Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Verhütung nach der Geburt

Frage: Verhütung nach der Geburt

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, vor 16 Tagen brachte ich auf natürlichem Wege mein erstes Kind zur Welt. Jetzt stelle ich mir die Frage bezüglich der Verhütung nach der Geburt. Seit der Geburt stille ich mein Kind voll. Nach den ersten acht Wochen nehme ich meine Berufstätigkeit wieder auf. Mein Mann wird unserem Kind tagsüber die abgepumpte Muttermilch zu füttern geben. Ich habe jedoch vor, morgens, abends und nachts weiterhin zu stillen! Vor der Schwangerschaft nahm ich die Pille (Mircogynon) ein. Jedoch vergass ich die Einnahme hin und wieder mal. Ich hatte niemals irgendwelche Bewerden oder anderweitige Menstruationsprobleme. Da ich nach wie vor vorhabe zu stillen, überlege ich, mir die Spirale einsetzen zu lassen. Wäre in meinem Falle die Spirale ratsam? Welche Spirale können Sie eher empfehlen? Die Kupferspirale oder die Hormonspirale? Was wäre der Unterschied zwischen diesen beiden? Gebe es die Möglichkeit sich die Spirale vorzeitig entfernen zu lassen, falls wir uns nach zwei Jahren dazu entscheiden ein weiteres Kind zu bekommen? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Angst vor möglichen Nebenwirkungen habe. Zum Beispiel, irgendwelche Beschwerden, Gewichtszunahme, sexuelle Unlust, Launenhaftigkeit oder ähnliches. Für Ihre Mühe haben Sie vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen Lesekultur


Dr. med. Helmut Mallmann

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Wäre in meinem Falle die Spirale ratsam? Das ist schon eine Alternative. Welche Spirale können Sie eher empfehlen? Die Kupferspirale oder die Hormonspirale? Was wäre der Unterschied zwischen diesen beiden? Was Sie über die Spirale wissen sollten: Bei der Verhütung mit der Spirale gibt es zwei Wirkansätze: Die Kupfermoleküle bzw. die Gestagen die die Spirale abgibt, verändern die Gebärmutterschleimhaut so, dass die Spermien die Gebärmutter nicht passieren können. Schaffen sie es dennoch, kann sich das befruchtete Ei nicht einnisten. Vorteile: Hohe Sicherheit Komfortable Verhütung, lediglich Ultraschallkontrollen alle 6 Monate Nachteile: Starke Regelblutungen, Schmerzen und Zwischenblutungen (5%) Höhere Rate an Eileiterentzündungen (1,5-fach höher) Verletzung der Gebärmutter ist möglich (0,1%) Ausleiben der Regelblutung (Nur bei Gestagenspirale) Zur Sicherheit: Perl-Index: 0,3 – 3 D.h.: 1000 Frauen, die diese Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden, werden bei optimalen Verhältnissen 3 Frauen schwanger. Um die Komplikationen zu reduzieren, sollten Sie überprüfen lassen, ob Sie eine Scheideninfektion haben. Die sollte vor dem Einlegen der Spirale behandelt werden, damit keine Bakterien von der Scheide in die Gebärmutter verschleppt werden. Zum Unterschied zwischen Gestagen-Spirale und Kupfer-Spirale: Während bei der Kupferspirale die Stärke der Blutung häufig zunimmt, vermindert die Gestagen-Spirale die Monatsblutung deutlich. Die Regelblutung kann sogar völlig ausbleiben. Die Gestagen-Spirale hat auch einen positiven Einfluss auf die Menstruations-Schmerzen. Der Wirkmechanismus: die Kupferspirale verändert die Gebärmutterschleimhaut so, dass die Spermien die Gebärmutter nicht passieren können, bzw. dass das befruchtete Ei sich nicht einnisten kann. Bei der Hormonspirale baut sich die Gebärmutterschleimhaut nur minimal auf (das ist medizinisch positiv zu bewerten) und schon am Gebärmutterhals wird die Schleimhaut so verändert, dass die Spermien erst gar nicht in die Gebärmutter eindringen. Deshalb ist die Sicherheit der Hormonspirale höher. Sie kann 5 Jahre liegen bleiben. Bei der Kupfer-Spirale werden allgemein 3 Jahre empfohlen. Auch Eileiterschwangerschaften und Komplikationen bei Infektionen sind bei Hormonspirale deutlich seltener. Gebe es die Möglichkeit sich die Spirale vorzeitig entfernen zu lassen, falls wir uns nach zwei Jahren dazu entscheiden ein weiteres Kind zu bekommen? Das ist kein Problem. ch muss ehrlich gestehen, dass ich Angst vor möglichen Nebenwirkungen habe. Zum Beispiel, irgendwelche Beschwerden, Gewichtszunahme, sexuelle Unlust, Launenhaftigkeit oder ähnliches. Dann eher die Kupferspirale. Gruß Dr. Mallmann


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