Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Geburtsverlauf (Höhenstand und Saugglocke)

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: Geburtsverlauf (Höhenstand und Saugglocke)

SilverNight

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Hallo, ich hoffe, Sie können mir helfen, den Verlauf der Geburt meines Kindes besser zu verstehen. Die Akten aus dem KH lassen für mich leider sehr viele Fragen offen. Mein Baby kam in der 35. SSW zur Welt. Es begann mit einem Blasensprung, kurz danach bekam ich Wehen, 6 Std nach dem Blasensprung war mein Kind geboren. Die Eröffnungsphase verlief schnell und ohne Interventionen, allerdings bereits mit auffälligen Herztonabfällen meines Kindes (Grund dafür dürfte ein echter Nabelschnurknoten sein, wie sich dann im Nachhinein herausstellte). In der Austreibungsphase wurden dann Saugglocke (Kiwi) + Kristeller-Handgriff eingesetzt. Ich frage mich immer, wie weit ich die Geburt alleine geschafft habe. In den Akten ist eher zu Beginn "Muttermund 2cm, Höhenstand -3 (ISP)", später "Muttermund 9cm, Hohenstand 0 (ISP)" und dann noch "Muttermund 10cm, Hohenstand 0 (ISP)" dokumentiert. Danach gibt es dazu keine Dokumentation mehr. Ich weiß noch genau, dass die Hebamme irgendwann sagte: "Wir sehen schon den Kopf in der Scheide", und dann: "Da sind ganz viele nasse Haare. Wenn du willst, kannst du mal hingreifen." Ich habe also den Kopf meines Babys berührt. Ab welchem Höhenstand ist das denn möglich? Geht das bereits bei "0" oder hat es mein Baby doch noch weiter geschafft? Außerdem hätte ich eine Frage zum Ablauf einer Saugglockengeburt: Es war so, dass mein Baby damit ein Stück weit gezogen wurde, aber der Kopf wurde nicht komplett herausgezogen, sondern eben nur ein Stück weg. Dann wurde die Saugglocke weggeben und die Geburt sollte normal beendet werden - leider ging das nicht schnell genug, sodass am Schluss noch ein Dammschnitt gemacht wurde (was mir mein Leben ruiniert hat). Nach diesem wurde das Baby mit der nächsten Wehe geboren. Ist das so üblich, dass das Kind mit der Saugglocke nicht ganz herausgezogen wird? Danke schon mal und viele Grüße


Silke Westerhausen

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Hallo, Es ist immer etwas schwierig einen Geburtsverlauf zu "besprechen" ,wenn der Geburtsbericht nicht einsehbar ist. Ich kann Ihnen deshalb nur allgemein antworten;wenn Sie weitere Fragen haben sollten Sie diese mit dem geburtshilflichen Team besprechen. Das kindliche Köpfchen kann in der Austreibungsphase von der Mutter getastet werden,wenn es schon relativ tief geboren ist,sprich: der Kopf ist meist dann Beckenmitte/Beckenboden.Wahrscheinlich fehlte noch das letzte bisschen Kraft / Druck von oben durch eine Wehe, so dass das kindliche Köpfchen per KIWI geboren werden musste,da evtl die Herztöne ein längeres Warten nicht erlaubten. Wenn eine KIWI oder eine Saugglocke zum Einsatz kommt wird ein Sog auf dem Köpfchen aufgebaut,der dieses Richtung Beckenausgang bringt - ist diese "Kurve" geschafft,kann der Rest des Kindes normal geboren werden,d.h. die Hebamme entwickelt das Kind vollständig. Ich hoffe Ihr Dammschnitt ist gut verheilt. Viele Grüße Silke Westerhausen


SilverNight

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Herzlichen Dank für Antwort, das hilft mir schon! Der Dammschnitt wurde leider sehr ungünstig vernäht (eine innere Schamlippe wurde dabei viel zu stark gespannt und nach unten gezogen). Ich hatte deswegen 6 Monate nach der Geburt eine Korrektur-OP. Es ist dadurch besser geworden, aber wirklich zufrieden bin ich mit dem Ergebnis nicht... Ich hoffe, dass es im Rahmen einer Folgegeburt ordentlich korrigiert werden kann.


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Oh,das klingt wirklich nicht schön. Alles Gute!


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