Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Risiken PDA

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Risiken PDA

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guten tag, ich würde gerne wissen welche "nebenwirkungen" es bei einer pda geben kann. gehen schmerzmittel etc. die während der geburt eingesetzt werden nicht auch in den blutkreislauf des babys über??? was kann passieren, wenn eine pda falsch gesetzt wird??? kann man bei den wehen/presswehen noch alles spüren und bestimmend mitarbeiten??? vielen dank im voraus manuela


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Hallo, bei einer PDA wird nach lokaler Betäubung der Haut ein dünner Katheter über eine etwas dickere Spritze zwischen zwei Wirbeln der Lendenwirbelsäule in die Nähe des Rückenmark-Kanals geschoben. Über diesen Katheter kann man lokal wirksame Betäubungsmittel zur Schmerzerleichterung unter der Geburt aplizieren. Da eine Geburt in der Regel mehrere Stunden dauert, ist es notwendig, dass man bei nachlassender Wirkung immer wieder nachspritzen kann. Deshalb der Katheter. Eine PDA ist bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Gerinnungsstörungen, Hautentzündung an der Punktionsstelle am Rücken) bei jeder Geburt möglich. Sie wird entweder auf Wunsch der Frau oder aber auch bei manchen geburtshilflichen Problemen angewendet. Die Geburt sollte eindeutig im Gang sein, d.h. ab einer MuMu-Weite von etwa 3 cm wird eine PDA gelegt. Prinzipiell ist es möglich die PDA auch noch bei vollständigem MuMu anzulegen. Hierzu muss die Frau aber ausreichend lange ruhig bleiben können. Oft ist das in dieser Phase der Geburt nicht mehr möglich, so dass es Anästhesisten gibt, die z.B. ab 6 oder 8 cm MuMu-weite keine PDA mehr anlegen. Das ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Die Dosierung bei der normalen Geburt wird so gewählt, dass die Wehen nicht mehr schmerzhaft sind aber noch gespürt werden. Die Muskulatur wird mit den modernen Medikamenten kaum noch beeinträchtigt, so dass auch das Pressen nicht beeinträchtigt wird. Schwerwiegende Risiken sind bei einer PDA extrem selten. Die häufigste Komplikationen, die man beobachtet sind Kreislaufreaktionen, die aber mit den modernen Medikamenten selten geworden sind, und eine ungewollte Punktion der harten Rückenmarkshaut mit der Folge von straken Kopfschmerzen. Vor der PDA wird der verantwortliche Anästhesist oder Geburtshelfer noch einmal alle möglichen Risiken und Komplikationen mit Ihnen besprechen. Schmerzhaft ist das Anlegen der PDA nicht, da die Punktionsstelle am Rücken lokal betäubt wird. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital


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