Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Angst vor Geburt - Frau Westerhausen

Frage: Angst vor Geburt - Frau Westerhausen

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Westerhausen, mein Problem klingt vielleicht etwas "unreal" belastet mich dennoch sehr. Mein Mann hat mir vor 2 Wochen eröffnet, dass er nun so langsam an Nachwuchs denken möchte. Ich bin 35 Jahre und wir möchten sowieso nur 1 Kind haben. In meinem Kopf geht aber nur bei der Vorstellung an das Thema "Geburt" ein echter Panikfilm ab. Ich liebe Kinder und ich hätte wirklich gerne ein süßes Baby und das Gefühl einer "kompletten Familie" aber der Gedanke an die Geburt macht mir panische Angst, die Vorstellung so ein Wesen "rutscht durch mich durch", wie qualvoll, schmerzvoll das sein muss. Ich kann mittlerweile an nichts anderes mehr denken. Mit Interesse habe ich dann die Artikel hier zur Schmerzbekämpfung (wie PDA etc.) gelesen und das macht mir Mut es damit auch schaffen zu können und Sie werden vl auch zu Recht denken, jemand der so panische Angst hat, sollte das mit dem Kinderkriegen lieber lassen....aber wieso wird Geburtsschmerz immer als so "schrecklich" deklariert? Man hörst so viel Negatives. Wenn ich mir dann die Stadt anschaue, sag ich mir natürlich immer "all diese Menschen wurden geboren, wenn es so schrecklich wäre, wären wir dann nicht längst ausgestorben?". Ich kann mich an die Statements einiger anschließen - ich sterbe auch bei Kopfschmerzen, ich greife schnell zur Schmerztablette, keine Bohrung beim Zahnarzt ohne Spritze" - ich will meinen Kinderwunsch nicht verstreichen lassen und irgendwann später bereuen, dass ich aus Angst es nie gewagt habe. Meinen Sie mit PDA ist es wirklich auch bis zum Ende (Austritt) gut auszuhalten? Würde man mir die PDA ausreden oder den Wunsch dazu vorbehaltlos akzeptieren? Ein Kaiserschnitt käme NIE für mich aus freiwilligen Stücken zum Tragen - dann lieber den "natürlichen Weg". Ich habe echt panische Angst, dass das Kind stecken bleibt, nicht durchkommt. Hört sich doof an, ist aber so. Ich bewundere alle, die in der Schwangerschaft gelassen, glücklich sind, sagen "Angst, nee, Angst habe ich nicht, ich freue mich" - toll. Ich glaube ich würde vor Sorge verrückt werden. Was meinen Sie kann ich machen um die Angst in den Griff zu bekommen?


Silke Westerhausen

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Hallo, Genau,Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen "wenn das Kinderkriegen so schrecklich wäre wären wir ausgestorben"...;-) Wo haben Sie bloß diese Berichte der schrecklichen Geburtserlebnisse gelesenß Ich kann Ihnen versichern,dass "panik" heutzutage kein Grund ist ein Kind bekommen zu wollen. Ich übe meinen Beruf nun seit 20 Jahren aus und ich könnte Ihnen mehr schöne Erlebnisse der geburt berichten als unschöne - meine beiden Kinder sind das Beste was mir in meinem Leben passiert ist! Es ist eine erfüllung für jede frau die dieses ereignis erleben darf und im Zeitalter einer derart ausgereiften PDA-Möglichkeit wäre es sehr schade wenn frauen aus Angst vor der geburt auf ein Kind verzichten würden. wenn einer Frau eine PDA "ausgeredet" wird ist es die falsche klinik und falsche hebamme und ja man kann durchaus (bei sehr schmerzempfindlichen Frauen und Teenies) die PDA bis zum Schluss nachspritzen. Im Falle einer schwangerschaft suchen Sie sich eine hebamme,die Sie parallel zum Gyn betreut und besuchen Sie einen Geburtsvorbereitungskurs - Infos rund um die Geburt und der Kontakt zu "Gleichgesinnten" lässt die Angst weniger werden. Alles Gute für Sie! Grüße Silke westerhausen


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Hallo Melly, ich bin zwar nicht Frau Westerhausen, aber wollte dir nur mal kurz Mut machen. Ich glaube, es gibt wenige Frauen, die überhaupt keine Angst vor der Geburt haben bzw. viele geben es einfach nicht zu... Also ich kann nur sagen, dass ich wirklich eine schmerzfreie Geburt hatte. Ok, die Wehen vorher waren echt nicht ohne, aber sobald die PDA wirkte ((nach ca. einer Viertelstunde), war der Spuk vorbei. Dann konnte ich noch etwas schlummern, und siehe da, nach ca. einer Stunde war der Muttermund ganz offen (von vorher 3 cm). Das machte einfach die totale Entspannung. Die Presswehen merkte ich nur als ein ganz entferntes "Ziehen"; auch das bisschen Nähen nachher habe ich nicht gespürt. Ich kann jedem nur eine PDA empfehlen. Warum sollte man denn heutzutage noch Schmerzen haben, wenn es auch anders geht?!? Und wenn die kleine Maus erstmal da ist, hast du eh alles ganz schnell vergessen. Ein Kind zu haben ist das allerschönste auf der Welt!! Liebe Grüße, Verena


Mitglied inaktiv

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Danke, ich weiß, dass meine Ängste sehr unverständlich sind, ich verstehe mich auch selbst nicht. Ich bin wahrscheinlich ein Mensch, der sich sehr stark von den Erzählungen anderer beeinflussen und leiten lässt und diejenigen die "draußen" erzählen erzählen viel negativ, angstmachend und abschreckend. Natürlich wird dies kein Grund sein, auf meinen Wunsch von einem Baby zu verzichten. Das würde ich im Nachhinein mit Sicherheit bitter bereuen. Zum Punkt Hebamme; ab wann kann man eine Hebamme zur Betreuung denn bekommen? Kann das auch eine Hebamme aus dem KH sein in dem man entbinden möchte? Und wie oft finden dann gemeinsame Treffen statt während der Schwangerschaft? Danke und liebe Grüße


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Hallo Melly, ich wollte Dir gestern schon antworten, wollte dann aber doch erstmal die Antwort von Fr. Westerhausen abwarten, weil Du sie ja auch an sie gerichtet hattest;-) Also: zu erst möchte ich Dir Mut machen... Es ist ein HIMMELWEITER Unterschied, ob man als noch nicht Mama oder noch nicht Schwangere solche "Gruselgeschichten" hört, oder ob man bereits ein Baby im Bauch hat. WENN Du schwanger bist, Dein Baby das erste mal auf dem Ultraschall siehst, die Herztöne wahrnimmst, es hörst und es dann auch zaghaft in Deinem Bauch stubst, dann ist das ein irrsinnig tolles Gefühl, welches einen wirklich berührt! Der Bauch wächst langsam, Du hast 40 Wochen zeit, Dich an den Gedanken "ich werde Mama" gewöhnen und auch Dein Partner. In dieser Zeit kannst Du Dich von ANFANG AN bei einem Gynäkologen UND von einer Hebamme betreuen lassen. Du kannst entweder alle Untersuchungen beim Gyn machen lassen und dann bei Bedarf zur Hebamme gehen, wenn Du Fragen, Ängste, Sorgen hast,... oder aber z.B. die Vorsorgen bei der Hebamme machen lassen und nur die Ultraschalluntersuchungen beim Gyn etc. - da gibt es viele Möglichkeiten! Es gibt Kliniken,da darfst Du Dir die Beleghebamme mitnehmen - so daß Du die vertraute Hebamme um Dich hast - es gibt aber auch Kliniken, die das nicht ermöglichen - da muß man dann vorher einfach mal nachfragen. Auch die Betreuung im Geburtshaus wäre möglich oder aber eine Hausgeburt - wobei da natürlich die PDA ausscheidet! Zu den Gruselgeschichten: Mir wurde damals auch gesagt, daß es ein wahnsinniger Schmerz ist, den frau nicht aushalten kann - ich hatte totale Panik... dann war meine Freundin schwanger und ihr Mann auf Dienstreise und sie rief nachts um 2 an, ob ich sie in die Klinik fahren kann. Ich mit ihr hin und die Hebamme fragte: wer kommt mit in den Kreißsaal? ähm??? Partner ist nicht da - also meinte sie: kommen Sie ruhig mit?! Gut - ich bin also mit rein - damals 20 Jahre jung,... Meine Freundin hatte eine Traumhafte Geburt - 2 Stunden ganz ohne Schmerzmittel und nur bei der letzten Austreibungswehe hat sie einmal laut die Luft ausgepustet und die Kleine war da. Es war ein überwältigendes Erlebnis - nicht nur für sie:-) Als ich dann selbst schwanger war, haben wieder viele Leute von "horror" berichtet - viele aber auch von "Kind im Gallopp verloren",... wem glauben? Ich bin der Meinung, daß der Verlauf der Geburt von so vielen Faktoren abhängig ist. Wie zum Beispiel 1. Schwangerschaftsverlauf - meine erste SS habe ich in vollen Zügen genossen, obwohl sie nicht immer so einfach war - und ich konnte den Tag nicht herbei sehnen, als es endlich (7 Tage nach errechnetem Termin) so weit war. Blasensprung und ich kam freude strahlend aus demBad und sagte zu meinem Mann "es geht endlich los". Die Geburt war lang, aber auszuhalten. Und als die Maus dann da war, war ich so unendlich stolz, sie im Arm zu halten, sie berühren zu können, zu riechen,......... 2. Betreuung Je nachdem, wie gut Du vom Gyn und der Hebamme betreut wirst, Fragen stellen kannst und sie auch beantwortet bekommst. Wenn Du "sicher" bist, was Dich erwartet, kannst Du es auch besser im Kopf verarbeiten. Somit ist Aufklärung und Information meiner Meinung nach wichtig! Denn wenn Du weißt, was los ist, braucht man weniger Angst davor zu haben 3. Vertrauen Vertrauen zur Hebamme, zum Partner,... Vertraue auf die Erfahrungen der Hebammen,... sie sagen Dir unter der Geburt, welche Möglichkeiten Du hast, was man tun kann und ich habe bei der ersten Geburt 4 Hebammen gehabt - und bei der einen - wo ich sofort merkte "das ist eine super liebe" - habe ich auch gemerkt, daß ich viel entspannter war und die Geburt super voran getrieben wurde,.... 4. Dein eigenes Schmerzempfinden Wenn Du von Dir selbst sagst, daß Du sehr schmerzempfindlich bist, steht einer PDA doch gar nichts im Wege. Klar, dann müsstest Du in einer Klinik entbinden, weil bei Hausgeburt und Geburtshaus scheidet die Option meines Wissens nach aus,... Aber die PDA wirkt sehr schnell und man ist schmerzfrei,... wenn sie dann zur Austreibungsphase ausgeleitet wird (Fr. Westerhausen schrieb ja auch, daß man sie aufrecht erhalten kann!) , ist das gar nicht schlimm, weil Du einfach nur das Bedürfnis hast, mitzuhelfen, um Dein bAby endlich in den Armen zu halten,... ... und so gibt es noch viele weitere Faktoren! Hab also keine Angst - zumindest nicht in dem Maße, daß Dich das darin hindern würde, ein Baby zu bekommen! Weißt Du, wenn es wirklich so schlimm wäre, würde jede Frau maximal 1 Kind bekommen und freiwillig kein 2. 3. oder gar 4,......... Vertraue Deinem Körper und ich bin mir sicher, wenn der Tag x kommt, wirst auch Du es schaffen und unendlich stolz sein! Alles Liebe - und sorry, daß es so lang geworden ist!!! Puw 40. SSW die nun sehnsüchtig auf Kind Nr. 2 wartet,...


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Hallo Puw, ganz lieben Dank für Deine aufmunternden Worte. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Du Recht hast. Genauso ist es - sobald man nur den Babygedanken anspricht geht es los "oh Gott, meine Freundin, Kind bekommen, ganzes KH zusammengeschrien" "unter Wehen ohnmächtig geworden" "xy ist 5-fach gerissen" "PDA, wirkt doch eh nicht" und NUR Negatives. Positives hat anscheinend keiner mehr zu berichten, außer wenn ich die älteren Generationen befrage. Die sagen "och ein Kind zu bekommen, die Schmerzen kannste doch aushalten" und " ich bitte Dich, früher haben sie die Kinder bei der Feldarbeit bekommen" usw. - die sehen das lockerer. Ich lasse mich schnell negativ beeinflussen und meine Gedanken kreisen dann, "was wenn die PDA tatsächlich nicht immer wirkt", "was wenn wehen die grausamsten Schmerzen überhaupt sind" - das macht mir Angst (leider selbst jetzt schon) vor etwas was vl konkret wird aber noch nicht eingetreten ist. Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und hoffentlich musst Du nicht mehr lange auf Deinen "Zwerg" warten! Vl berichtest Du ja Mal... LG Melly


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo, Sie können von Anfang der Schwangerschaft eine Hebamme zur Betreuung haben(www.hebammensuche.de). Je nach Angeboot kann diese Hebamme Sie auch zur Geburt in die Klinik begleiten,falls sie einen Belegvertrag mit der Klinik hat - hier würden Kosten um 250Euro Rufbereitschaftspauschale für Sie anfallen. Die Treffen finden nach Bedarf und jeweiliger Absprache statt. Grüße Silke Westerhausen


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