Frage: Hormonersatztherapie

Hallo Herr Dr. Mallmann, seit der Geburt meines zweiten Kindes ging es mir gesundheitlich lange schlecht, ohne erkennbare Ursache. Nach vielen Abklärungen bei diversen Fachärzten ohne nennenswerte Befunde machte meine Frauenärztin die beginnenden Wechseljahre für meine zahlreichen Beschwerden verantwortlich und empfahl mir eine Hormonersatztherapie (ohne den Hormonstatus zu erheben). Ich begann die erste Woche mit gynokadin und es ging mir tatsächlich besser. Nach einer Woche sollte ich zusätzlich Famenita 200 mg 1x täglich nehmen. 1,5 Std nach Einnahme bekam ich ein ausgeprägtes Schwindelgefühl aus dem Liegen heraus, ich war so schwach, dass ich meine Arme kaum heben konnte. Auf Empfehlung der Frauenärztin nahm ich die Kapseln vaginal, was aber leider zu einem starken Brennen und Jucken führte. Es war leider Wochende und am Sonntag nahm ich keine Tablette. Am Montag telefonierte ich mit meiner Frauenärztin, die mir sagte am nächsten Tag würde ein Rezept für ein anderes Präparat für mich bereit liegen.  Das wiederum bei allen abgeklapperten Apotheken nicht vorrätig war. Am Abend bekam ich starke Blutungen. Können das Abbruchsblutungen sein auch wenn ich die Famenita nur 2x genommen habe? Wie wahrscheinlich ist es, dass man direkt nach der Geburt in die Wechseljahre schlittert (ich bin 39)? Das neu verschriebene Präparat hat ein hohes Risiko für Blutgerinnsel, ich habe nicht vor es zu nehmen, da ich einen Protein S Mangel habe (was meine Ärztin eigentlich auch weiß), kann ich Famenita und Gynokadin einfach absetzen? Ich habe seit gestern starke Gefühlsausbrüche (Weinkrämpfe), kann das damit zusammenhängen? Vielen Dank im voraus!

von Beki am 11.10.2023, 07:55



Antwort auf: Hormonersatztherapie

Die starke Blutung kann schon durch das Absetzen des Gestagens verursacht sein, man weiß ja nicht wie hoch die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut war. Aber so macht das Ganze doch keinen Sinn. Bitte Sie die Frauenärztin im eine Kontrolle der Hormone, einen Ultraschall, und erinnern Sie sie, dass Sie eine Gerinnungsstörung haben. Da würde ich allemal vor einer Hormontherapie den Hämostasiologen einbeziehen.   Gruß Dr. Mallmann

von Dr. med. Helmut Mallmann am 11.10.2023



Antwort auf: Hormonersatztherapie

Hallo Herr Dr. Mallmann, vielen Dank für Ihre Antwort. Tatsächlich war ich eigentlich bei meiner Ärztin um den Hormonstatus zu bestimmen aber die lehnte ab weil sie meinte der würde nichts aussagen weil das ja eh immer schwankt. Auch habe ich Bedenken aufgrund des Protein S Mangels geäußert bzw wollte eigentlich auch nie Hormone nehmen (habe immer auf die Pille verzichtet und wollte auch nicht damit anfangen Hormonen zu nehmen). Meine Ärztin wurde daraufhin etwas sauer und meinte sie würden ja nie etwas verschreiben was mir schaden würde und ich soll bloß nicht anfangen Beipackzettel zu lesen und in meiner Verzweiflung habe ich zugestimmt. Ich bin jetzt wieder an dem Punkt, keine Hormone nehmen zu wollen und den Frauenarzt zu wechseln. Kann ich jetzt einfach damit aufhören und der Zyklus pendelt sich dann von alleine wieder ein oder muss ich das ausschleichen lassen?  Vielen Dank für ihre Hilfe!

von Beki am 11.10.2023, 15:05



Antwort auf: Hormonersatztherapie

Beim Absetzen von Gestagenen braucht man nicht ausschleichen. Gestagen können direkt abgesetzt werden. Schauen Sie, dass Sie einen zeitnahen Termin in einer Frauenarztpraxis bekommen, damit man die Gebärmutterschleimhaut noch einmal beurteilt.   Gruß Dr. Mallmann

von Dr. med. Helmut Mallmann am 11.10.2023



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