Frage im Expertenforum Frauenarzt / Frauenärztin an Dr. med. Christiane Mallmann:

Kupferspirale / Minipille

Frage: Kupferspirale / Minipille

Katze16

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Hallo, ich bin 40 Jahre und habe seither, auch vor der Schwangerschaft mit der Pille bzw. Ginoring verhütet. Wegen des Alters und auch wegen meines Lipödems möchte ich nun keine Hormone mehr nehmen. Ich habe mich nun für die Kupferspirale entschieden, welche mir nächste Woche eingesetzt wird. Je näher der Termin rückt, desto mehr bin ich verunsichert, da die Blutung und auch die Schmerzen mit der Kupferspirale verschlimmert werden können. Kann sich das mit der Zeit einspielen? Wie kann die Spirale verrutschen und wie merkt man dies? Vor der Schwangerschaft und auch danach hatte ich keine Schmerzen während der Regel und die Menge war auch nur etwas mehr als mit der Pille. Als Alternative hatte ich mir die Tage nun Gedanken gemacht doch lieber auf die Minipille umzusteigen. Aber dies wären nun wieder Hormone und auch einige Nebenwirkungen. Es ist ja auch strittig, dass hormonhaltige Verhütungsmittel krebserregend sind.  Danke!


Dr. med. Christiane Mallmann

Dr. med. Christiane Mallmann

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Guten Abend, zuerst zur Kupfer-Spirale: ein Teil des Wirkmechanismus der Kupfer-Spirale entsteht durch eine Reizung der Gebärmutterschleimhaut, einer Fremdkörperreaktion. Dadurch sind bei einliegender Kupfer-Spirale eine stärkere oder schmerzhafte Regelblutung häufiger zu beobachten. Demnach würde man Frauen, die per se zu starker und/oder sehr schmerzhafter Periode neigen, eher nicht zu einer Kupfer-Spirale raten. Aber es gibt auch viele Frauen, die keine oder nur eine leichte Verstärkung feststellen und gut zurecht kommen mit der Kupferspirale. Eine Spirale kann verrutschen, dies ist einerseits innerhalb der Gebärmutter möglich, zB in Richtung Gebärmutterhals oder auch eine Verdrehung ist denkbar. Theoretisch kann eine Spirale auch komplett über den Muttermund aus der Gebärmutter ausgestossen werden oder durch die Gebärmutterwand in die Bauchhöhle gelangen. Glücklicherweise passiert das extrem selten! In allen genannten Fällen können mögliche Symptome z.B. Schmerzen und Blutungsstörungen sein und natürlich ist dann kein sicherer Verhütungsschutz mehr vorhanden. Nun zur Minipille. Dabei handelt es sich um eine östrogenfreie Pille. Nach aktuellem Kenntnisstand besteht hier kein erhöhtes Thromboserisiko, aber sie bleibt natürlich ein potentes Medikament, welches neben seiner verhütenden Wirkung auch verschiedene Nebenwirkungen verursachen kann. Die aktuelle Diskussion über einen krebserregenden Effekt der Pille fußt auf der Einordnung der IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) von 2005, also ist eigentlich nicht neu. Hier geht es vor allem um das relative Risiko der kombinierten Pille für Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Die Studienlage ist aber bzgl. Brustkrebs nicht ganz eindeutig und auch bzgl. Gebärmutterhalskrebs ist die Pille höchstwahrscheinlich nicht allein der bestimmende Faktor. Aber es gibt auch Krebsarten, wo sich ein schützender Effekt durch die Einnahme der Pille gezeigt hat, zB Eierstockkrebs und Darmkrebs. Es ist also ziemlich komplex und die Wahl der passenden Verhütung ist im Endeffekt immer eine persönliche Entscheidung unter Abwägung der Risiken und unter Berücksichtigung ihrer Lebenssituation. Natürlich sollte dies in Absprache mit Ihrer behandelnden Gynäkologin/Gynäkologen erfolgen. Alles Gute,  C.Mallmann


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