sicherheit fü Mutter und Kind bietet! Meine Große wäre wohl nicht am Leben hätte ich anders entschieden! Komplikationen sind nie vorhersehbar! Ein befreundetes Ehepaar hat eben gerade ihr Kind entbunden, es gab Komplikationen bei der Geburt und Mutter und Kind mußten erst verlegt werden. Da ging wertvolle Zeit verloren , die Folgen sind noch nicht abzusehen! Liebe Grüße und alles Gute für die Entbindung E


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