Liebes St-Anna-Team,
ich wurde durch ICSI in rascher Folge 4 x schwanger. Leider hatte ich 3 x eine Fehlgeburt - (zweimal in der Früh-SS; die letzte in der 21. SSW/Oktober 2003). Bei der letzten FG konnte festgestellt werden, dass unser Kind durch Thrombosen in der Plazenta nicht mehr richtig versorgt und daher gestorben ist. Aus diesem Grund muss ich bei meiner jetzigen SS täglich 5.000 Einheiten Heparin spritzen. Ich bin jetzt in der 25. SSW und alles sieht soweit gut aus. Eine Gerinnungsstörung wurde bei mir zwar nicht festgestellt, aber aufgrund der Vorgeschichte raten die Ärzte in der Klinik, das Heparin die ganze SS über zu spritzen.
So langsam frage ich mich aber, wie das bei der Entbindung aussieht? Ich merke schon, wenn ich mich ein wenig schneide, dass das ewig blutet. Jetzt habe ich ein wenig Sorge, dass der Blutverlust bei der Geburt enorm hoch sein wird. Eine PDA ist wohl auch kontraindiziert und für den Notfall - wäre überhaupt ein Kaiserschnitt möglich?
Außerdem: Müsste ich mich in diesem Fall in meiner Klinik "extra" für die Geburt anmelden, damit die Ärzte auf diese Heparin-Geschichte vorbereitet sind oder gehört das heute schon zur Routine?
Vielen Dank schonmal für die Antwort.
Hera
Mitglied inaktiv - 28.06.2004, 08:21
Antwort auf:
Geburt unter Dauer-Heparin während SS
Hallo,
es gibt keine einheitliche Empfehlung zu dieser Problematik. Die Bandbreite reicht vom ersatzlosen Absetzen der Heparinisierung für die Dauer der Geburt bis Umstellung auf eine besser steuerbare Heparinisierung über Perfusor. Es kommt darauf an wie wichtig die Heparinisierung ist. Da es in Ihrem FAll wohl eher um die Versorgung des Kindes und nicht um eine Vermeidung einer Thrombose bei der Mutter geht, würde ich wahrscheinlich in Ihrem Fall das Heparin mit Wehenbeginn absetzen. Eine verstärkte Blutungsneigung tritt bei niedrig dosierter Heparinisierung in der Regel nicht auf. Allerdings wird es kaum einen Anästhesisten geben, der unter laufender Heparinisierung eine PDA durchführt. Kommt es zu einer verstärkten Blutung bei der Geburt oder beim Kaiserschnitt so läßt sich die Heparinwirkung auch antagonisieren. Eine vorstellung in der Entbindungsklinik ist empfehlenswert.
Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 28.06.2004
Antwort auf:
Geburt unter Dauer-Heparin während SS
Hallo hera,
ich musste wegen gerinnungsstörung auch während der ganzen ss heparin 5000 spritzen und zusätzlich aspirin cardio einnehmen. das aspirin musste ich 3 wochen vor termin absetzen, das heparin wurde weiter gespritzt. meine ärztin sagte mir, ich solle es erst dann nicht mehr spritzen, wenn ich wehen habe. man soll erst 6 stunden nach der letzten dosis eine pda machen, vorher ginge das nicht. bei mir wurde das heparin um 22,30 uhr noch gespritz im kh (war dort, um die geburt einzuleiten) und um 22.45 uhr ist die fruchtblase geplatzt. unser kleiner kam dann um 3.39 uhr auf die welt, also in den 6 stunden, nach der spritze. eine pda brauchte ich nicht und mehr blut hab ich auch nicht verloren, als bei der ersten geburt. also, mach dir keine sorgen. es wird schon alles gut gehen.
liebe grüsse und eine schöne geburt
andrea
Mitglied inaktiv - 28.06.2004, 13:15