Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Geburt

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Geburt

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Hallo, habe diese Frage auch schon bei Fr. Höfel gestellt, aber dort leider noch keine Antwort bekommen. Da ich eh mehrere Meinungen hören möchte, stelle ich diese Frage nun auch hier. Bei Dr. Bluni habe ich leider eine Antwort bekommen, die nicht so ganz zu meiner Frage paßt, denn ich hatte ja beim ersten Kind KEINEN Kaiserschnitt und habe auch keinen SS Diabetis. Also: Ich bin mit dem zweiten Kind in der 32 Woche schwanger. Und mache mir so langsam viele Gedanken über die Geburt. Fabian war bei seiner Geburt (9 Tage vor ET) 3850 g schwer, dabei aber 57cm groß und hatte einen KU von 37cm, also nicht gerade klein (ss-Diabetis wurde durch regelmäßige Tests ausgeschlossen). Die Geburt war alles andere als schön. Der Mumu ging innerhalb von nichtmal vier Std. auf (11 Uhr Vu beim Doc 1-2cm, ca.14 Uhr im Kh schon vollständig auf), aber dann ging es nicht weiter. Nach DREI Std. Presswehen und abfallender Herztöne wurde mit der Zange nachgeholfen, wodurch ich einige Verletzungen davon getragen habe: Dammschnitt und riss, Scheidenriss und Schamlippen gerissen. Es wurde noch gesagt, ich hätte seeeehr viel Glück gehabt, das der Schließmuskel nicht mit gerissen ist. Zu allem Überfluss musste Fabian dann sofort zur Überwachung ins Säuglingszimmer und am nächsten morgen in eine 25km entfernte Kinderklinik zur Antibiotikatherapie. Ich hatte aus welchen Gründen auch immer nach der Geburt einen Kreislaufkollaps und war daher zwei Tage nicht in der Lage allein aufzustehen und konnte daher auch nicht zu meinem Kind (das das für mich die Hölle war, brauch ich wohl nicht zu betonen). Mit den Nähten habe ich lange Probleme gehabt, ich konnte monatelang nicht richtig sitzen und laufen, es riss an manchen Stellen immer wieder ein. Beim letzten Ultraschall-screening meinte der Arzt (ein anderer als damals), das das Baby (wieder) sehr groß und evtl. auch schwer ist, SS-Diabetis wurde wieder ausgeschlossen. Es ist vom Ku ca. 2 Wochen weiter, von den restlichen Daten ca. 10 Tage, der ET wurde aber nicht mehr korrigiert. Nun habe ich natürlich Angst vor der Geburt, das mir noch mal dasselbe passiert wie damals. Ich habe ja nun noch einen knapp zweijährigen Sohn zu Hause und möchte nicht wieder ewig kaum laufen und sitzen können. Vor einem Kaiserschnitt habe ich allerdings fast genauso viel Angst. Ich weiß, das sie nicht vorher sagen können, wie eine Geburt läuft, aber ich möchte mir einfach Meinungen einholen (mein FA tendiert zum KS, hat aber nicht versucht, mich richtig dazu zu überreden). Wie wahrscheinlich ist es, das ich wieder so große Verletzungen davon trage? Was würden sie mir raten? Ich möchte einfach vorher informiert sein, denn im KH wird man versuchen, mich zum KS zu überreden. Unser KH ist sehr KS freudig (durch Umzug ein anderes als damals). Dieses hat aber zumindest eine Kinderintensiv, so das ich nicht wieder kilometerweit von meinem Kind getrennt werde. Vielen Dank für die Mühe, den ganzen Text zu lesen!! LG


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Hallo, betrachtet man die Situation nur durch die wissenschaftlich-geburtshilfliche Brille, dann besteht kein Grund für einen Kaiserschnitt. Da Sie bereits ein Kind vaginal entbunden haben, sind die Geburtswege besser dehnbar und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie wieder deratig stark beeinträchtigende Verletzungen bekommen werden, ist nicht sehr groß. Bezieht man Ihre verständliche Angst mit in die Geburtsplanung ein, dann kann man natürlich auch über einen Kaiserschnitt nachdenken, wobei die Wunden allerdings hierbei nicht viel kleiner sind. Sie sollten sich zur Geburtsplanung in Ihrer Geburtsklinik vorstellen. Die Entscheidung ist nur vor Ort und in einem gemeinsamen Konsens mit Ihnen zu treffen. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


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